Zwischen Stein am Rhein und Schaffhausen lockt der Hochrhein derzeit viele Erholungssuchende aufs Wasser. Auch wenn das Befahren mit Gummibooten, Kajaks und anderen Fortbewegungsmitteln hier erlaubt ist, kommt es immer wieder zu Unfällen – oft aufgrund von Unkenntnis.
Bereits mehrere Kollisionen mit Wiffen in diesem Sommer
Unfall: Der Polizei Schaffhausen meldete am 31. Juli: Um 13.30 Uhr kollidierte auf dem Hochrhein ein mit einer aufblasbaren Schwimmhilfe zusammengebundenes Stand-Up-Paddle mit der Wiffe 53, Höhe Hemishofen. Ein Mann an dessen Fuss das Stand-Up-Paddle befestigt war, wurde dabei unter Wasser gezogen und musste reanimiert werden. Glücklicherweise war eine medizinische Fachkraft zufällig vor Ort. Der Verunfallte wurde in kritischem Zustand mit einem Rettungshelikopter in ein Spital geflogen.
Unfall: Am 26. Juli gab es am Hochrhein gleich zwei Kollisionen mit Wiffen. Eine 59-Jährige Frau im Kajak verletzte sich bei der Kollision mit Wiffe 53 dabei und musste ins Spital gebracht werden. Etwas später wollte eine 65-Jährige Frau mit ihrem Einerkajak die Rheinseite wechseln. Dies gelang ihr nicht, worauf sie mit der rechten Kajakseite gegen die Wiffe 57 (oberhalb Bibermühle Ramsen) prallte. Das Kajak kippte daraufhin nach links weg und füllte sich mit Wasser. Die Frau konnte das Kajak selbstständig verlassen und wurde von einem Bootsführer geborgen.
Suchaktion: Am 25. Juli wurde aufgrund eines an der Wiffe 61 (Höhe Wellenstein / Bibermühle) hängengebliebenen Schlauchbootes ein Großaufgebot der Kantonspolizei Thurgau und der Schaffhauser Polizei ausgelöst, um nach den Insassen zu suchen. Wie sich später herausstellte hatten die den Unfallort unversehrt verlassen, allerdings nicht die Polizei informiert.
Was passiert bei einer Kollision mit einer Wiffe?
Ein Video der Schaffhauser Polizei, Aufnahmen mit Profitauchern und Rettungskräften, zeigt, was passieren kann, wenn man in eine Wiffe fährt: Der Weidling füllt sich mit Wasser, kippt und zerbricht innert Sekunden. Die Filmaufnahmen entstanden zwar anlässlich der Testphase mit einer drehbaren Wiffe:
https://www.youtube.com/watch?v=A04tkTOal0U
Prävention „Ufm Rhy“
Darum setzt die Schaffhauser Polizei auf Prävention und will über die Gefahren beim Freizeitspaß aufklären. Die aktuelle Präventionskampagne www.ufmrhy.ch und #zdoof soll die Rheinnutzer darauf sensibilisiert gegenüber allen Kursschiffen, Wiffen und Brückenpfeilern Abstand zu halten. Zudem sollen insbesondere die Nutzer von nichtmotorisierten Fortbewegungsmitteln in Ufernähe bleiben, beziehungsweise sich dort den Rhein heruntertreiben lassen.
Die Polizei weist außerdem darauf hin, dass es zur Vermeidung eines Großaufgebotes bei einem Gummiboot-Unfall wichtig ist, sich nach Verlassen des Rheins unverzüglich bei der Polizei zu melden und mindestens eine Telefonnummer am Boot anzubringen, damit die Rettungskräfte den Besitzer kontaktieren kann.