Um mit Blick auf die Kirchenentwicklung 2030 Angebote auf den Weg zu bringen, hat der Pfarrgemeinderat Hotzenwald ein Projekt ins Leben gerufen. Um Ideen zu entwickeln, ins Blaue zu denken, auch Verrücktes einzubeziehen, Kirchenträume und Kirchenräume neu wahrzunehmen und zu gestalten, sind alle Interessenten aus den Hotzenwaldgemeinden, Murg und Albbruck zu einem Brainstormingd im Pfarrheim in Görwihl am Montag, 13. Mai, um 19.30 Uhr eingeladen.
Unter dem Motto „Chille(n) für Körper, Geist und Seele“ soll ein Zentrum geschaffen und mit Leben erfüllt werden. Das Motto greift den alemannischen Begriff „Chille“ für Kirche auf sowie den Begriff „Chillen“ für Entspannen. Auch die evangelische Kirchengemeinde möchte sich an dem Zentrum beteiligen, für das als Sitz zwar Görwihl anvisiert, aber nicht notwendig ist.
In Rickenbach, so erläutert Pfarrer Bernhard Stahlberger, ist durch das Gemeindeteam und durch engagierte Wortgottesdienstleiter eine zukunftsträchtige Liturgieform entstanden. Das Jugendheim werde mit mehr Leben erfüllt. Herrischried habe durch sein Glockenprojekt neuen Zusammenhalt erfahren, durch den Umzug der Sozialen Börse entwickle sich ein sozial-karitatives Zentrum, das sich in die ganze Kirchengemeinde erstrecken wird.
Das Wendelgym steht für den Körper und soll ausgebaut werden. Die Bibliothek als Ort des Geistes soll fit werden für die digitale Welt. Auch das Bildungswerk kann in diesem Zentrum seinen Platz finden. Die durch Pfarrer Stahlbergers Initiative aufgebaute kulturelle Bandbreite von Konzerten und die beim Görwihler Kultursommer gezeigten künstlerischen Arbeiten gehören in diesen Bereich.
Laut Stahlberger ist zu spüren, dass die Menschen über die klassische Liturgie und das soziale kirchliche Leben hinaus neue Wege für die Seele suchen. Früher waren Klöster oder Stifte Zentren, die sich Körper, Geist und Seele der Menschen annahmen.
Ohne in alte Klischees zu verfallen, gelte es, ein modernes, spirituelles, ganzheitliches Zentrum aufzubauen und zu suchen, was dort Platz haben könnte, etwa auch Kontemplation, Stille oder Tanzmeditation, um den Geist Jesu lebendig werden zu lassen sowie Biblisches und Christliches als Quelle der Inspiration neu zu erleben. „Vielleicht könnte ja sogar ein Café mit dabei sein“, so Stahlberger. „Wer weiß, Kunst und Kultur?“