Seit einigen Jahren gibt es bereits Fahrradzustelldienste, die klimaneutral Sendungen von Konstanzer Unternehmen direkt zum Endkunden im Stadtgebiet transportieren und auf motorisierte Fahrzeuge sowie Umwege über Paketzentren verzichten.
Dazu zählt auch CityLogistik, ein Tochterunternehmen des SÜDKURIER Medienhauses, die aufgrund der jetzt geschlossenen Kooperation mit dem international tätigen Paketdienstleister General Logistics Systems (GLS) ein großes Ziel verfolgt: „Wir streben eine tägliche Zustellung von 600 Sendungen im Konstanzer Stadtgebiet an. Damit würden wir ein Zehntel aller Warensendungen, die in die Stadt kommen, mit dem Lastenrad zustellen“, so Jens Kluzik Projektleiter von CityLogistik.

Jens Kluzik geht davon aus, dass sein Radkurier-Team etwa 40.000 Kilometer mit dem Lastenrad allein in Konstanz zurücklegen und damit jährlich zwölf Tonnen CO2 einsparen wird. Er ist Realist und weiß, dass man Lieferwägen nicht komplett aus einer Stadt verbannen kann. Denn Großlieferungen, wie beispielsweise Schränkwände und Küchen, passten eben auf kein Lastenrad.
Würden aber immerhin 30 Prozent aller innerstädtischen Warensendungen auf Lastenräder verbracht, so Kluzik, „dann wäre es ein deutliches Zeichen im Sinne des Klimaschutzes“.
Stadt Konstanz begrüßt den Beitrag zu mehr Klimaschutz
„Wir begrüßen das Engagement einiger Zustelldienste, mit Elektrofahrzeug oder Lastenfahrrad auszuliefern, was natürlich auch ein guter Beitrag zum Klimaschutz ist und auch unsere Stadt etwas entlastet“, sagt Stephan Fischer, Abteilungsleiter Mobilität vom Amt für Stadtplanung und Umwelt der Stadt Konstanz.
Zu den Vorreitern in Sachen Fahrradkurierdienst zählt die Buchhandlung Osiander, die an ihrem Standort in Tübingen bereits seit 15 Jahren, in Konstanz seit fünf Jahren ihre Buchlieferungen innerstädtisch per Fahrrad abwickelt. „Wir wollten besser sein als andere. Unser Ziel: Schnell, günstig, aber ökologisch und nachhaltig“, stellt Christian Riethmüller, Geschäftsführer des familiengeführten Unternehmens, fest und betont: „Es ist kein Marketing-Gag und wir tun es nicht wegen des Images. Wir selber leben und arbeiten nachhaltig, weil es uns persönlich am Herzen liegt.“
Osiander und Stadtwerke Konstanz liefern per Lastenrad
An manchen Standorten liefert Osiander mit eigenen Mitarbeitern aus und auch Christian Riethmüller als begeisterter Radfahrer stellt zuweilen die Buchsendungen persönlich zu. An fünf Standorten übernimmt mittlerweile CityLogistik diese Arbeit. Diese Kooperation war für Riethmüller naheliegend, „denn wir haben viele Parallelen“, nicht nur weil der Fokus auf Printprodukten liege und das Medienhaus in seiner 76-jährigen Geschichte auch Profi in der Zustellung sei.

Wesentlich ist für Riethmüller, dass „sich regionale Firmen zusammentun und Ressourcen gemeinsam nutzen“, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. In Tübingen würden bereits jährlich 30.000 Pakete klimaneutral geliefert; „in Konstanz peilen wir 10.000 an“, so Christian Riethmüller, der bezüglich der eingehenden Online-Bestellungen anmerkt: „60 Prozent unserer Kunden bestellen ihre Bücher zur Abholung im Geschäft.“
Die Stadtwerke Konstanz, die sich dem Umweltmanagement verschrieben haben und stetige Verbesserungen anstreben, nutzen ebenfalls den Service von CityLogistik, „weil es ein tolles, umweltfreundliches Konzept ist“, stellt Stadtwerke-Geschäftsführer Norbert Reuter fest, denn: „Es wird nicht geredet, sondern gehandelt.“
Er gibt sofort ein Beispiel aus der Praxis: „Jüngst mussten 800 Router in Konstanz ausgeliefert werden: adressieren, etikettieren und pünktlich und zuverlässig ausliefern. Das hat CityLogistik für uns übernommen und das auch noch ganz klimaneutral“, stellt Reuter fest und fügt bezüglich des in Konstanz und der Region verwurzelten Unternehmens an: „Man weiß die Lieferung in besten Händen, denn man kennt die Menschen dahinter.“

Aufgrund der Kooperation mit dem großen Paketlieferdienst GLS geht es nun noch einen Schritt weiter in Sachen Klimaschutz, denn CityLogistik stellt jetzt die „letzte Meile“ klimaneutral sicher. GLS liefert die Pakete am SÜDKURIER Medienhaus an, die dort auf die Lastenräder umgeladen und dann im linksrheinischen Stadtgebiet verteilt werden. Das bedeutet: Weniger Lieferwägen im Stadtgebiet, weniger motorisierter Verkehr, weniger Emissionen und mehr CO2-Einsparung.