Seit zwei Wochen wissen die Verantwortlichen im Rathaus und in der Alemannenschule Wutöschingen, dass sie im Schuljahr 2019/20 mit der Sekundarstufe II (gymnasiale Oberstufe bis zum Abitur) an den Start gehen können. Seither laufen die Planungen auf Hochtouren. Wie Bürgermeister Georg Eble auf Nachfrage dieser Zeitung erklärte, soll mit den Neubau Anfang 2019 begonnen werden, der ein Jahr später bezugsfertig sein soll. Schon jetzt würden sich Firmen um den Auftrag für den Neubau bewerben, informierte der Rathauschef in der Gemeinderatssitzung am Montagabend.
Unterricht in Containern und in der Mediothek
Die 60 erwarteten Schüler für die Sekundarstufe II werden in der Zwischenzeit in mobilen Raumeinheiten in Schulnähe, also in Containern, und im Lernatelier bei der Mediothek unterrichtet, wo es noch Kapazitäten gebe. „Jetzt müssen wir unsere Pläne konkretisieren und werden zeitnah mit dem Neubau beginnen“, erklärte Eble.
Zum ersten Mal tagte eine Projektgruppe, um Details zu planen. Sie besteht aus Lehrern, ehemaligen Schülern der zehnten Klasse, die als Übergang bis zum Eintritt in die Sekundarstufe II ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) an der Alemannenschule absolvieren, Bürgermeister Eble und Rathausmitarbeitern. Klar wurde, dass die Standard-Konzepte für die Ausstattung der Räume nicht greifen werden. Fachräume für Biologie, Chemie und Physik fallen kleiner aus, weil nie mehr als zehn Schüler dort arbeiten. „Das ist eine planerische Herausforderung“, sagte Eble.
Expertenvortrag soll Impulse bringen
Deshalb möchte der Bürgermeister nun Otto Seybel vom Institut für Schulentwicklung aus Überlingen ins Boot holen. Er konnte den Fachmann als Referenten für einen Vortrag gewinnen. Den soll er vor Entscheidungsträgern, Lehrern und Verwaltungsmitarbeitern halten. „Davon erhoffen wir uns weiteren Input“, so Eble. Lernen wird an der ASW künftig noch flexibler. Mit einem digitalen Zugang können Schüler bald die Schulräume rund um die Uhr und an Wochenenden nutzen. Eble sagte: „Das ist ein Zeichen, wie Lernen zukünftig funktioniert.“
Verwirrung über zwei oder drei Klassen pro Stufe
Verwirrend sind für den Bürgermeister Signale aus dem Regierungspräsidium (RP) Freiburg. Während vom Ministerium Dreizügigkeit für die Sekundarstufe II mit 60 Schülern gefordert wurde, informierte das RP nun die Verwaltung in Wutöschingen darüber, dass die Schulbau-Förderrichtlinien 56 Schüler vorsehen und damit Zweizügigkeit. „Wir planen aber weiterhin dreizügig“, betonte Eble gegenüber dieser Zeitung. Er informierte das Gremium ferner darüber, dass das Land Hessen über das Material-Netzwerk für 30 000 Euro Lernmaterialien von der Alemannenschule geordert habe.