Wehr trauert um die bekannte Pianistin und Musikpädagogin Martina Moritz-Burger. Sie verstarb am vergangenen Samstag nach langer schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren.
Als Martina Moritz-Burger 1970 ihr Musikexamen ablegte, begann eine vielfältige Karriere. Neben der Gründung einer Musikschule standen Auftritte als Pianistin und Organistin auf der Tagesordnung. Vom Kirchenlied über die klassische Musik bis zum Gospel reicht ihr Repertoire. Darüber hinaus machte sie sich ebenfalls einen Namen als Organisatorin von Musikevents. In den 80er Jahren stellte sie ein Benefizkonzert für die Restaurierung der Wehrer Martinskirche auf die Beine, Anfang der 2000er folgten weitere Benefizkonzerte für die neue Orgel.
Trotz Erfolgs blieb sie heimatverbunden und bodenständig
1990 erhielt sie sogar Besuch vom Altstar des deutschen Kinos, Karlheinz Böhm. Für das Äthiopien-Projekt des legendären Schauspielers hatte sie eine Gala mit internationaler Besetzung in der Wehrer Stadthalle aufgeführt. Für deren Erlös bedankte sich Böhm persönlich bei der rührigen Musikerin. Danach konzentrierte sich die Künstlerin mehr auf ihre Auftritte. Ein Zentrum ihres Wirkens wurde Wuppertal, wo der Cronenberger Männerchor regelmäßig Konzertabende veranstaltet. Hier hat Martina Moritz-Burger mehrere Werke zeitgenössischer Komponisten uraufgeführt.
Daneben spielt die Wehrerin seit 1986 zusammen mit Baldur Seifert im bekannten Steinbach-Ensemble eine wichtige Rolle. Mit dem beliebten Rezitator, Schauspieler und SWR-Moderator führte sie bundesweit literarische Programme auf, mit Vorliebe Goethe und Eichendorff. Auch wenn die Musik sie weit herum brachte, blieb sie heimatverbunden und bodenständig. Zahlreiche Musikvereine und Chöre begleitete sie am Klavier, beispielswiese die Vierteleschlotzer bei ihrem Jubiläumskonzert zum 50-jährigen Bestehen im Jahr 2018. Unvergessen ist auch ihre musikalische Begleitung der Wehrer Zunftabende. Eine besondere Berufung war für sie der Klavierunterricht. Unzähligen Schülern vermittelte sie die Freude an der Musik. 17 Jahre lang unterrichtete sie am Kolleg St. Blasien – neben ihrer eigenen Musikschule.
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Dienstag, 16. November, um 14 Uhr in der St. Martins-Kirche statt.