Etwa 700 Anwohnerparkausweise sind derzeit in der Großen Kreisstadt Waldshut-Tiengen im Umlauf. Sie berechtigen die Bewohner, ihr Auto in bestimmten ausgewiesenen Parkzonen gegen eine Gebühr abzustellen. Bislang kostete der grüne Pappzettel, der hinter die Windschutzscheibe gelegt wird, 30 Euro pro Jahr.

Eine im vergangenen Jahr beschlossene Gesetzesänderung auf Bundesebene ermöglicht es jedoch Kommunen, den bisher auf 30,70 Euro gedeckelten Betrag zu erhöhen. So müssen beispielsweise Fahrzeughalter in Tübingen seit Anfang dieses Jahres viermal so tief in die Tasche greifen wie zuvor.

In Freiburg zahlen Autofahrer seit April 2022 sogar im Schnitt 360 Euro statt pro Jahr bisher 30 Euro für einen Anwohnerparkausweis.

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Steigen auch in Waldshut-Tiengen die Gebühren?

Dreht nun auch Waldshut-Tiengen an der Gebührenschraube? Schließlich würde die Doppelstadt dadurch mehr Geld einnehmen. Wir haben beim Ordnungsamt nachgefragt, ob die Beiträge für Anwohnerparkausweise in der Doppelstadt steigen.

„Nein, das ist bislang nicht in Planung“, teilt Jürgen Wiener, Leiter der Ortspolizeibehörde, auf Nachfrage mit. Er erklärt, dass es der Stadtverwaltung nicht darum ginge, Geld mit den Anwohnerparkausweisen zu verdienen.

Ein blaues Parkschild mit einer Zusatztafel weist auf die Anwohnerparkzone in der Amthausstraße hin.
Ein blaues Parkschild mit einer Zusatztafel weist auf die Anwohnerparkzone in der Amthausstraße hin. | Bild: Juliane Schlichter

„Es geht darum, die Parkplatzsituation in den Quartieren zu regulieren und Ordnung in die Parkbereiche zu bekommen“, stellt Jürgen Wiener klar. Ziel des Anwohnerparkens sei es, Fremdparker in den Wohnvierteln auszuschließen. Als Beispiel nennt Jürgen Wiener die Bergstraße oberhalb des Waldshuter Schulzentrums. Gäbe es dort keine Parkzone für Anwohner, würden die dortigen Parkplätze größtenteils von Schülern belegt werden.

Wo gibt es in Waldshut-Tiengen Anwohnerparken?

„Wir haben das Anwohnerparken dort eingeführt, wo der Parkdruck am höchsten ist“, erklärt der stellvertretende Leiter des städtischen Ordnungsamts, dem das Straßenverkehrsamt, das die Parkausweise ausstellt, angegliedert ist.

Im Stadtteil Waldshut gibt es fünf Parkzonen, in denen Anwohnerparken möglich ist, im Stadtteil Tiengen sind es vier Zonen.

Die Zonen für Anwohnerparken

Was ist beim Anwohnerparken zu beachten?

Beantragen kann man einen Anwohnerparkausweis beim Straßenverkehrsamt der Stadtverwaltung. Er gilt nur für ein bestimmtes Auto und ist nicht auf andere Fahrzeuge übertragbar.

Doch was ist, wenn der eigene Wagen in die Werkstatt und man mit einem Leihwagen in der Anwohnerparkzone parken muss?

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Um einen Strafzettel zu vermeiden, rät Jürgen Wiener, das temporäre fremde Kennzeichen digital beim Straßenverkehrsamt hinterlegen zu lassen. „Dann weiß unser Vollzugsdienst, dass es sich um einen Leihwagen handelt“, erklärt er.

Parkplätze gibt es rund um die Waldshuter Bernhalde nur für Inhaber eines Parkausweises.
Parkplätze gibt es rund um die Waldshuter Bernhalde nur für Inhaber eines Parkausweises. | Bild: Juliane Schlichter

Auch bei einer Änderung des Kennzeichens muss die Behörde informiert werden, damit ein neuer Parkausweis erteilt werden kann. Ein Anspruch auf Freihaltung eines bestimmten Stellplatzes in den Anohnerparkzonen besteht übrigens nicht. Hier gilt wie so oft: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Mitunter kann es in den Zonen auch temporär zu Sperrungen der Parkplätze kommen. Dies ist beispielsweise bei Veranstaltungen und Baustellen der Fall. Dann müssen Inhaber einer Parkausweises eine Alternative für ihr Auto suchen.

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