Ein halbes Jahr vor der baden-württembergischen Landtagswahl, die für den 14. März 2021 angesetzt ist, kommt der Wahlkampf auf Touren. Als jetzt Unternehmen in Waldshut für die Freistellung ehrenamtlicher Helfer von Hilfsorganisationen ausgezeichnet wurden, kam Innenminister Thomas Strobl persönlich nach Waldshut, um die Plaketten zu übergeben. Der CDU-Mann würdigte in der Stadthalle nicht nur die schöne Landschaft der Region (deren Kehrseite allerdings die schwierige Topographie sei – Berg und Tal eben), sondern achtete bei einem Detail darauf, dass die Regierungsarbeit nicht allein in gutem, sondern in bestem Licht erschien. Nachdem Landrat
Martin Kistler zuvor die Unterstützung des Landes in Sachen Breitbandverkabelung als „groß“ hervorgehoben hatte, setzte der Minister in seiner Rede eins drauf und korrigierte den Kreis-Chef: Mit mehreren Millionen Euro sei die Förderung des schnellen Internets im Kreis Waldshut schon als „sehr groß“ zu bewerten. Unnötige Bescheidenheit ist ja tatsächlich eine Eigenschaft, die in der Politik nicht ganz so oft zu beobachten ist. Eher zurückhaltend hatte der Politiker allerdings am Nachmittag bei einem Medientermin am Waldshuter Zoll agiert. Als eine Rundfunk-Reporterin ihm ihr Aufnahmegerät für eine Stellungnahme hinhalten wollte, handelte sie sich zunächst einen Korb ein: Ohne vorherige Anmeldung über die Pressestelle, so beschied ihr der Minister, gebe es keinen Originalton. Den bekam die Radio-Journalistin zwar schließlich doch noch. Dass die Strobl-Worte am Ende gleichwohl nicht über den Äther gingen, hatte einen nachvollziehbaren Grund: Das Regierungsmitglied hatte schlicht und einfach nichts Neues verkündet.