Bockgötti zu sein ist eine Ehre. Jedes Jahr ernennt der Zunftmeister der Junggesellenschaft 1468 Waldshut zur Bocktaufe auch dessen Pate. Dieser hat dann die Aufgabe, sich bis zur Chilbi um das Tier zu sorgen. Aber was genau heißt das?

„Der Pate schaut, dass es dem Chilbibock gut geht, er bestens versorgt wird, begleitet das Tier auf eventuellen Tierarztbesuchen und checkt die Weide“, erklärt Marc Jacobshagen, Zunftmeister der Junggesellenschaft.

Marc Jacobshagen, Zunftmeister der Junggesellenschaft 1468 Waldshut
Marc Jacobshagen, Zunftmeister der Junggesellenschaft 1468 Waldshut | Bild: Ursula Freudig

Doch das Wichtigste ist: „Über die zwei Wochen bis zur Chilbi muss der Bockgötti Vertrauen zu dem Tier aufgebaut haben. Schließlich muss der Bock während des Umzugs ohne Scheu mitlaufen.“ Damit das gelingt stehen regelmäßige Besuche auf der Weide an.

Etwa alle zwei Tage sollte sich der Pate eine Stunde Zeit nehmen, um eine Bindung zu dem Tier aufbauen zu können. Bei diesen Besuchen unterstützt der zweite Lademeister der Junggesellenschaft den Bockgötti. An der Chilbi selbst ist der Bock mit seinem Paten einer der Höhepunkte während des Umzugs

Wer kann Bockgötti werden?

Dass die Junggesellen die ehrenhafte Aufgabe ernst nehmen zeigt auch die Begründung von Jacobshagen, warum ein Besuch auf der Weide des Chilbibocks nicht möglich ist: „Es kam auch schon vor, dass uns das Tier gestohlen wurde. Wir müssen einfach etwas vorsichtig sein.“

Überraschend sind die Voraussetzungen, um Bockgötti zu werden. „Es muss niemand in Waldshut wohnen, um Pate zu werden. Viel mehr kommt es auf den Einsatz und die Unterstützung für die Waldshuter Chilbi und die Junggesellenschaft an“, sagt Marc Jacobshagen

Das könnte Sie auch interessieren