Landgerichtspräsident Wolfram Lorenz geht in den Ruhestand. Pünktlich zum 1. April. Am Donnerstag war sein letzter Arbeitstag, und er räumte sein Büro im Justizgebäude in der Bismarckstraße in Waldshut-Tiengen. Wie das Landesjustizministerium in einer Pressemitteilung informiert. Zuvor hatte Ministerin Marion Gentges den 66-Jährigen in Stuttgart im kleinen Kreis verabschiedet.
39 Jahre im aktiven Dienst
„Ein bescheidener und zurückhaltender Landgerichtspräsident mit feinem Humor und herausragendem Berufsethos geht“, wird die Ministerin in der Mitteilung zitiert. Insgesamt 39 Jahre war Lorenz laut Angaben als Richter, zuvor als Referendar für die baden-württembergische Justiz tätig. Im Februar 2017 hatte er die Leitung am Landgericht Waldshut-Tiengen übernommen.
Viel Lob von der Ministerin
Justizministerin Gentges ist sich sicher: „Die Mitarbeiter in Waldshut und die gesamte Justiz im Land verlieren einen hochqualifizierten Präsidenten, den man als echten Allrounder bezeichnen kann.“ Lorenz habe in den unterschiedlichsten Rechtsgebieten durch Fleiß, Zuverlässigkeit und Pflichtbewusstsein nicht nur an den verschiedenen Gerichten im Land, sondern auch bei seinen vielseitigen Tätigkeiten im badischen Amtsnotariat und sogar über die Landesgrenzen hinaus in der sächsischen Justiz überzeugt.
Für das anspruchsvolle Amt des Präsidenten des Landgerichts Waldshut-Tiengen sei der heute 66-Jährige die ideale Besetzung gewesen. Lorenz habe das Landgericht mit großer Umsicht, juristischem Sachverstand und mit dem eigenen ruhigen, zurückhaltenden und doch souveränen Führungsstil geleitet. Dies gelte auch für seine vorherige achtjährige Zeit als Direktor des großen Amtsgerichts Lörrach.
Unschätzbare Möglichkeiten
„Über 40 Jahre einer spannenden, abwechslungsreichen und erfüllenden Tätigkeit in der Justiz Baden-Württembergs gehen zu Ende“, wird Lorenz in der Mitteilung zitiert. Ihm seien unschätzbare Möglichkeiten vergönnt gewesen, sich an zahlreichen Stellen in unterschiedlichen Funktionen zu erproben und zu bewähren. Lorenz: „Ich habe versucht, mein Bestes zu geben. Ich hoffe, dies ist mir zum Wohl der Justiz gelungen.“
Alle persönlich verabschiedet
In seinen letzten Tagen seiner aktiven Dienstzeit habe Lorenz noch einmal alle Amtsgerichte seines Landgerichtsbezirks besucht, um sich von den Bediensteten persönlich zu verabschieden. Wegen der Ereignisse in der Ukraine und der Pandemiesituation habe er sich bewusst gegen einen Festakt zum Abschied entschieden.
Lorenz hat sich in den Ruhestand verabschiedet, über seine Nachfolge werde laut Ministerium zeitnah entschieden.