Noch liegt der Pegelstand des Rheins bei rund sechs Metern über dem Meeresspiegel (Pegel Hauenstein). Laut Prognose der Hochwasservorhersage des Landes Baden-Württemberg soll der Wasserstand aber in den kommenden Tagen weiter sinken. Wie wirkt sich ein niedriger Pegelstand eigentlich auf die Rheinschifffahrt aus?
Sven Schießel, Teamleiter Rheinschifffahrt der Stadtwerke Waldshut-Tiengen: „Wir haben keine großen Probleme wegen des Wasserstands.“ Der aktuelle Pegel sei an sich für die Rheinschifffahrt nicht ungewöhnlich. „Ungewöhnlich ist nur, dass wir zu dieser Zeit einen so niedrigen Wasserstand haben. Solch einen Wasserstand haben wir normalerweise in den Wintermonaten“, erklärt Schießel. „In den Wintermonaten bleiben die Niederschläge als Schnee in den Bergen liegen und fließen nicht ab. Daher die Tiefststände im Winter.“
Warum gibt es an der Anlegestelle in Waldshut – Full keine niedrigen Wasserstände?
Generell sei eine Fahrt mit der Fähre auch bei niedrigem Wasserstand möglich. „Wir fahren ja auf der Staustufe vom Kraftwerk Albbruck/Dogern. An der Anlegestelle Waldshut – Full haben wir, bedingt durch den Aufstau des Kraftwerks, keine tieferen Wasserstände, da das Kraftwerk seine Stauhöhe für die Turbinen halten sollte“, klärt Schießel auf.
Welche Einschränkung gibt es bei Rundfahrten?
Derzeit sei die Fließgeschwindigkeit des Rheins gering. „Das ist aber für den Schiffsführer sehr viel angenehmer beim Manövrieren als bei viel Wasser“, so Schießel. Die einzige Einschränkung ist, dass wir bei diesem Wasserstand nicht ab der Aare-Mündung bis nach Koblenz (Schweiz) fahren können, was sonst im Sommer der Fall ist. Jetzt fahren wir bei Rundfahrten halt ein Stück in die Aare statt den Rhein hinauf. Das ist aber kein Problem“, sagt Schießel.
'Uns ist so ein Tiefstand allemal lieber als Hochwasser wie im letzten Sommer, als wir vier Wochen keinen Meter fahren konnten.' Schießel weiter: „Eine Einstellung der Schifffahrt wird deshalb vermutlich in den nächsten Jahren noch kein Thema sein.“