Indlekofen – Stefan Senn, Ortsvorsteher von Indlekofen, hat sich gefreut, bei der Bürgerversammlung, die traditionell im Gasthaus „Adler“ stattfand, zahlreiche Mitbürger begrüßen zu können. Zu Gast waren auch Oberbürgermeister Martin Gruner, OB-Stellvertreter Peter Kaiser, die Stadträte Armin Arzner, Lorenz Eschbach, Dieter Flügel, Julia Olinger und Harald Ebi, der Weilheimer Bürgermeister Jan Albicker sowie der Jagdpächter Markus Hölzer, der das Wild für das gemeinsame Rehessen gespendet hatte.

Um einen flotten musikalischen Auftakt kümmerte sich der Musikverein Aispel-Rohr unter der Leitung von Frank Pohl. In seinem Rückblick befasste sich der Ortsvorsteher mit dem Mangel an Bauplätzen. Die städtischen Bauplätze seien alle vergeben, neue Bauplätze zu erschließen, sei schwierig, da die Grundstückeigentümer nicht bereit seien, ihr Gelände dafür abzutreten. Viel Geld wurde in die Sanierung der Feld- und Waldwege investiert. Dabei ging es auch um die Frage, ob die Stadt nicht bereit sei, einen Teil der Sanierungskosten zu übernehmen. Die Antwort des Bauamts lautete nach Aussage von Stefan Senn: „Wir haben weit schlechtere Wege, unsere Wege haben Vorrang.“

Senn appellierte auch wieder an die Waldbesitzer und die Grundstückeigentümer, die anliegenden Wege freizuschneiden. Seit sechs Jahren werden Geschwindigkeitsmessungen auf der Ortsdurchfahrt vorgenommen. Auf mehreren Tafeln wurde die gefahrene Geschwindigkeit angezeigt. Es gebe zwar immer wieder Ausreißer, aber der Verkehr verlaufe inzwischen auf ruhigeren Bahnen. Auf dem Hungerberg wurden inzwischen Flächen für Freiland-Photovoltaik-Anlagen ausgewiesen, dabei handelt es sich um 21 Hektar. Für das Gemeindehaus wurde Freifunk-WLAN eingerichtet, das gut funktioniere. In dem Gebäude wurden außerdem die Sanitäranlagen renoviert. Sorge bereite die alte Kläranlage unten im Haselbachtal, die aber in diesem Jahr, so die Zusage des städtischen Bauamts, abgeräumt werden soll.

Die Robidogs zur Entsorgung von Hundekot werden gerne angenommen, allerdings auch dazu, um einiges an Hausmüll loszuwerden. Ein Behälter, eine „Luxusvariante“, so der Ortsvorsteher, wurde an Silvester zerstört. Der Pavillon auf dem Hungerberg werde gerne für Grillpartys genutzt, aber oft nicht sauber hinterlassen. Der Ortsvorsteher dankte allen, die sich nicht zu gut seien, Unrat einzusammeln und ordentlich zu entsorgen.

Im April fand wieder ein Dorfputz statt. „Es lief wieder gut, auch wenn es etwas weniger Helfer waren“, bilanzierte Stefan Senn. Nach den Kommunalwahlen folgte am 23. Juli die konstituierende Sitzung des neuen Ortschaftsrats. Im Oktober fand ein Helferessen im Gasthaus Adler statt. Schließlich erinnerte Senn an die anstehenden Bundestagswahlen am 23. Februar. Um beim wachsenden Mangel an Helfern und Personal Abhilfe zu schaffen, hatte er bei der Bürgerversammlung einen Werbezettel mit einem Appell an die Bevölkerung ausgelegt, sich einer Dorfhelfergruppe anzuschließen, „damit Indlekofen auch weiter eine schöne Ortschaft bleibt“.

OB Martin Gruner sagte: „Es ist schön, hier zu sein, in einer schönen Umgebung, in einer schönen Ortschaft.“ Mit einem kleinen Geschenk dankte er dem Ortsvorsteher für seinen persönlichen Einsatz. Dann erinnerte der OB an das anstehende Jubiläum, an das 50-jährige Bestehen der Doppelstadt Waldshut-Tiengen. Dabei mussten auch zehn Ortsteile integriert werden, „die alle ihren eigenen Charakter haben“. Es gebe in der Stadt noch immer „viele Probleme, die Probleme bereiten“, aber man habe auch vieles auf den Weg gebracht: „Unsere Doppelstadt hat sich erfreulich entwickelt.“

Andererseits gehe vieles nicht so schnell, „wie wir es uns wünschen“. Nicht vorangekommen sei man bei der Überplanung der B34, im Bereich des Zolls, um hier einen Vorstauraum für Lkws zu schaffen, „weil die Anlieger nicht bereit sind, das erforderliche Gelände abzutreten“. Das war auch Thema in der anschließenden Fragerunde. Dort wurde der Vorwurf geäußert, die Stadt habe sich zu wenig um alternative Lösungen bemüht.