Weil es um den Fernseh-Hit „Die Schwarzwaldklinik“ ging, spielte sogar die Polizei mit: Am 6. August 1987 waren sechs Beamte der Polizeidirektion Waldshut-Tiengen für neun Stunden als Komparsen abkommandiert worden. In der Gegend um Witznau, Berau und Brenden drehte ein 30-köpfiges Filmteam eine neue Folge für die damals so beliebte TV-Schmonzette mit „Professor Brinkmann“ und seine im Schwarzwald angesiedelte Heilanstalt.

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Die sechs einheimischen Uniformträger wurden gebraucht, um laut Drehbuch einen aus dem Freiburger Gefängnis ausgebrochenen Kriminellen bis auf einen Felsen im Schlüchttal zu verfolgen. Von dort sprang der Gejagte 20 Meter in die Tiefe, um später – wer hätte das gedacht – in der „Schwarzwaldklinik“ wieder zusammengeflickt zu werden. Dreimal musste Stuntman Peter Heck in das 20 Meter weiter unten ausgelegte Luftkissen hechten, ehe Regisseur Jürgen Tögel mit der Szene zufrieden war.

Bilder von den Dreharbeiten der Schwarzwaldklinik vor dem Hüsli in Grafenhausen mit Schauspieler Klausjürgen Wussow und dem damaligen ...
Bilder von den Dreharbeiten der Schwarzwaldklinik vor dem Hüsli in Grafenhausen mit Schauspieler Klausjürgen Wussow und dem damaligen Waldshuter Landrat Bernhard Wütz. | Bild: Gemeinde Grafenhausen

Dreimal „Action“ hieß es auch für die die Verfolger mimenden Polizisten. Weniger nervös als die jungen Beamten waren ihre drei Diensthunde, deren Einsatz aus „dramaturgischen Gründen“ erwünscht war. Die Finger im Fernsehspiel hatte auch der damalige Landrat Bernhard Wütz.

Er hielt sein der Filmcrew schon vor längerem gegebenes Versprechen, für Aufnahmen im Landkreis (fast) jede Straße sperren zu lassen. Weshalb am Drehtag vor 35 Jahren die Straße Berau-Brenden mehrere Stunden lang zu war. Die Zusage entsprang dem Hintergedanken, über das Vehikel „Schwarzwaldklinik“ ein paar der einige Millionen zählenden deutschen Fans der TV-Serie als neugierige Besucher in den Südschwarzwald locken zu können.

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Für diese ansonsten kostenlose Imagewerbung konnte man schon mal eine Straße sperren und sechs Polizisten mit drei Diensthunden auf einen Filmgangster ansetzen. Die Rechnung ging auf. Dank der Serie und dem dadurch populär gewordenen „Hüsli“ in Grafenhausen als Brinkmann‘schem Eigenheim kamen deutlich mehr Feriengäste – und kommen bis heute.