Was gibt es bei Hitze Schöneres als ein Sprung ins kühle Nass? In den Freibädern Waldshut und Tiengen kann man die Abkühlung natürlich auch noch in einem besonders angenehmen Ambiente genießen, schließlich sind beide ja frisch saniert.

Ohne Beheizung ein eisiges Vergnügen

Dass man sich beim Baden derweil keine Frostbeulen holt, dafür sorgen die Heizanlagen in den Freibädern. Denn wie Andreas Schillinger, Abteilungsleiter Trinkwasser bei den Stadtwerken Waldshut-Tiengen, auf Nachfrage erklärt: „Das Wasser für die beiden Freibäder in Waldshut und Tiengen wird sowohl aus Tiefbrunnen als auch aus Quellwasser der jeweiligen Stadtteile bezogen.“

In den Wasserleitungen beträgt die Wassertemperatur gerade einmal 12 Grad Celsius. Zum Vergleich: Der Rhein hatte am Mittwoch (8. Juni) an der Messstelle der Landesanstalt für Umwelt in Rheinfelden immerhin knapp 19 Grad. Würde das Wasser für die Freibäder nicht aufgeheizt, wäre ein Bad also tatsächlich extrem frisch.

Wobei: Vor der großangelegten Sanierung des Freibads in Waldshut sei es durchaus normal gewesen, dass das Wasser im Kinderplanschbecken selbst an extrem heißen Tagen lediglich 16 bis 18 Grad aufgewiesen habe, sagt Frank Dietrich-Vercrüße, Teamleiter für den Bäderbetrieb bei den Stadtwerken.

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Von 12 auf bis zu 26 Grad

Jetzt sollen im Planschbecken voraussichtlich 22 bis 26 Grad Wassertemperatur erreicht werden. Davon profitieren auch die anderen Becken: „Da wir im Freibad Waldshut einen Filterkreislauf haben, wird das Nichtschwimmerbecken und Schwimmerbecken ein klein wenig mit aufgeheizt.“

Hier konnten sich die Badbesucher schon vor der Sanierung über 22 bis 24 Grad Wassertemperatur freuen. Es sei davon auszugehen, dass dieser Wert auf jeden Fall wieder erreicht werde, sagt Dietrich-Vercrüße. Details werden sich aber erst im Lauf der Saison zeigen, wenn die Stadtwerke Erfahrungswerte im laufenden Betrieb sammeln könnten.

Einen Schritt weiter ist man schon im Tiengener Freibad: „Da erreichen wir im Hochsommer locker 26 Grad in allen Becken“, so Dietrich-Vercrüße weiter.

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Doch wie hoch sind die Energiekosten für die Beheizung des Badewassers?

So viel sei verraten: Wer in Waldshut oder Tiengen schwimmen geht, kann dies mit ruhigem Gewissen tun, denn das Wasser wird nicht durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe aufgeheizt, sondern umweltfreundlich mit Solarthermie-Anlagen.

Im Waldshuter Freibad ist die Solaranlage 63 Quadratmeter groß. In Tiengen seien die Solarabsorber-Platten sogar doppelt so groß, was in einer höheren Wassertemperatur resultiere, so Dietrich-Vercrüße.

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Im Gespräch mit unserer Zeitung hatte Stadtwerke-Chef Siegfried Pflüger jüngst dargestellt, dass die Entscheidung für die Beheizung auf Basis regenerativer Energiequellen bereits lange vor dem Ukraine-Krieg und der damit verbundenen Energiepreis-Entwicklung getroffen worden war: „Energiewende muss mehr als ein Lippenbekenntnis sein. Wir wollen das mit Leben füllen und durchaus auch mit gutem Beispiel voran gehen“, so Pflüger.

Bleibt eigentlich nur eine Frage: Wie lange dauert es, bis das Wasser auf diese Weise die erforderliche Temperatur erzielt? Eine Antwort darauf kann Frank Dietrich-Vercrüße nicht geben. Zumindest noch nicht. Das sei von verschiedenen Faktoren abhängig – aber im Laufe der Saison werden die Stadtwerke auf jeden Fall einschlägige Erfahrungen sammeln.

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