Susanne Schleinzer-Bilal

Stolpersteine und Gedenktafeln erinnern in Tiengen heute an die Verfolgung der Juden durch das nationalsozialistische Regime. Unter den früheren jüdischen Mitbürgern in Tiengen habe es viele Geschäftsleute gegeben, berichtete Monika Geng. Julius Guggenheim etwa sei Schuhmacher gewesen, habe ärmere Kinder kostenlos mit Schuhen versorgt.

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1938 sei er in ein Konzentrationslager gebracht worden und eine Woche später sei er erschossen worden, weil er angeblich eine Waffe bei sich gehabt habe. Dies sei das erste Todesopfer aus Tiengen nach der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 gewesen, erklärte Geng. Zerstört worden sei damals auch die Synagoge in der Fahrgasse.

Das Inventar sei auf dem Marktplatz verbrannt worden. Die Schuldigen seien damals mit geringen Strafen davongekommen. 1939 wurde die Synagoge von einem Handwerker erworben, der sie zu einer Werkstatt umbaute.

Der Freundeskreis Jüdisches Leben Waldshut-Tiengen (2005 als Freundeskreis Jüdisches Leben in Tiengen gegründet) ist seit September 2017 eine Untergruppe der ­Bürgerzunft Tiengen. Der Freundeskreis hat im Museum im Tiengener Schloss ein Jüdisches Zimmer eingerichtet.

Ziel ist, das Andenken der jüdischen Mitbürger zu bewahren, die jüdische Geschichte zu erforschen und den Kontakt zu den Nachkommen zu pflegen.

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Unter anderem mit Veranstaltungen wie der Jüdischen Kulturwoche 2018, Stadtführungen zur früheren Synagoge und dem jüdischen Friedhof in Tiengen, der Zusammenarbeit mit Schweizer Initiatoren, etwa beim Jüdischen Kulturweg, der bis nach Waldshut-Tiengen weitergeführt wurde, Veranstaltungen mit Zeitzeugen, Kontakten zu Lehrern und Schülern oder aktuell der Verlegung von Stolpersteinen.