Vier Flüsse bestimmen die Topografie der Gemeinde Ühlingen-Birkendorf: Die Schwarza, die Mettma, die Schlücht und die Steina. Die Steina, früher auch „Steinach“ genannt, woran das frühere Gasthaus „Zum Steinachtal“ in Untermettingen lange Zeit erinnerte, begrenzt die Gemeinde im Osten.

Es ist ein sehr dünn besiedeltes Gebiet von der Quelle bis nach Untermettingen und so hat die Steina und das Steinatal noch etwas Ursprüngliches behalten, wenngleich das Tal inzwischen für Motorradfahrer zu einem beliebten Anziehungspunkt geworden ist und die Ruhe des Steinatals vom Motorenlärm übertönt wird, was an den Wochenenden für die Anwohner in Untermettingen eine Belastung bedeutet.

Der Ursprung

Die Steina entspringt nordöstlich des Ortsrandes des Schluchsees. In einem leichten Rechtsbogen fließt sie dann nach Süden und mündet bei Tiengen in die Wutach. Größter Zufluss ist der 6,6 Kilometer lange Erlenbach, der etwa in Höhe der Roggenbacher Schlösser zumündet.

Die Steina fließt in der Talaue an der Ruine Roggenbach vorbei.
Die Steina fließt in der Talaue an der Ruine Roggenbach vorbei. | Bild: Werner Steinhart

Weiter flussabwärts erreicht die Steina dann nur noch recht kurze Nebenflüsse. Die Steina durchfließt im Oberlauf bis Detzeln ein Tal mit steilen, felsdurchsetzten Hängen, danach stößt sie auf eine ausgeprägte Muschelkalkschicht, in der ein Teil des Wassers versickert.

Die Nutzung der Wasserkraft

Wasser und die damit verbundene Wasserkraft hatte früher eine große Bedeutung. So arbeiteten an der Steina zwischen der Steinasäge und Untermettingen insgesamt acht Sägewerke, die letzte, die Schlauchensäge bei Obermettingen, hat im Frühjahr den Betrieb eingestellt.

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Die Flösserei auf der Steina

Dass einst auf der Steina Flößerei betrieben wurde, scheint heute unfassbar. Roland Kromer beschreibt in seiner jüngst erschienen „Chronik von Untermettingen und seinen Weilern“, dass in Zeiten der Schneeschmelze von der Sommerau bis zur Wutach im 19. Jahrhundert Langholz geflößt wurde.

Ein Stauwehr an der Steina – ein Relikt aus vergangener Zeit.
Ein Stauwehr an der Steina – ein Relikt aus vergangener Zeit. | Bild: Werner Steinhart

Und noch eine Kuriosität beschreibt Kromer: „Im Jahre 1925 wollte das Schluchseewerk in einer Bürgerversammlung im Gasthaus „Ochsen“ in Detzeln darüber informieren, dass man beabsichtige, das Steinawasser durch einen Kanal zur Stromerzeugung in den Bach der Schwarza zu pumpen. Wegen der geringen Wasserführung der Steina nahm man dann jedoch Abstand davon.“

Die Natur rund um die Steina

Flussaufwärts von Untermettingen aus der „Düffegumbe“, der zu einem kühlen Bad einlädt.
Flussaufwärts von Untermettingen aus der „Düffegumbe“, der zu einem kühlen Bad einlädt. | Bild: Werner Steinhart

Die Steina und das Steinatal laden zu schönen Wanderungen ein, sei es zu den Roggenbacher Schlössern oder auf Rundwegen um Unter- und Obermettingen, Wege, die an den Hängen oberhalb des Flusslaufes verlaufen, vielfach von Wald umgeben und an den heißen Tagen sehr angenehm.