Elisabeth Baumeister

Klaus Bastian, Landwirt vom Mandacher Hof in Riedern am Wald, möchte Menschen wieder für die Selbstversorgung sensibilisieren. So startet er in diesem Jahr ein Projekt: Kartoffelanbau auf einem neun Ar großen Gemeinschafts-Acker. Für das neue Projekt gibt es bereits 15 Interessenten.

Um seine Idee umzusetzen, hat Klaus Bastian nach einem Mitstreiter gesucht. Mit Rudolf Kromer hat er für die Pflanzung und die Feldkontrolle in jeder Hinsicht die richtige Person gefunden. Kromer ist im Ort der Landwirt mit der umfangreichsten Erfahrung im Kartoffelanbau.

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Klaus Bastian hat das Feld bestellt und die Setzkartoffeln besorgt. Bei den Sorten hat er drei sehr resistente Sorten ausgewählt, die auch im Bioanbau empfohlen werden: Agria, Ditta und Marabel.

Das Saatgut ist nicht gebeizt. Rudolf Kromer verfügt noch über eine über 50 Jahre alte Kartoffel-Setzmaschine mit zwei Einfülltrichtern, die am Traktor angehängt wird. Erinnerungen an frühere Zeiten und ein wenig Nostalgie schwingen mit. „Zwei Personen sitzen auf der Setzmaschine, und beim Ertönen von einem Glöcklein müssen sie jeweils eine Kartoffel in das Setzgerät werfen“, erläutert Kromer den Ablauf. Zwei Furchen werden so gleichzeitig bepflanzt.

Auf exaktes Fahren achtet Rudolf Kromer. Der Dammabstand muss für die Nachfolgebearbeitung gleichmäßig sein. Konzentration ist bei Klaus ...
Auf exaktes Fahren achtet Rudolf Kromer. Der Dammabstand muss für die Nachfolgebearbeitung gleichmäßig sein. Konzentration ist bei Klaus Bastian und Uli Brandau auf dem Setzgerät gefordert. Beim Ertönen eines Glöckleins muss jeweils eine Kartoffel in den Trichter eingelegt werden. | Bild: Elisabeth Baumeister

Das Kartoffelsetzgerät war einst eine große Erleichterung. Zuvor hatten viele Helfer eine Wanne mit den Setzkartoffeln über die Schulter gehängt und dann Reihe für Reihe die Kartoffeln einzeln von Hand in die Furche gelegt und festgetreten.

„Unser Kartoffelfeld soll keinen kommerziellen Nutzen erzielen. In erster Linie soll es uns ermöglichen, Kartoffeln verschiedener Sorten selbst zu erzeugen und zu ernten. Gerade für Kinder bietet sich die Möglichkeit, diese urtypische Form unserer Landbewirtschaftung zu erfahren“, so Klaus Bastian. Ein kleiner Beitrag wird für die Kosten des Pflanzgutes und des Maschineneinsatzes erhoben.

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Die Kartoffeln sind gesetzt. Ein bis zweimal müssen die Kartoffeln gehackt werden. Diese Arbeit und auch das Auflesen der „Herdöpfel“ müssen die Selbstversorger erbringen. Der Lohn besteht dann in der Ernte eigener Kartoffeln. Dies alles macht die Knolle wieder wertvoll. Sie wird in jeder Küche verwendet und jeder mag sie auf eine andere Art zubereitet.

Ganz vorne stehen sicher die Pommes frites, aber auch als Salat, Kartoffelbrei, Salzkartoffeln oder als Brägele sind sie sehr beliebt. Eigene Vorräte haben gerade jetzt wieder einen großen Stellenwert bekommen, als aufgrund der Corona-Pandemie nicht mehr jeder zum Einkaufen gehen konnte und nicht mehr alle Lebensmittel in den Regalen vorrätig waren.

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