Werner Steinhart

Nichts ist mehr, wie es war, das Coronavirus hat das Leben verändert. Dies wird auch deutlich in Ühlingen-Birkendorf, im kommunalen Bereich ebenso wie im gesellschaftlichen Bereich und im Vereinsleben. Bürgermeister Tobias Gantert blickt mit Sorgen in die Zukunft, was die Finanzlage betrifft.

Auch wenn der Rathauschef aktuell noch nicht absehen kann, wie sich die wirtschaftlichen Folgen letztlich auf den Gemeindehaushalt auswirken werden, blickt er in diesem Punkt mit einigen Sorgen in die Zukunft. Aktuell geht die Gemeinde von hohen Ausfällen bei den Steuereinnahmen und weiteren Einnahmepositionen aus. Weitere Bereich, etwa der Holzmarkt, bereiten zusätzlich Sorge. Der Holzverkauf beschert der Gemeinde längst keine Gewinne mehr. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es noch nicht möglich, die möglichen Ausfälle bei der Gewerbesteuer zu beziffern. „Wir haben mit Erträgen von 950.000 Euro in 2020 gerechnet“, sagt Gantert und fügt hinzu: „Natürlich beobachten wir die Entwicklung genau.“

Die Kindergärten der Gemeinde sind seit sieben Wochen geschlossen. Die Gemeinde hat für die Monate April und Mai den Einzug der Kindergartengebühren ausgesetzt. Über einen möglichen Erlass der Gebühren muss der Gemeinderat zu gegebener Zeit beraten und Beschluss fassen. „Seitens der Verwaltung werden wir empfehlen, die Kindergartengebühren für diese Monate zu erlassen“, so der Rathauschef. Die Corona-Krise beherrscht auch weite Teile der täglichen Arbeit in der Verwaltung. Der Zugang zum Rathaus wurde eingeschränkt. Die Gemeinde ist aber wie bisher telefonisch oder per E-Mail zu erreichen. Nach Terminabsprache ist auch ein persönliches Erscheinen unproblematisch möglich, alles unter strengen Hygienemaßnahmen. Einige Mitarbeiter arbeiten von zu Hause aus, was sich gut umsetzen lässt.

Auf dem Bausektor steht die Welt trotz Corona nicht still. Beim Breitbandausbau im Steinatal läuft derzeit der 5. Bauabschnitt, und die Ortskernsanierung in Ühlingen ist ganz im Zeitplan, das Regenüberlaufbecken in Berau steht kurz vor der Vollendung. Gantert: „Verschiedene Sanierungsmaßnahmen, die Vorbereitung kommender Projekte oder auch Bebauungsplanverfahren laufen natürlich weiter.“

Die Corona-Krise wirkt sich auch auf das persönliche und familiäre Leben des Rathauschefs aus. „Persönlich habe ich derzeit weniger Termine, wodurch ich mehr Zeit für meine Familie habe“, sagt Tobias Gantert. Innerhalb seiner Familie gibt es vermutlich ähnliche Themen wie in anderen Familien: Die Kinder können nicht in die Schule und Kindergarten. Der Bürgermeister: „Wir müssen uns mit der Situation arrangieren und das Beste daraus machen.“