Mit Sekt und Unterhaltung des Musikvereins Untermettingen ist die Bürgerversammlung in der Steinatalhalle in Untermettingen eröffnet worden. 130 Personen nahmen daran teil. Nach der Begrüßung und dem Gedenken an Gestorbene des vergangenen Jahres zog Ortsvorsteher Daniel Schliffke eine erfreuliche Bilanz über 2020 bis 2022. Veranschaulicht mit Bildern an der Leinwand präsentierte er auch Zahlen, Fakten und Grafiken der Orts- und Bevölkerungsentwicklung.

735 Einwohner plus 25 mit Nebenwohnsitz sind im Ortsteil gemeldet. 63 Flüchtlinge aus der Ukraine waren ab März 2022 im Jakobusheim untergebracht. Inzwischen sind sie privat in der Region untergekommen. Aktuell leben noch 29 im Ort. Fünf Geburten stehen acht Sterbefälle gegenüber. Von 20 Eheschließungen beim Standesamt Ühlingen-Birkendorf kamen zwei Paare aus Untermettingen. Der Ortschaftsrat beriet 2022 in zehn Sitzungen 30 Tagesordnungspunkte. Zwölf Vereine prägen ein lebendiges Dorfleben.

Untermettingen verfügt seit 2022 über schnelles Internet. Der Ausbau der Breitbandversorgung der Steinatalgemeinden Unter- und Obermettingen wurde mit einer Investitionssumme von 5,5 Millionen Euro abgeschlossen. Die beiden Ortsteile wurden als erste an die Backbone-Leitung des Landkreises angeschlossen. Anbieter Stiegeler übernahm das Projekt des flächengrößten Ortsteils der Gemeinde. Auch in den dazugehörenden Weilern Raßbach, Löhningen, Muhren und Talhöfe ist der Anschluss an das Glasfasernetz möglich, 170 Anschlussnehmer schlossen bisher Verträge mit der Betreiberfirma. Während der Corona-Krise sei besonders deutlich zutage getreten, dass schnelles Internet existenziell sein könne.

Ein Gewinn für das Dorf als Wohnort war außerdem der erfolgreiche Abschluss der Ortskernsanierung Löhningen mit 921.360 Euro an Investitionen. Die Nähe zum Hochrhein und zur Schweiz sowie günstiges Bauland seien weitere Anreize für Untermettingen als Wohnort. Viele kleinere wichtige Maßnahmen wurden vorgenommen. So wurden unter anderem der Lorenzenweg, die Herrenwegle-Brücke und der Römerweg saniert.
Mit dem Ortsbudget von 9450 Euro und Angespartem möchte der Ortschaftsrat 2023 Geplantes umsetzen und Wünsche erfüllen. So sollen neue Ortseingangsschilder und ein Geschwindigkeitsmessgerät angeschafft werden. Man hoffe, dass langsamer durch den Ort gefahren wird. Weiter werde der Raum des Ortschaftsrats im alten Rathaus für die Feuerwehr umfunktioniert und ausgestattet. Dank eines neuen Zuschussprogramms könne 2023 der Sportplatzweg saniert werden.
Zehn Personen spendeten zehnmal, drei Personen 25-mal, eine Person 50-mal und drei Personen 75-mal Blut. Bürgermeister und Ortsvorsteher überreichten Urkunden und Ehrennadeln und dankten den Spendern mit Präsenten. Ein weiterer Dank mit einem Präsent für bürgerschaftliches Engagement galt Ehrenamtlichen, die sich besonders verdient gemacht haben. Im vergangenen Jahr war die Veröffentlichung der Dorfchronik von Roland Kromer ein Höhepunkt. Viel Zeit hatte Kromer investiert. Das Werk sei bis auf wenige Exemplare ausverkauft.
Einsparungen beim Stromverbrauch der Heizungs- und Lüftungsanlage in der Steinatalhalle verdanke man dem Engagement von Jürgen Alex, der deren Sanierung in die Hand nahm. Der Verbrauch sank um zwei Drittel von 27.000 auf 9000 Kilowattstunden. Untermettinger Bürger engagierten sich spontan als Flüchtlingshelfer und versorgten die ukrainischen Menschen im Jakobusheim mit dem Nötigen. Auch vielen weiteren Menschen, die sich ehrenamtlich einbringen, wie etwa bei der Pflege des Blumenschmucks, Arbeiten bei der Sanierung von Plätzen und Wegen, der Adventsfensteraktion und vielem mehr gebühre Dank und Anerkennung.
Über die wesentlichen Investitionen und den Schuldenstand der Gemeinde berichtete Bürgermeister Tobias Gantert. Die Erhaltung der kommunalen Infrastruktur, einschließlich energetischen Maßnahmen an Gebäuden, sei dringliche Aufgabe. Energiesparende Beleuchtungen, Wärmedämmungen, Solaranlagen und Umrüsten von Heizungen seien wichtig. Ein wichtiges Thema werde weiterhin der Zustrom von Flüchtlingen sein. Er dankte allen, die sich für die Allgemeinheit einsetzen. Bei so viel Engagement von Ehrenamtlichen müsse er sich keine Sorgen um die gute Weiterentwicklung von Untermettingen machen.
Die Gelegenheit zur freien Aussprache nahm keiner der anwesender Einwohner wahr. Dies lasse auf Zufriedenheit schließen, resümierte Ortsvorsteher Daniel Schliffke. Nach dem offiziellen Teil mit Orts- und Gemeindepolitik sowie Dankesworten und Ehrungen ging man zum gemütlichen Teil über. In diesem Jahr bewirtete die Narrenzunft Wilderer. Dominik Bröcheler sorgte mit Wildgulasch, Spätzle und Rotkraut für leckeres Essen.