Eine große Trauergemeinde nahm Abschied von Maria Böhler, geborene Haselwander, die am 1. Juni 2023 im Alter von 96 Jahren im Krankenhaus Lörrach gestorben ist.
Maria Böhler war ein Brendener Urgestein und im Dorfleben nicht wegzudenken.
Neben Landwirtschaft und Hof führte sie bis Mitte der 70er-Jahre den von den Eltern übernommenen Brendener Dorfladen mit Poststelle. Dieser war, wie damals üblich, auch sonntags nach dem Gottesdienst für die Kunden geöffnet.
Engagemant für das Dorfleben
Mit Idealismus und Mut beteiligte sich Maria Böhler 1969 bei der Gründung der Skiliftgesellschaft Brenden. Dies war zur damaligen Zeit mit hohem finanziellem Aufwand, Idealismus und Mut verbunden.
Viel Freude bereitete ihr das Kochen, Backen, die Handarbeit und das Lesen. Bis ins hohe Alter war sie als Torten- und Zopfbäckerin bei den Vereinen spendabel. Bei vielen Veranstaltungen der Trachtenkapelle Brenden gab es ihre beliebten Windbeutel.
Die Mitglieder der Guggenmusik Studähaaghüüler Brenden wurden bei deren Gründung 1993 von Maria Böhler mit selbstgestrickten Mützen ausgestattet.
Im Laufe der Jahre verschenkte sie Hunderte von umhäkelten Kleiderbügeln zu verschiedenen Anlässen. Zeit ihres Lebens lebte die Verstorbene in Brenden neben der Kirche, welche sie jahrzehntelang morgens auf- und abends abschloss.
Kindheit und Jugend
Maria Böhler kam am 4. April 1927 als viertes von fünf Kindern zur Welt. Mit vier Geschwistern Theres, Anneliese, Dela und Hermann, der im Zweiten Weltkrieg gefallen ist, erlebte sie in Brenden eine glückliche Kindheit.
1930 wurde ihr Elternhaus bei einem Brand zerstört und am gleichen Standort als Landwirtschaft wieder aufgebaut. Während der Bauzeit fand die Familie Haselwander Herberge bei der verwandten Familie Isele in der Nachbarschaft, woher Marias Mutter Wilhelmine stammte.
Nach der Volksschule besuchte Maria Böhler die Hauswirtschaftsschule in Radolfzell. 1949 heiratete sie, aus der Ehe gingen die Kinder Hermann, Manfred und Gisela hervor.
Schwierige Umstände führten dazu, dass sie ihre drei Kinder allein großziehen musste. Zusammen mit ihren Eltern und den drei Kindern lebte sie in Brenden auf dem Bauernhof, den sie übernahm.
Pflege von Familienmitgliedern
Der Vater starb 1960. Nach einem Schlaganfall pflegte sie ihre Mutter bis zu deren Tod 1966. Ihre Schwester Anneliese lebte viele Jahre mit ihr zusammen. Auch sie wurde von Maria Böhler bis zu deren Tod 2010 unterstützt und gepflegt.
Ihren Lebensabend verbrachte Maria Böhler bei ihrer Tochter Gisela und Schwiegersohn Karl.
Neben ihren Kindern und Partnern trauern vier Enkelkinder und sieben Urenkel um ihre „Omi“.