Elisabeth Baumeister

Riedern am Wald – Wenn ein 430-Seelen-Dorf wie Riedern am Wald in zwei Tagen beinahe 4000 Besucher empfängt, dann ist das schon etwas Besonderes. Wenn so ein Großanlass wie der Mittelaltermarkt ohne jeden unliebsamen Zwischenfall über die Bühne geht, dann ist das eine Meisterleistung der Organisation.

Die Vereine haben alles dran gesetzt, ihre Stände mit Blumen in Schmalztöpfen, Vorhängen aus alten Fruchtsäcken und allerlei alten Requisiten liebevoll zu schmücken und in mittelalterlicher Gewandung die Gäste zu bedienen. Dieses besondere Flair und dazu das besondere Ambiente, das dem Fest innerhalb der Klostermauern zu eigen ist, haben viele Besucher lobend erwähnt. „Ein kleiner, sehr schöner und gut organisierter Markt. Ich bin zum ersten Mal hier. In zwei Jahren bin ich wieder dabei“, so ein Schmuckhändler. Im vorderen Teil des Gartens hatten die Handwerker und Selbstvermarkter ein besonders ansprechendes Plätzchen. Auch der Klosterladen hatte sein Angebot für zwei Tage nach draußen verlegt.

Neben der CDU-Bundestagsabgeordneten Gabriele Schmidt und CDU-Landtagsabgeordneten Felix Schreiner war auch Erzbischof Georg Gänswein auf dem Mittelaltermarkt anzutreffen. Eine Besucherin hatte verunsichert nachgefragt, ob dieser Erzbischof echt oder nur kostümiert ist. Nicht ohne Stolz konnte Ortsvorsteher Albert Baumeister die Echtheit des Erzbischofs, der aus Riedern stammt, bestätigen.

Schon im Vorfeld des Mittelaltermarktes waren viele helfende Hände tätig. Unter der Federführung von Ralf Reichenbach wurden neue Kassenhäusle gezimmert, der Treppenaufgang zur Naturbühne wurde von Heiner Duttlinger neuversetzt, und viele Geldsäckle mussten mit der eigenen Währung befüllt werden. An den beiden Markttagen waren einige Hundert Personen im Einsatz. Da sei die Feuerwehr erwähnt, die nicht nur die Parkeinweisung übernommen hatte. Bei dieser extrem trockenen Witterung hat sie ganz besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen, weil im Klostergarten viele Feuerstellen waren und es ein großes Feuerwerk gab. Zum anderen hat sie die Wiesenparkplätze wegen der Gefahr der Selbstentzündung überwacht. Dem Kommandanten Rainer Duttlinger war die Erleichterung anzumerken, dass alles gut gelaufen ist. Auch das DRK war vor Ort.

Alle Vereine haben die Bewirtung auch ohne die gewohnten elektrischen Hilfsgeräte bewältigt und waren mit dem Festverlauf zufrieden. Sehr zufrieden waren auch die Organisatoren. Der Mittelaltermarkt ist eine Benefiz-Veranstaltung zum Erhalt des Klosters. Wieviel Geld übrig bleibt, steht erst nach den umfangreichen Abrechnungen fest. „Es wäre schön, wenn der Erlös einen bestimmten Verwendungszweck bekäme, so würde ein echter Bezug zur Sache entstehen“, so Ralf Reichenbach, einer der Mitorganisatoren. Das Organisationsteam Sabine Maier, Ralf Reichenbach, Margit Rhode, Friedrich Werner und Andreas, Markus und Ernst Thiel hat wieder ein gutes Händchen mit den Händlern und dem Rahmenprogramm bewiesen. „Ich habe mich in dieses Areal verliebt“, so Mitorganisator Andreas Thiel. Das sind doch die besten Vorzeichen, dass sich der Klostergarten 2019 wieder in eine mittelalterliche Oase verwandeln wird.

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