Vier Jahre sind nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal vergangen, bei der auch die abgelegene Bergregion um Golche nahe der tibetischen Grenze stark betroffen war. Der begeisterte Bergwanderer und Hobbyfotograf, Gerhard Albicker aus Ühlingen, kennt die Region seit 2011. In Multivisions-Vorträgen erzählte er in Ühlingen von seinen Touren mit spannenden Begegnungen mit den Menschen dort. Das Ausmaß der Naturkatastrophe und die Not der Menschen bewegten ihn tief. Er machte es sich zur Aufgabe, beim Wiederaufbau der völlig zerstörten Schule in Golche zu helfen. Jetzt ist er nach Nepal gereist.

In Dr. Birgit Spies, Professorin an einer Hochschule in Hamburg, die er auf einer Bergtour kennen lernte, fand er eine Mitstreiterin für das Projekt „Eine Schule für Golche“. Weitere Unterstützer kamen dazu, und inzwischen ist ein kleines Schulzentrum kurz vor Fertigstellung. Auch Spenden aus Ühlingen-Birkendorf verhalfen zur Verwirklichung. „Aber mit dem Abschluss des Projekts ist kein Ende der Not in Sicht“, betont Gerhard Albicker. Immer noch fehlt oft Nötigstes wie regelmäßige Nahrung und Kleidung. Lernmaterial ist Mangelware.“

Beim letzten Trekkingurlaub im Himalaya sah Albicker, dass die Menschen keine Schuhe haben. Zurück in Ühlingen-Birkendorf sammelte er mehr als 200 Paar. Sortiert und in drei großen Säcken verstaut, nahm er sie statt Touren-Ausrüstung mit auf die Reise nach Nepal. Seine Tochter Anna und Freund Heiko begleiten ihn. Während Anna und Heiko in Katmandu bleiben, da es in Golche keine Unterkünfte gibt, werden Gerhard Albicker und Birgit Spies im Jeep von von Sherpa Syangbo Asal nach Golche weiterreisen.

Syangbo Asal ist Projektbetreuer des Schulprojekts. Spendengelder werden nur nach Vorlage von Rechnungen und Nachweisen von Arbeiten ausgegeben, um Missbrauch zu vermeiden. „Das ist leider notwendig, da Korruption in Nepal allgegenwärtig ist“, so Gerhard Albicker. Von den Spendengeldern soll in Katmandu Lernmaterial und Fehlendes eingekauft werden. Die Einweihung des Schulzentrums findet im Mai statt.
„Mit meinem Einsatz will ich den Menschen in Golche ein bißchen von dem zurückgeben, was sie mir geschenkt haben: Menschlichkeit und tiefe Lebensfreude“, so Gerhard Albicker, der aus Nepal schreibt: „Die Fahrt von Katmandu nach Golche war nichts für schwache Nerven. Für 100 Kilometer waren wir sechs Stunden unterwegs. Nach einem herzlichen Empfang haben wir heute unsere Schule besucht. Es war ein sehr emotionaler Moment, die fertige Schule zu sehen. Auch haben wir dort die mitgebrachten Schuhe verteilt.“
Spenden
Die Bergregion der Sherpas um Golche ist sehr unwegsam und weit abgelegen. Hilfen der Regierung nach dem Erdbeben kommen dort kaum an.
Spenden mit dem Stichwort: Nepal auf das Konto „Frieden macht Schule“ der Stadtsparkasse München IBAN: DE14 7015 0000 1001 0832 76
Informationen im Internet: (www.SchuleGolche.org) sowie (www.FriedenMachtSchule.de).