Auch in Murg hat das Gewerbe flexibel reagiert, als aufgrund der Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus von einem Tag auf den anderen das normale Kundengeschäft wegbrach. Gefragt sind vor allem der Lieferdienst und das Abholen von Speisen. Die Nachfrage nach Besorgungsfahrten und Einkäufen durch Hilfsorganisationen ist dagegen gering.
Die Nachbarschaftshilfe Murg erledigte schon vor der Corona-Pandemie Einkäufe für Kunden und meldet wenig zusätzlichen Bedarf. „Bis jetzt hält sich die Anfrage nach Besorgungsdiensten sehr in Grenzen, es gab bisher nur drei Anfragen“, erklärt Alexandra Bäumle von der Nachbarschaftshilfe Murg. Der Grund ist ihrer Meinung nach: „Ich denke, das ist darauf zurückzuführen, dass viele Angehörige von älteren Menschen von zu Hause aus arbeiten oder in Kurzarbeit sind und deshalb die Besorgungen selbst erledigen können.“
Der Ortschaftsrat Niederhof, der sich ebenfalls anbietet Einkäufe zu übernehmen, hatte bisher noch keine Anfrage. „Die Nachbarschaftshilfe funktioniert noch“, meint Ortsvorsteherin Edith Becker. Auch das DRK hat in Murg keine Kunden, für die es Besorgungen zu erledigen gibt.
Die Lage bei der Gastronomie
Auch bei einigen Murger Gastronomen war es schon vor der Corona-Pandemie möglich, Speisen abzuholen. Andere sind neu eingestiegen. Wilhelm Hildinger vom Gasthaus „Rheinblick“ hat auf der Südseite zum Rhein hin einen Fensterverkauf eingerichtet und liefert zusätzlich in Murg, Niederhof und Oberhof aus. „Das wird sehr gut angenommen“, berichtet Hildinger. Viele Stammgäste seien dem „Rheinblick“ so treu geblieben. Positiv wirke sich für ihn zusätzlich die Lage am Rheinuferweg aus. „Wir machen zwar kein Plus, aber wir können kostendeckend arbeiten“, sagt Hildinger.
Blumenhändlerin atmet auf
Aufatmen kann seit Montag Astrid Leber vom Blumenfachgeschäft „Immergrün“. Dank der aktuellen Lockerungen der Schutzmaßnahmen konnte auch „Immergrün“ wieder öffnen. „Erst einmal war ich geschockt“, erinnert sich Leber an jenen Tag, als klar wurde, dass geschlossen werden muss. Kurzerhand verlegte Leber den Verkauf von Setzlingen und Gestecken vor das Geschäft. Bezahlt wurde über ein Kässchen für Bargeld. Nach telefonischer Bestellung wurden Pflanzen und Dekorationsartikel zusätzlich ausgeliefert. Auch Leber ist zufrieden: „Es wurde gut angenommen“, dankt sie ihren Kunden. Der Straßenverkauf bleibt auch nach der Öffnung bestehen. „Dann haben wir nicht alle Leute im Laden“, so Leber.