Erwartungsvoll strömten sie in die Lauchringer Gemeindehalle. Von Pessimismus war keine Spur. Die Mitarbeiter der kürzlich in Insolvenz gegangenen Lauffenmühle waren so zahlreich erschienen, dass es den Veranstaltern fast die Sprache verschlug. „Diese Resonanz ist überwältigend, damit hatten wir nicht gerechnet“, sagte Alexander Maas, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Südwest.
Zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit Lörrach und der Gemeinde Lauchringen hatte sie im Blitzverfahren eine Jobbörse für die Arbeitsuchenden organisiert. „Das Netzwerk hat super funktioniert“, sagt Alexander Maas, „die Agentur für Arbeit war sofort mit im Boot und bei der Gemeinde Lauchringen brauchte es nur einen Anruf, um dies zu organisieren.“
15 Unternehmen aus den Bereichen Handwerk, Industrie und Personalvermittlungen stellten sich den Fragen der potenziellen Arbeitnehmer. Erste Kontakte wurden geknüpft, viele Fragen gestellt und auch Initiativbewerbungen wurden entgegengenommen. So wie die von Frau Tatjana Gordeev aus Wutöschingen. Die Controllerin hatte 16 Jahre in der Lauffenmühle gearbeitet. Gefragt nach ihrer Motivation, antwortete sie: „Vielleicht wissen, die hier anwesenden Firmen nicht, dass Sie mich brauchen.“

Dieser Optimismus war exemplarisch für die Jobbörse. So antwortete Stephan Tröndle, Inhaber der Firma Tröndle Haustechnik aus Waldshut, auf die Frage nach seinen Erwartungen: „Wir nutzen jede Gelegenheit, um Personal für unser Unternehmen zu finden. Wir müssen aktiv sein. Und das Wichtigste: Vieles kann erlernt werden.“

Der Lauchringer Bürgermeisterstellvertreter Rainer Höhl, der für den kurzfristig erkrankten Thomas Schäuble eingesprungen war, äußerte sich ebenfalls zufrieden: „Wir wollten den Leuten zeigen, dass wir uns als Gemeinde, um sie kümmern und alles Mögliche versuchen, die Arbeitnehmer baldmöglichst wieder in Arbeit zu bringen.“