Tina Prause

Seit wenigen Tagen bieten die Elternbeiräte der Kindertagesstätten in Rheinheim und Dangstetten eine Testmöglichkeit direkt vor der Einrichtung an, sollte dies aufgrund eines positiven Corona-Falls notwendig sein. Auslöser der Initiative war die Kritik einiger Familien gegenüber der Verwaltung und der Einrichtungen, aufgrund der Umsetzung der vom Land Baden-Württemberg vorgegebenen Corona-Regelungen.

So sind die derzeitigen Regelungen des Landes

Sollte es innerhalb einer Schulklasse oder einer Gruppe zu einem Infektionsfall kommen, gilt für alle anderen Kinder eine tägliche Testpflicht an fünf aufeinanderfolgenden Tagen. Diese Tests können nicht zuhause mit einem Schnelltest durchgeführt werden. Sie müssen durch einen sogenannten Leistungserbringer, wie beispielsweise eine offizielle Teststelle durchgeführt werden.

Jeder Test darf nicht älter sein als 24 Stunden. Eine solche Stelle befindet sich in der Gemeinde Küssaberg auf dem ehemaligen Lidl-Areals in Kadelburg. Kritisiert wurde, dass es gerade für berufstätige Eltern schwierig sei, die tägliche Fahrt inklusive eventueller Wartezeiten einzuplanen. Neben der Verwaltung wurden auch die Erzieherinnen mit dem Frust der Eltern konfrontiert.

Für den Elternbeirat war schnell klar, dass es wichtig ist, nun mit den Eltern, der Verwaltung und der Einrichtung selbst im Dialog zu bleiben. Direkt am Tag nach Bekanntwerden der öffentlichen Kritik setzte sich das Gremium mit Bürgermeister Manfred Weber in Verbindung.

Weiter nahm man mit den Elternbeiräten der Einrichtungen in Dangstetten und Kadelburg Kontakt auf. „Wir wollten gemeinsam als Elternschaft eine einheitliche Lösung finden“ erinnert sich Katharina Kappeler, Teil des Elternbeirates in Rheinheim an die Situation. Zusammen mit der Verwaltung habe man dann noch am gleichen Tag begonnen, nach sinnvollen und umsetzbaren Lösungen zu suchen.

Von Eltern für Eltern

Schnell war man sich einig, dass der Gedanke von eigens organisierten Teststellen im Bedarfsfall eine Möglichkeit ist. Da in Kadelburg eine Teststelle vor Ort ist, konzentrierte sich der Elternbeirat und die Verwaltung auf die Organisation in Rheinheim und Dangstetten.

20 bis 30 Testungen täglich

Aus der Theorie wurde bereits in der vergangenen Woche der erste Einsatz. Nach einem positiven Fall öffnete das ehrenamtliche Testzelt. Angeboten werden „beobachtete Selbsttests“, was bedeutet, dass die Eltern den Test unter Aufsicht der ehrenamtlichen Testbeobachter bei ihren Kindern selbst durchführen dürfen. Es handelt sich um eine rein für den Betrieb der Kindertageseinrichtung zulässigen Alternative. Zwischen 20 bis 30 Testungen wurden bisher täglich durchgeführt.

Die Resonanz der Eltern ist deutlich positiv. „Wie und wie schnell die Verwaltung das Projekt unterstützte, kann nicht besser sein“ resümierte Katharina Kappeler abschließend. Man sei froh, gemeinsam eine gute Lösung gefunden zu haben und begeistert, dass sich mittlerweile weitere Eltern als Helfer gemeldet haben.

Das könnte Sie auch interessieren
Das könnte Sie auch interessieren