Das Zentrum für Autismus-Kompetenz Südbaden (ZAKS) stellt Insolvenzantrag. Dies meldet der vorläufige Insolvenzverwalter. Die gemeinnützige GmbH bietet unter anderem in Bad Säckingen Hilfe für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung. In Südbaden betreibt das ZAKS insgesamt fünf Autismus-Therapie-Zentren, einen ambulanten Unterstützungsdienst und eine Beratungsstellte.
Rund 400 Kinder und Jugendliche erhalten eine therapeutische Förderung
In den Autismus-Therapiezentren in Bad Säckingen, Offenburg und Lahr sowie in den beiden in Freiburg sowie erhalten laut Mitteilung rund 400 Kinder und Jugendliche eine therapeutische Förderung. Daneben betreibt das gemeinnützige Unternehmen in Freiburg eine Beratungsstelle und einen ambulanten Unterstützungsdienst für Familien und Erwachsene. Insgesamt werden über 90 Mitarbeitende beschäftigt.
Das Problem: Die Vergütungssätze decken die Kosten nicht
Bereits seit einiger Zeit sei die wirtschaftliche Situation angespannt gewesen, so der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Rechtsanwalt Thilo Braun aus der Freiburger Kanzlei Nehrig, Braun und Sozien. Nachdem die deutlichen Kostensteigerungen der letzten Jahre nicht durch neu verhandelte Vergütungssätze gedeckt würden, habe sich die Gesellschaft aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit gezwungen gesehen, Insolvenzantrag beim Amtsgericht Freiburg zu stellen.
Jetzt wird ein Sanierungsplan erarbeitet
„Mit der aktuellen Finanzierungsstruktur lassen sich die Kosten unserer Angebote nicht mehr decken“, wird Johannes Ruhland, der die Einrichtungen seit mehr als zehn Jahren als Geschäftsführer leitet, in der Mitteilung zitiert. „Wir prüfen aktuell alle Strukturen und erarbeiten einen Sanierungsplan, um die Angebote der ZAKS zu erhalten. Dazu führen wir zunächst Gespräche mit allen Beteiligten“, ergänzt der vorläufige Insolvenzverwalter Braun.
Die Hilfsangebote werden im vollem Umfang aufrechterhalten
Die Therapie- und Unterstützungsangebote würden auch in der Sanierungsphase vollumfänglich aufrechterhalten. Die Gehälter der Beschäftigten würden im vorläufigen Insolvenzverfahren über das Insolvenzgeld sichergestellt. Der Betriebsrat habe seine volle Unterstützung zugesichert, erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter.
„Unsere Arbeit basiert auf jahrelangen Erfahrungswerten und hoher Expertise unserer Mitarbeitenden, einhergehend mit einem ausgeprägten Verantwortungsbewusstsein gegenüber unseren Klient-
innen. Wenn unser Angebot wegfiele, wäre die Versorgungslage der betroffenen Familien akut bedroht“, wird Bianca Beck, die Vorsitzende des Betriebsrates, zitiert.