Wohin mit dem Erdaushub: Bauherren und Umweltbehörden im Landkreis stehen immer öfter vor diesem Problem. Fürs Erste schafft eine Erweiterung der Erddeponie in Wutach-Münchingen Entlastung. Die längerfristige Lösung für den nordöstlichen Landkreis sei „nicht ganz einfach“, sagte Landrat Martin Kistler vor dem Umweltausschuss des Kreistags, der die Erweiterung genehmigte.

Der Abfallwirtschaftsbetrieb steht dabei offenbar unter Zeitdruck. Mit den neuerlichen Erweiterungsplänen der Deponie, die maximal zwei Jahre weiterhelfen, kommt der Standort Münchingen an seine Grenzen, erklärte Hansjörg Rotzinger vom Eigenbetrieb des Landkreises. Von der letzten Erweiterung hatte man eine Laufzeit von 15 Jahren erhofft, so Rotzinger, „das war ein Irrtum“.

Arsen oder Schwermetalle im Boden

Bei der Deponie geht es um Erdaushub, der zwar nicht gewerblich verunreinigt ist (Deponieklasse null), aber natürlich (geogen) vorbelastet ist. In der Regel ist der Boden wegen Arsen oder Schwermetallen nicht verwertbar und muss auf eine Deponie. Der natürlich belastete Aushub kommt aus Baugruben im östlichen Kreisgebiet, etwa von Albbruck Richtung Norden und Osten.

Die abfallrechtliche Genehmigung für den nunmehr vierten Bauabschnitt gibt Raum für 32.000 Kubikmeter frei. Die Kosten halten sich in Grenzen. Der vorhandene Müllberg wird teilweise überschüttet, die bisherige Entwässerungsschicht mitgenutzt. Seit 2017 wurden in Münchingen über 110.000 Kubikmeter Erde aus dem Kreisgebiet angeliefert. Die Frage nach einer langfristigen Lösung brachte den Landrat hörbar in Verlegenheit. Die Verwaltung arbeite derzeit ein Konzept für die Deponierung aus. Es sei aber „nicht ganz einfach, neue Flächen zu finden“.

Für die Entsorgung des Deponiewassers in Münchingen wird der Abfallwirtschaftsbetrieb keine Pumpleitung bauen, berichtete Rotzinger. Die Kosten seien davongelaufen. Das Abwasser wird stattdessen per Tankfahrzeug in ein Überlaufbecken transportiert und dosiert der Kläranlage zugeführt.

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