Noch ist der erste Schnee nicht gefallen, doch schon wirft der Winter seine Schatten voraus – diesmal in Form einer Diskussion im Kreistag. Denn: 36.000 Tonnen Tausalz kauft das Straßenbauamt für die nächsten beiden Winter auf den Straßen im Landkreis. Ob die Menge verbraucht wird oder ausreicht, ist bei den Wetterlaunen der vergangenen Winter eine offene Frage. Von Kreisräten kam im Umwelt- und Verkehrsausschuss der Vorwurf, es werde auf den Straßen zu viel Salz gestreut.

Die Füllung aus Heilbronn für die Lager der Straßenmeistereien im Kreisgebiet wird 1,95 Millionen Euro kosten, wovon der Landkreis Waldshut allerdings nur den Anteil für die Kreisstraßen von jährlich 351.000 Euro trägt. Für die Autobahn A 98, die Bundes- und Landesstraßen bezahlen Bund und Land. Dem Einkauf stimmte der Kreistagsausschuss zu, seit 2016 wurde das Tausalz um 14 Prozent teurer.

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Ab und zu sei in den vergangenen Jahren „zu oft gesalzen worden“, kritisierte Kreisrat Franz Brüstle (Freie Wähler) in der Sitzung den Winterdienst. Oft wäre es für die Autofahrer angenehmer, auf einer leichten Schneedecke zu fahren, sagte der erfahrene Polizeibeamte unter zustimmendem Nicken etlicher Kollegen.

Zum Thema Salzstreuen gebe es „auch andere Meinungen“, hielt Landrat Martin Kistler seine Erfahrung dagegen. Bruno Hilbert vom Straßenbauamt wies darauf hin, dass es die Straßenmeistereien auch mit Autofahrern zu tun haben, die im Winter mit Sommerreifen unterwegs sind. Außerdem mit Lastwagen, die trotz Wintereinbruchs ohne Schneeketten auf der Bundesstraße 500 in Richtung Schwarzwald rollen.

Wer für Winterdienst zuständig ist

Für den Winterdienst auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen sind laut Verkehrsministerium Baden-Württemberg die Landratsämter zuständig. Vorrang hätten die Hauptachsen für den Berufsverkehr, Steigungen und Busverkehrsstrecken. Motto: „So viel Salz wie nötig und so wenig wie möglich.“ Der häufigere Einsatz (flüssiger) Salzlösung soll eine bessere Wirkungsdauer vorbeugender Streueinsätze bringen.

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