Herr Zimmermann, seit Ende Mai sind die Lokale unter Corona-Auflagen wieder geöffnet – wie ist die Stimmung unter den Gastronomen?
Es hängt stark von der Art des Betriebs ab, teilweise ist die Stimmung gar nicht so schlecht. Wer Außenbewirtung hat, konnte zumindest etwas die Ausfälle kompensieren, gerade aber Bars oder Clubs haben es sehr schwer. Grundsätzlich hat jeder große Einbußen. Ich beispielsweise konnte im Juli bis August aufgrund des guten Wetters im Biergarten den Umsatz halten, aber insgesamt fehlt mir durch die Schließung von zehn Wochen rund 33 Prozent Umsatz im Vergleich zum Vorjahr.
Wie nehmen die Kunden coronabedingte Einschränkungen, wie Registrierung und Maskenpflicht, an?
Es gibt immer mal wieder Kunden, die Probleme mit den Auflagen haben, aber wenn sie von den Gastronomen klar kommuniziert und umgesetzt werden, akzeptiert der allergrößte Teil sie. Ich kann von meinem Kunden sogar sagen, dass die meisten es gut finden, dass wir die Schutzmaßnahmen einhalten.

Was sagt der Verband zum Einsatz von Heizpilzen, die vielerorts wegen ihrer umweltschädigenden Wirkung verboten sind, aber das Bewirten im Freien verlängern könnten?
Der Verband fordert, dass es den Lokalen freigestellt wird, ob sie Heizpilze aufstellen werden oder nicht. Für mich selbst kommen sie nicht in Frage. Sie schaden der Umwelt und auch der Gesundheit der Mitarbeiter, weil diese beim hin und her laufen ständig vom Warmen ins Kalte kommen würden und umgekehrt.
Wie hilft aktuell die Politik den Gastronomen?
Die Politik hat im Zuge von Corona die Mehrwertsteuer auf Speisen bis zunächst Mitte 2021 von 19 auf zunächst sieben, aktuell sogar fünf Prozent gesenkt. Das hilft uns wirklich und kann dem ein oder anderen über die Runden helfen. Die Senkung sollte aber dauerhaft sein. Für eine Angleichung der Mehrwertsteuer an den ermäßigten Satz beim Verkauf von Speisen an Theken im Handel kämpft der Verband schon lange.