Das Haus des Jugendrechts Waldshut hat am 1. März seine Arbeit aufgenommen. Nun wurde die offizielle Eröffnung gefeiert und auch eine erste Bilanz gezogen. Seit März arbeiten Staatsanwaltschaft, Polizei und Jugendgerichtshilfe im Landgerichtsbezirk Waldshut-Tiengen im Bereich Jugendkriminalität zusammen.

Zwei Landkreise im Boot

Die vier Träger der Einrichtung sind die beiden Landkreise Waldshut und Lörrach sowie Staatsanwaltschaft und Polizei. Landrat Martin Kistler begrüßte stellvertretend für sie die etwa 30 geladenen Gäste, darunter die Baden-Württembergische Ministerin der Justiz und für Migration, Marion Gentges. Die Grundidee für das Haus, so Kistler, basiere auf dem Gedanken, „junge Straftäter wieder in die Gesellschaft einzugliedern“.

Die Baden-Württembergische Ministerin der Justiz und für Migration, Marion Gentges, bezeichnete es als besondere Freude, das Haus des ...
Die Baden-Württembergische Ministerin der Justiz und für Migration, Marion Gentges, bezeichnete es als besondere Freude, das Haus des Jugendrechts Waldshut im Beisein von etwa 30 geladenen Gästen offiziell zu eröffnen. | Bild: Alfred Scheuble

„Es ist mir eine besondere Freude, das neue Haus des Jugendrechts offiziell zu eröffnen“ sagte Ministerin Marion Gentges. Seit dem Start 1999 in Bad Cannstatt sei dieses Konzept zur Vermeidung der Jugendkriminalität „bundesweit zu einem Exportschlager“ geworden.

Die Ministerin der Justiz und für Migration, Marion Gentges, trägt sich ins Goldene Buch des Kreises Waldshut ein, mit dabei war Landrat ...
Die Ministerin der Justiz und für Migration, Marion Gentges, trägt sich ins Goldene Buch des Kreises Waldshut ein, mit dabei war Landrat Martin Kistler. | Bild: Alfred Scheuble

„Schnell, gründlich, zielgerichtet und eng unter einem Dach zusammenzuarbeiten“ trage dazu bei, eine „maßgeschneiderte Erziehungshilfe“ zu bewirken, so die Ministerin. Sie sei fest von diesem innovativen Projekt überzeugt und wünsche dem Haus „Kraft, Glück und Erfolg für die Arbeit“.

Das Ziel

Die Bedeutung des Hauses bestehe darin, so Polizeipräsident Franz Semling, „Jugendliche vor der Kriminalisierung zu bewahren“ und ihnen im Falle einer Straftat dann „eine Chance für eine bessere Zukunft“ zu geben. Als Beispiel für den Mehrwert der Einrichtung nannte Semling, dass 22 Fälle in Bearbeitung und sechs davon schon abgeschlossen seien.

Bessere Vernetzung

„Wir haben bisher schon viele positive Rückmeldungen“ sagte die leitende Oberstaatsanwältin Iris Janke und begründete dies mit „der zeitnahen Strafe mit Einsichtsbezug“ für die Jugendlichen. Sie erläuterte skizzenhaft die Verfahrensweise und Vorteile im Hybridmodell.

Dieses bestehe aus einem realen und einem virtuellen Haus. Teile der Polizei, der Staatsanwaltschaft und die Jugendhilfe des Landratsamts arbeiten im ersten Obergeschoss der Eisenbahnstraße 11, die Jugendhilfe des Landratsamts Lörrach und die Jugendsachbearbeiter der Polizeireviere sowie der Kriminalpolizei sind virtuell beziehungsweise digital in die Arbeit eingebunden.

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