Viele Menschen haben ein zwiespältiges Verhältnis zu Insekten. Mit etwa einer Million bekannter Arten sind sie die größte Tiergruppe und enorm wichtig für das ökologische Gleichgewicht.

Im Zoo Basel sind deshalb nicht nur Elefanten oder Löwen zu entdecken, sondern auch Heuschrecken, Käfer, Termiten und Ameisen, schreibt der Zoo Basel in einer Pressemitteilung. Insekten sind aber auch wichtig für die Ernährung von Vögeln und Reptilien und werden deshalb im Zolli als Futtertiere gezüchtet. Insekten treten aber auch als Schädlinge in Erscheinung.

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Ob ein Insekt ein Nützling oder Schädling ist, ist oft eine Frage des Standpunktes. So sind Fruchtfliegen für kleine Vögel ein wertvolles Nahrungsmittel. Menschen hingegen empfinden sie in der Küche als lästig. In der Landwirtschaft können Insekten große Schäden anrichten und Ernten vernichten. Als Bestäuber sind sie jedoch unabdingbar, denn sie befruchten Pflanzen, deren Früchte, Samen und Blätter welche wir essen.

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Insekten als Attraktion

Wer an Zootiere denkt, hat in erster Linie eher Löwen oder Elefanten vor dem inneren Auge. In seinen Themenanlagen zeigt der Zoo Basel bewusst auch die eher unscheinbaren Insekten und macht damit auf ihre wichtige Rolle im Ökosystem aufmerksam: In den Themenanlagen Australis und Etoscha sind Gespenstschrecken respektive Heuschrecken in verschiedenen Larvenstadien oder Rosenkäfer zu sehen. Im Gamgoas zeugt der eindrückliche Termitenhügel von der Baukunst seiner Bewohner. Und in der Tembea-Anlage leben nicht nur die großen Dickhäuter, sondern auch Ameisen.

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Wichtige Nahrungsgrundlage

Insekten sind eine wertvolle Nahrungsgrundlage für viele Tierarten. Im Zolli werden hinter den Kulissen über zehn verschiedene Insektenarten gezüchtet. Der große Aufwand lohnt sich: Dank der eigenen Zucht kann den insektenfressenden Tieren die passende Art und Größe in bester Qualität zur Verfügung gestellt werden. Zu den Hauptkonsumenten gehören Vögel, Reptilien und Affen. Aber auch Kleinsäuger wie Erdmännchen und Rüsselhündchen sind auf die proteinreiche Insektenkost angewiesen.

Im Vogelhaus umfasst das Insektenbuffet unter anderem Ofenfischchen, Wachsmottenlarven, Fruchtfliegen sowie Grillen und Heuschrecken in verschiedenen Größen. Besonders für die Aufzucht ihrer Jungen brauchen viele Vögel große Mengen an tierischem Eiweiß. Die Schamadrosseln füttern zurzeit neben den frisch geschlüpften Jungen auch den bereits ausgeflogenen Nachwuchs. Ihr Bedarf an Insekten ist deshalb im Moment sehr hoch.

Insekten als Delikatesse für Reptilien

Auch für viele Reptilien sind Insekten die Hauptnahrung, zum Beispiel für die Krokodilschwanzechse. Sie erhält dreimal pro Woche lebende Futterinsekten. Die Jungtiere sogar täglich, mit Ausnahme von einem Fastentag pro Woche.

Neben dem Eiweiß sind die Ballaststoffe, die besonders in Insekten mit Flügeln enthalten sind, für die ausgewogene Ernährung wichtig. Die Krokodilschwanzechsen erhalten deshalb zu 75 Prozent Heuschrecken und Grillen. Besonders beliebt sind die sehr fetthaltigen Maden von Wachsmotten. Sie sind quasi das Praliné, das nicht zu oft, dafür mit großem Genuss verzehrt wird.

Insektenbestand geht weltweit zurück

Von den bis heute rund 1,4 Millionen beschriebenen Tierarten gehören etwa eine Million zu den Insekten. Ihre Bedeutung für das Ökosystem ist immens: Sie bestäuben Pflanzen, zersetzen biologisches Material und dienen anderen Tieren als Nahrung. Der Insektenbestand geht seit einigen Jahrzehnten deutlich zurück. In der Schweiz sind 43 Prozent der bewerteten Insektenarten als gefährdet eingestuft. Als wichtigste Ursachen gelten die intensive Landwirtschaft mit einem hohen Pestizideinsatz sowie die Zerstörung von Lebensräumen.