Das Ergebnis der Bürgermeisterwahl in Wutöschingen lässt in seiner Deutlichkeit keine Zweifel, es ist aber eines, mit dem alle gut leben können.
Rainer Stoll erzielte eine überzeugende Mehrheit von fast 60 Prozent. Er ist damit unumstritten zum neuen Rathaus-Chef gewählt, mit solider Basis für die kommenden acht Jahre, für die er sich und der Gemeinde viel vorgenommen hat.
Kein Spielraum für Höhenflüge
Höhenflüge kann er sich aber nicht leisten. Stattdessen sollte er sich bewusst sein, dass er genau hinhören, ja gelegentlich auch die ein oder andere Extra-Runde in Sachen Überzeugungsarbeit einlegen muss.
Denn immerhin haben 40 Prozent der Wähler für Mitbewerberin Joana Carreira votiert. Diese hat als Ortsfremde ein absolut respektables Ergebnis gegen das Wutöschinger Urgestein Stoll erzielt – durchaus ein persönlicher Erfolg.
Geringes Interesse an Richtungsentscheidung
Einziger Makel ist die Wahlbeteiligung. Bei dieser Wahl ging es um eine ganze Menge: Es ging um die Weichenstellung für die Zukunft einer attraktiven und gut bestellten Gemeinde nach der 24-jährigen Ära Georg Eble.
Hierfür hatten sich zwei Kandidaten beworben, die fachlich kompetent, engagiert, ideenreich und bei allem Wettstreit jederzeit fair und sachlich am Werk waren. Was fast die Hälfte der Wahlberechtigten von der Stimmabgabe abgehalten hat? Es fällt schwer, sich dafür einen plausiblen Grund vorstellen zu können.