Die Bergwacht Schwarzwald hat im vergangenen Jahr so viele Einsätze gehabt, wie noch nie. Das meldet die Bergwacht in einer Pressemitteilung. Auffällig ist, dass die Einsätze in den Sommermonaten kontinuierlich steigen, jedoch auch die nicht vergüteten Einsatzarten. Die Bergwacht fordert daher eine Reform der Finanzierung der laufenden Kosten.

Noch lässt sich keine endgültige Zahl veröffentlichen, da die Erfassung der Einsätze aus den 22 Ortsgruppen noch nicht abgeschlossen ist. Dennoch steht Mitte Januar schon fest, dass 2022 mehr Einsätze von der Bergwacht Schwarzwald gefahren wurden als jemals zuvor und erstmalig seit ihrem Bestehen die Einsatzzahl 1.500 überschritten wurde.

Einsätze in den Sommermonaten

Eine Überraschung ist dieser Einsatzrekord, da im Dezember 2022 durch den wetterbedingten Ausfall der Wintersportsaison für die Bergwacht weniger Einsätze angefallen sind, als normalerweise für diesen Monat üblich.

Es zeigt sich, dass die Einsätze außerhalb der Wintersportzeiten durch die wachsende Beliebtheit der Outdoor-Sportarten und generell dem Aufenthalt in der Natur konsequenterweise zunehmen. Dies lässt sich auch aus der kontinuierlichen Steigerung der Einsatzzahlen der Sommermonate (Mai bis Oktober) in den vergangenen Jahren herauslesen.

Das fordert die Bergwacht für die Zukunft

Zwar wurde 2022 der Höchststand der Einsatzzahlen erreicht, jedoch seien insbesondere die Einsatzarten gestiegen, die von den Krankenkassen laut Bergwacht nicht vergütet werden. Dazu zählen unter anderem Häusliche Notfälle ohne Transport, Sucheinsätze, medizinische Versorgungen im Gelände ohne Verbringung des Patienten in eine Klinik oder Unwettereinsätze.

Die Differenz zwischen Aufwand und Ertrag in Form der Benutzungsentgelte werde also immer größer. Dies sei auch deshalb ein Problem, weil die Bergwacht im ersten Corona-Jahr einen massiven Einbruch der abrechenbaren Einsätze hatte – bei gleichbleibenden oder auch steigenden Kosten für den Unterhalt des Bergrettungsdienstes.

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Die Forderung der Bergwacht Schwarzwald ist deshalb: Kurzfristig müsse eine Übergangslösung mit den Krankenkassen gefunden werden. Mittelfristig sei eine Reform der Finanzierung des laufenden Geschäfts notwendig.

Haupteinsatzarten im Jahr 2022

Während in den Wintermonaten vor allem die Wintersportarten, Ski- und Snowboardfahren aber auch Winterwandern, zur Alarmierung der Bergwacht führte, waren es in den Sommermonaten neben Unfällen beim Wandern und Radfahren auch zunehmend sogenannte „Häusliche Notfälle“, zu denen die ehrenamtlichen Mitglieder der Bergwacht ausrücken.

In diesen Fällen sind sie das nächstgelegene Rettungsmittel, das von der Leitstelle zu einem Patienten gerufen wird, um dort die Erstversorgung bis zum Eintreffen des regulären Rettungsdiensts zu übernehmen.

Die Einsatzbereiche der Bergwacht Schwarzwald

Matthias Schübel von der Bergwacht in Wutach erklärte auf Nachfrage, dass die Bergwacht Schwarzwald in insgesamt vier Einsatzbereiche eingeteilt ist: Da ist zum einen der Bereich Waldshut mit dem Schwarzwald-Baar-Kreis, dann der Bereich Breisgau, zu dem auch der Hochschwarzwald und die Region um Emmendingen zählen, der Bereich Lörrach und der Bereich Nord (alles nördlich von Emmendingen bis nach Karlsruhe/Pforzheim).

„Die Haupteinsatzbereiche sind rund um den Feldberg, grundsätzlich verteilen sich die Einsätze aber auf die vier Einsatzbereiche etwa zu gleichen Teilen“, so Matthias Schübel auf Nachfrage.

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