Das neue Erzinger Winzerfest wurde mit Spannung, aber auch mit Bangen erwartet: Gleich drei Jahreszeiten, glücklicherweise der Winter ausgenommen, marschierten über den Erzinger Himmel, rechtzeitig zur Krönung der neuen Weinprinzessin schien die Sonne. Das Wagnis hat sich gelohnt.

Einige Hundert Zuschauer verfolgten am Samstagnachmittag den Einzug der Weinhoheiten sowie den großen Festakt, die Krönung. Das Geheimnis sei gleich eingangs gelüftet: Die neue Weinprinzessin heißt Lea Netzhammer, ist 22 Jahre alt und natürlich Erzinger Winzertochter.

Der große Einzug der neuen Weinprinzessin mit Bürgermeister Ozan Topcuogullari wurde von großem Jubel begleitet. Bilder: Eva Baumgartner
Der große Einzug der neuen Weinprinzessin mit Bürgermeister Ozan Topcuogullari wurde von großem Jubel begleitet. Bilder: Eva Baumgartner | Bild: Eva Baumgartner

Ihre Regentschaft scheint unter einem besonders guten Stern zu stehen, da es kurz vor ihrem Einzug noch aus allen Kübeln goss, dann aber plötzlich der Himmel aufriss und die Sonne strahlte. Und wie nicht anders zu erwarten, wurde sie mit großem Jubel empfangen.

Der neue Festplatz bei der Grundschule und auch der ganz neue Rahmen, fand durchweg großen Anklang, der sich in lockerer und auch fröhlicher Stimmung Luft machte, vermutlich hat niemand das alte Winzerfest vermisst.

Der Klettgauer Bürgermeister und Schirmherr Ozan Topcuogullari sowie Winzer Martin Stoll begrüßten die Festgäste, wie es Tradition ist, ebenso die scheidende Weinprinzessin Ronja Rotzinger.

Bürgermeister Ozan Topcuogullari stößt mit SPD-Staatssekretärin Rita Schwarzeluehr-Sutter und seinem Küssaberger Amtskollegen Manfred ...
Bürgermeister Ozan Topcuogullari stößt mit SPD-Staatssekretärin Rita Schwarzeluehr-Sutter und seinem Küssaberger Amtskollegen Manfred Weber an. | Bild: Eva Baumgartner

Sie ließ zudem noch einmal ihr Prinzessinnenjahr, leider geprägt durch die Pandemie, mit bewegenden Worten Revue passieren. Die Badische Weinprinzessin Geraldine Liebs schritt sodann feierlich zur Tat und setzte der Erzinger Winzertochter, Lea Netzhammer, die Krone auf.

Soweit entsprach dies dem gewohnten Rahmen all der vielen Winzerfeste zuvor, doch während vormals sich die Weinhoheiten weitestgehend auf das Aufsagen eines Trinksprüchleins beschränkten und so den offiziellen Startschuss zum Feiern gaben, kam es anders.

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Die Begrüßung und Vorstellung der Weinprinzessin 2022/2023 nahm weit größeren Raum ein. Und scheint auch im Nachhinein mehr als angemessen, denn immerhin repräsentiert sie ein ganzes Jahr lang bei vielen Anlässen das Winzerdorf und den Erzinger Wein.

Neben freundlichen Worten für die Festbesucher zeigte die Weinprinzessin die neue Marschroute auf. „Dieses Winzerfest ist ein Neuanfang, es ist als Chance zu sehen, dem Fest einen frischen Anstrich zu geben. Wir sollten das Ganze als Prozess betrachten, der sich jetzt über die Jahre weiterentwickeln kann“, erklärte sie.

Deshalb freue es sie umso mehr, in diesem besonderen Jahr Weinprinzessin sein zu dürfen. Ihre Verbundenheit mit Ihrem Heimatdorf und seinem Wein brachte sie derart auf den Punkt: „Ich bin mit Erzingen und dem Wein mindestens so verbunden, wie das Waldshuter Männle mit Waldshut.“

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Großen Beifall gab es für den erfrischend, neuen gestalteten Festakt, dem sich die Verabschiedung des einstigen jahrelangen Festausschussvorsitzenden Hermann Stoll und von Anni Schilling, die jahrzehntelang die Fäden im Rathaus für das Winzerfest in der Hand hielt, anschloss. Beide legten zur Musik der Musikvereins Erzingen auf dem Platz ein flottes Tänzchen hin.

Zwei verdiente jahrzehntelange große Helfer und Unterstützer des Winzerfestes, Hermann Stoll (Zweiter von links) und Anni Schilling ...
Zwei verdiente jahrzehntelange große Helfer und Unterstützer des Winzerfestes, Hermann Stoll (Zweiter von links) und Anni Schilling (vorne sitzende) wurden feierlich verabschiedet. | Bild: Eva Baumgartner

Zünftige Blasmusik der Musiker aus Menzenschwand läutete sodann das gemeinsame Feiern ein. Und bis Mitternacht herrschte Partystimmung mit der Brassband Blechbandi auf und vor der Bühne oder wahlweise mit Musik aus der Konserve, kühle Temperaturen und gelegentliche Schauer hielten die Feiernden nicht ab.