Das Bürgernetzwerk Hohentengen (Gerlinde Ebi), der Fremdenverkehrsverein (Birgit Zimmermann) und der Verein Pro Kaiserstuhl (Claudia Meierhofer) haben eine geschichtsträchtige Tour organisiert, die im Nu ausgebucht war. Gefördert wurde das grenzüberschreitende Projekt vom Begegnungsfonds der Hochrheinkommission. Start war in Kaiserstuhl, wo Claudia Meierhofer durch das Städtchen führte. Erste Erwähnung fand Kaiserstuhl demnach im Jahr 1260. Die linksrheinisch gelegene Stadt war dank Turm, Rhein und geschlossener Häuserfront gut zu verteidigen und wohlhabend, was sich an den großen, gut gebauten und reich geschmückten Häusern zeigt. Dies schreibt der Fremdenverkehrsverein in einer Pressemitteilung.
Rechtsrheinisch befanden sich Äcker, Wald, Wiesen, Weinberg, eine Brücke mit Burg (das heutige Schloss Rötteln) und nicht zuletzt die ‚Hohe Kirche zu Tengen‘ (heute Pfarrkirche von Hohentengen) als spiritueller Mittelpunkt. Seine Rolle als religiöses und wirtschaftliches Zentrum, von der besonders das Bistum Konstanz als Eigentümer profitierte, endete 1798 durch Napoleon, der den Rhein zum Grenzfluss erklärte. Seiner Verdienstmöglichkeiten beraubt, fiel Kaiserstuhl in einen langen Dornröschenschlaf.
Die Wanderung ging dann am Rhein entlang zu den Burgen oder deren Resten, deren Bau den Herren von Wasserstelz zugeschrieben wird und die auch im Besitz des Bistums Konstanz waren. Die Burg Schwarzwasserstelz spielt in der Novelle ‚Hadlaub‘ von Gottfried Keller eine Rolle. Später wurde sie abgetragen, weil die Steine gewinnbringend für den Bau eines Eisenbahntunnels verkauft werden konnten. Auf der Insel, wo sich früher die Burg befand, ist heute ein Bunker. Diese Informationen gab Franz Brädler als Wanderführer.
In Rümikon wurde die Gruppe von einem Weidling erwartet und über den Rhein in die Guggenmühle verschifft. Die darüberliegende idyllische Burgruine Weisswasserstelz bot Gelegenheit zum Picknick. Letzte Station war Schloss Rötteln oder Rotwasserstelz. Dort führte der heutige Schlossherr Manfred Hirner durch das alte Gemäuer. Der Turm ist auf einen Felsen gebaut und war ursprünglich nur über eine Zugbrücke erreichbar. Der eindrucksvolle Dachstuhl ist original erhalten.
Die Wanderung wird am 3. Oktober wiederholt. Die Anmeldung ist möglich in der Touristinfo Hohentengen bei Birgit Zimmermann unter Telefon 07742 85350.