Die Theater-Durststrecke hat ein Ende: Das Kunstsoff Ensemble Hohentengen bringt Ende April/Anfang Mai sein fünftes Theaterstück auf die Bühne.

Drei Jahre Bühnenabstinenz sind eine lange Durststrecke für einen Verein, der es sich eigenen Angaben zu Folge auf die Fahnen geschrieben hat, mit Theaterstücken auf der Bühne sein Publikum zu erfreuen und wenigstens für einige Stunden den Alltag vergessen zu lassen.

Wie alle kulturellen Vereine hatte auch das Hohentengener Kunstsoff Ensemble unter der Pandemie und den daraus resultierenden Maßnahmen und Vorschriften zu leiden, schreibt der Verein in einer Mitteilung. Anfang März 2020 – ein paar Wochen vor der Premiere des neuen Stückes „Kaviar trifft Currywurst“ musste alles abgesagt werden.

„Wir waren eigentlich schon in den Startlöchern, die Plakate waren fertig und der Vorverkauf sollte ein paar Tage später starten. Noch bevor die offiziellen Lockdown-Maßnahmen ausgerufen wurden, war uns das Risiko zu groß, da auch viele ältere Menschen zu unseren Zuschauern gehören und diese damals besonders gefährdet waren“, erklärt Bernd Feser, Vorsitzende des Ensembles.

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So wurde die Aufführung schweren Herzens in den Herbst verschoben, in der Hoffnung, dass bis dahin Normalität einkehren würde. Niemand ahnte, wie es tatsächlich kommen würde und dass die Pandemie zwei Jahre lang jegliche Bühnenaktivität unmöglich macht.

Hinzu kam, dass die Hohentengener Mehrzweckhalle, die Stammbühne des Kunst Stoff Ensembles, einer dringend benötigten Renovierung unterzogen wurde und auch ein ganzes Jahr nicht zur Verfügung stand.

Ganz kam das Vereinsleben jedoch nicht zum Erliegen. Wann immer möglich, trafen sich die Mitglider, um zukünftige Aktivitäten zu besprechen. Auch die jährlichen satzungsgemäßen Hauptversammlungen wurden abhalten. Änderungen i Vorstand gab es nur 2022, als Roger Harrer das Amt des Vereinskassierers übernahm.

Rückkehr auf die Bühne

Im Herbst 2022 konnten die Proben wieder aufgenommen werden. Mit Einweihung der Mehrzweckhalle stand nun der Veranstaltungsort wieder zur Verfügung und das vor zwei Jahren abgesetzte Stück wurde wieder hervorgeholt.

Natürlich musste wieder von vorne begonnen werden. Ein paar Rollen wurden umbesetzt und auch der neue renovierten und vergrößerten Bühne musste Rechnung getragen werden. Bühnenbauer-Spezialist Thomas Bauer muss das Bühnenbild der neuen Bühne und den Befestigungsmöglichkeiten anpassen.

Aber alle Widrigkeiten sind laut Verein nun aus den Köpfen verbannt und das Ensemble fiebert der Premiere des neuen Stückes „Kaviar trifft Currywurst“ entgegen.

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Die an ein Lustspiel grenzende Komödie bietet laut Ensemble wieder ein paar Stunden Entspannung vom Alltag und ein gutes Training der Lachmuskeln. „Wir hoffen, dass unsere Zuschauer uns die Treue halten und – wie die Jahre zuvor – vier mal die Halle füllen“, hofft Regisseur Roderich Stelter, der zum dritten Mai für die Regie verantwortlich zeichnet. „Alle Mitglieder sind auf und hinter der Bühne mit viel Engagement dabei und freuen sich darauf, endlich wieder vor Publikum zu spielen.“

Darum geht es in dem Stück

Während die bisherigen Theaterstücke unter anderem auf einem großen Überseedampfer, in einem edlen Wellness-Spa oder in einer Einrichtung für neurotische Patienten spielte, ist dieses Mal eine heruntergekommene Eckkneipe mit seinen liebenswerten Stammgästen der Mittelpunkt.

Deren beschaulicher Alltag wird plötzlich durcheinandergewirbelt, als die Existenz der Örtlichkeit auf dem Spiel steht. Der reiche Cousin, der die Wirtin finanziell unterstützt, hat sich nämlich kurzfristig angekündigt, um den vermeintlichen Gourmet-Tempel zu besuchen. Innerhalb 24-Stunden müssen die Protagonisten nun die Kneipe in ein Edel-Restaurant verwandeln, was kein Auge trocken lässt. (sk)