Im Alter von 96 Jahren verstarb in Karlsruhe-Stupferich Jakob Gärtner aus Görwihl. Sein musikalisches und gesangliches Können machte den Verstorbenen weit über die Heimatgrenzen hinaus bekannt. So gehörte er 1991 nicht nur zu den Gründern des Görwihler Singkreises, sondern führte auch während acht Jahren den Dirigentenstab und hielt anschließend dem Verein auch als Tenorsänger weiterhin die Treue.
Jakob Gärtner wurde sein musikalisches Können geradezu in die Wiege gelegt. Er hatte eine gute Stimme. Schon im Kindesalter erlernte er auch das Spielen auf der Geige, ehe er Klavier und Orgelunterricht bekam. Nach dem Krieg besuchte er das Karlsruher Konservatorium für Kirchenmusik und machte danach ein Studium am Pädagogischen Institut als Lehrer.
Schon während seiner Zeit des Studiums verdiente er als Chorleiter ein Zubrot, ehe er als Organist in Busenbach bei Karlsruhe fungierte und nicht nur den Schüler- und Kirchenchor leitete, sondern auch den Männerchor dirigierte.
Die Wiege von Jakob Gärtner stand im ehemaligen Königreich Jugoslawien. Er wuchs in einer großen Gemeinschaft, den sogenannten Donauschwaben, auf. 1944 musste er mit der Mutter und seinen Geschwistern auf abenteuerliche Weise die Heimat verlassen. In Stupferich bei Karlsruhe gab es eine neue Bleibe. In Busenbach fungierte der Verstorbene dann als Lehrer. Hier wurde auch ein Eigenheim errichtet, ehe er 1988 in Ruhestand ging.
1953 heiratete Jakob Gärtner seine Frau Elisabeth. Vier Söhne brachte sie auf die Welt. 1985 verstarb sie. Bald lernte er seine spätere Frau Brigitte Hunold kennen, die aus Görwihl stammte. 1988 läuteten dann die Hochzeitsglocken. Bald darauf wurde auch Görwihl zum Wohnsitz. Hier gefiel es dem Verstorbenen recht gut. Bis im hohen Alter war er noch gerne mit seiner Frau zusammen mit dem Fahrrad unterwegs und verbrachte auch öfters Urlaubstage am Neusiedler See.
Auch in der Hotzenwaldmetropole kam seine musikalische Ader nicht zum Erliegen. Dem Chorgesang frönte er zusammen mit seiner Frau. Auf vielen CD-Tonträgern sind seine früheren Werke verewigt. Zu seinen großen Freuden gehörte aber auch, dass alle vier Söhne in seine musikalischen Fußstapfen getreten sind.
So war er vor wenigen Jahren noch vielfach bei Konzerten, die von einem seiner Söhne geleitet wurden, zusammen mit seiner Frau mit großer Begeisterung mit von der Partie. Genauso, wie er bis vor wenigen Jahren stets bei Klassentreffen seiner früheren Schüler dabei war.
Die Beisetzung des gestorbenen Jakob Gärtner wird am Donnerstag, 9. März, auf dem Friedhof in Karlsruhe-Stupferich um 14 Uhr erfolgen.