Markus Vonberg und Andreas Gerber

Der neue Görwihler Bürgermeister heißt Mike Biehler. Bei der Wahl am Sonntag erzielte der 40-jährige Donaueschinger Hauptamtsleiter mit 83,0 Prozent (1968 Stimmen) nicht nur eine deutliche absolute Mehrheit, sondern einen wahrhaften Erdrutschsieg. Der bisherige Amtsinhaber Carsten Quednow kam auf nur 11,4 Prozent (271 Stimmen). Die Wähler verwehrten dem 52-Jährigen damit klar seinen Wunsch nach einer vierten Amtszeit. Als dritter Bewerber erhielt der Görwihler Handwerker Daniel Stiller 5,4 Prozent (129 Stimmen). Die Wahlbeteiligung betrug 70 Prozent.

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Mike Biehler freut sich über sein sensationelles Ergebnis: „Die Wechselstimmung war spürbar und jetzt ist es auch ein Wechsel geworden. Für mich ist es Ansporn und Auftrag zugleich, die Entwicklung der Gemeinden voranzutreiben.“ Die Amtsübergabe werde er mit seinem Vorgänger auf sachlicher Ebene über die Bühne bringen. Bis dorthin am 25. April werde er in Donaueschingen die Übergabe des Hauptamtes vorbereiten. Da er Wohnsitz in Görwihl nehme, stehe auch noch ein Umzug an. Die kommenden Wochen seien voraussihtlich sehr anstrengend. Aber das mach ich für Görwihl gerne das gerne.

Der alte Bürgermeister Carsten Quednow (rechts) und sein Nachfolger Mike Biehler nach der Verkündung des Wahlergebnisses.
Der alte Bürgermeister Carsten Quednow (rechts) und sein Nachfolger Mike Biehler nach der Verkündung des Wahlergebnisses. | Bild: Schneider, Sigrid

„Bei aller Enttäuschung freue ich mich, dass Mike Biehler im ersten Wahlgang ein klares Egebnis erzielt hat“, erklärte der unterlegene Amtsinhaber Carsten Quednow gegenüber underer Zeitung. „Und ich werde die Geschäfte ohne Groll übergeben.“ Einen Plan B für seine Zukunft habe er nicht, er wolle erst mal nur Altbürgermeister sein.

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Für Daniel Stiller steht eines defintiv fest: „Für die Gemeinde Görwihl wird es frischen Wind geben“. Über sein Abschneiden ist er schon etwas enttäuscht, aber gefasst. Er werde ehrenamtlich mit seinen Projekten beim „Aktiven Hotzenwald“ weitermachen – das seien seine nächsten Pläne. Wichtig war ihm, dass seine Ideen von der Bevölkerung gehört worden seien. Davon werde die Gemeinde profitieren, ist er überzeugt, umsetzen müsse sie halt jetzt ein anderer.

Bereits gegen 19 Uhr füllten zahlreiche Besucher die Hotzenwaldhalle, um auf die offizielle Bekanntgabe des Ergebnisses zu warten.
Bereits gegen 19 Uhr füllten zahlreiche Besucher die Hotzenwaldhalle, um auf die offizielle Bekanntgabe des Ergebnisses zu warten. | Bild: Schneider, Sigrid

Bereits im Wahlkampf hatte sich ein großes Interesse an der Bürgermeisterwahl abgezeichnet. Bei der offiziellen Kandidatenvorstellung der Gemeinde waren am 9. Januar in der Hotzenwaldhalle 500 Personen zugegen. Weitere 150 verfolgten am 19. Januar ebenfalls in der Hotzenwaldhalle die SÜDKURIER-Podiumsdiskussion, an der allerdings nur die beiden Herausforderer Biehler und Stiller auftraten, Amtsinhaber Quednow hatte seine Teilnahme abgesagt. Auch die Wahlkampfveranstaltungen der einzelnen Bewerber hatten großen Zulauf – deutlich am meisten allerdings mit 100 Personen die des späteren Wahlsiegers Mike Biehler.

Der Wahlkampf war fair und ohne persönliche Angriffe verlaufen. Abgehandelt wurden vor allem Sachfragen wie die Gesundheitsversorgung sowie die Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbegebiete. Parteipolitik blieb vollkommen außen vor.