Wo sonst Motoren heulen, Reifen quietschen und Pkw, Lkw oder Motorräder teilweise mit mehr als 100 Sachen über die Straßen fegen, hieß es am gestrigen Sonntag „mach langsam“. Das ist beim Slowup Programm, denn hier geht es nicht um Geschwindigkeit. Das Prinzip des Slowup: Hauptsache muskelbetrieben. Und dabei wurde die ganze Palette „beräderter“ Mobilität vollends ausgenutzt.

Egal ob mit dem Rennrad, dem Lastenrad, dem Liegerad, dem E-Bike, dem Tandem, auf Inlineskates oder joggend zu Fuß – der Sonntag gehörte auf dem länderübergreifenden Rundkurs der Fortbewegung ohne Verbrennungsmotor.

Dabei führte die 32 Kilometer lange Strecke nicht nur über asphaltierte Bundesstraßen, sondern auch durch malerische Gassen der Altstädte, über die historische Holzbrücke in Bad Säckingen und über die Rheinbrücke in Laufenburg. Neben den landschaftlichen Sehenswürdigkeiten lockte außerdem ein vielfältiges Programmangebot, das von lokalen Vereinen und Partnern auf die Beine gestellt wurde.

Neben Verpflegung und Musik war auch für Unterhaltung für die Kleinsten gesorgt. Egal ob Kinderschminken, Hüpfburg oder Seifenblasen: Für Jung und Alt wurde etwas geboten.

Insgesamt zehn Festplätze in Deutschland und der Schweiz luden zum Verweilen ein – was bei Temperaturen jenseits der 30 Grad auch bitter nötig war. Bei dem Wetter bot die Murger Mitte mit der Wassertreppe und dem Fontänenfeld eine willkommene Erfrischung. Auch Nathalie und Tobias Keller aus Schupfart ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen und legten zusammen mit ihren drei Kindern eine Pause zum Abkühlen ein.
Beim Slow-Up zählt die Familie beinahe schon zu den alten Hasen: „Wir sind schon seit Anfang an dabei, früher auch schon ohne Kinder. Es macht einfach Spaß“, sagte Nathalie Keller. Selbst die fünf Monate alte Juna war im Fahrradanhänger mit von der Partie – ein erlebnisreicher Tag für die ganze Familie.
Auch Robert Speelman aus Murg machte eine kurze Pause im Schatten. Bereits zum dritten Mal nahm der 73-Jährige dieses Jahr am Slow-Up teil. Als aktiver Radfahrer ist ihm eines in den letzten Jahren vermehrt aufgefallen: die Mobilität wandelt sich. So seien immer mehr E-Bikes auf Radwegen und Straßen anzutreffen. Für Robert Speelman ist das bis jetzt (noch) keine Option: „Andere brauchen Elektro, ich brauch nur Musik – das ist mein Antrieb.“ Schmunzelnd fügte er schließlich noch hinzu: „Ich bin froh, dass ich noch treten kann.“

Und tatsächlich ließen sich dann unter all den Anwesenden auch noch welche finden, die das erste Mal am Event teilnahmen. Mit den E-Bikes legte Familie Kaiser aus Bernau den 32 Kilometer langen Rundweg in einer Stunde und 40 Minuten zurück. In Bad Säckingen auf dem Münsterplatz wartete dann die verdiente Stärkung. Und auch die Kleinen freuten sich, denn: „Für die Kinder gibt‘s jetzt Eis“, versprach Alexandra Kaiser.

