In der Weihnachtszeit möchten viele Menschen etwas Gutes tun. Auch am Hochrhein gibt es einige Menschen, die Hilfe benötigen weiß Nadine Klopcke. Sie engagiert sich im Verein Helfer mit Herz, die obdachlose und bedürftige Menschen in Bad Säckingen unterstützt. Sie gibt Tipps, wie jeder Einzelne etwas tun kann.

Tipp 1: Zuhören

Den größten Bedarf sieht Klopcke bei den Menschen, die sie unterstützt, in einem offenen Ohr. „Viele haben ein großes Redebedürfnis, weil sie niemanden haben, der ihnen zuhört“, berichtet Klopcke aus ihren Erfahrungen. „Da kann ein ‚Wie geht es dir?‘ oder ‚Wie war dein Tag?‘ schon viel bewirken.“ Das empfiehlt sie auch Menschen, die etwas Gutes tun wollen: „Man kann fragen, was gebraucht wird“, sagt sie. Sie versteht aber auch, dass das nicht für alle einfach ist: „Berührungsängste sind okay“, sagt Kloppcke.

Tipp 2: Selbst ehrenamtlich aktiv werden

Klopcke selbst sei es zu Beginn ihres ehrenamtlichen Engagements ebenfalls nicht leicht gefallen, auf Menschen zuzugehen, doch sie habe diese Berührungsängste schnell überwunden: „Inzwischen kann ich nicht mehr vorbeigehen und frage immer nach.“ Das Abbauen von solchen Barrieren gelinge bei Organisationen wie den Helfern mit Herz besonders gut, erklärt Nadine Klopcke.

Der Verein ist ebenfalls auf der Suche nach neuen Helfern. Viel braucht es dafür nicht. „Auch schon das Abholen von Lebensmittelspenden, bei den Supermärkten ist für uns eine große Unterstützung“, sagt die engagierte Bürgerin. Auch Menschen, die bei Aktionen helfen, wie dem Stand auf dem Weihnachtsmarkt, sind immer willkommen: „Interessierte können sich einfach mit uns in Verbindung setzen.“

Der Vorstand des Vereins „Helfer mit Herz“ besteht aus (von links) Kathrin Wolfrum, Lilia Heyn, Sabrina Steuck, Eva ...
Der Vorstand des Vereins „Helfer mit Herz“ besteht aus (von links) Kathrin Wolfrum, Lilia Heyn, Sabrina Steuck, Eva Bartholome, Nelly Küme, Nadine Klopcke und Jenny Seib. | Bild: Michael Gottstein

Tipp 3: Lebensmittel spenden

Essen und Trinken sind essenziell. Daher sind Lebensmittelspenden immer gerne gesehen. Besonders haltbare Lebensmittel sind gefragt, da die eine schnelle Weitergabe nicht immer möglich ist. Wer Lebensmittel spenden möchte, kann dies in Rücksprache mit den Organisationen einfach machen. Bei den Helfern mit Herz können die gekauften Nahrungsmittel meist samstags am Lager abgegeben werden.

Vereinsmitglieder und Helfer verteilen jeden Samstag Essen auf dem Bahnhofsplatz.
Vereinsmitglieder und Helfer verteilen jeden Samstag Essen auf dem Bahnhofsplatz. | Bild: Michael Gottstein

Tipp 4: Geld spenden

Auch Geldspenden helfen. Organisationen wie die Bad Säckinger Helfer mit Herz leben von Geldspenden und Mitgliedsbeiträgen. Gerade bei lokalen Gruppierungen könne man sicher sein, dass die Spende ankomme, so Klopcke. Die Helfer mit Herz sind ein eingetragener Verein und werden vom Finanzamt geprüft. Die Spenden kommen also sicher an, so Klopcke, die hauptberuflich als selbstständige Beraterin tätig ist.

Darüber hinaus veranstalte die Gruppe auch regelmäßig Kuchenverkäufe, bei denen sie sich über Helferinnen und Helfer immer freuen. Genauso wie über Leute die einen Kuchen zur Verfügung stellen.

Wie würde es einem selbst in dieser Situation gehen?

Als Nadine Klopcke bei Helfer mit Herz angefangen hat, war ihr nicht bewusst, wie viele bedürftige Menschen es in Bad Säckingen gibt: „Es sind mehr, als ich gedacht hätte. Wir haben auf jeden Fall gut zu tun.“ In einer Stadt wie Bad Säckingen vermuten viele nicht das nicht, erklärt sie. Immer mehr ältere Menschen, besonders Frauen wenden sich an den Verein, weil ihre Rente nicht reicht. „Das sind Menschen, die haben ihr ganzes Leben gearbeitet, da macht man sich schon Gedanken, auch um sich selbst“, berichtet Klopcke.

Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer wissen, wie wichtig es ist, etwas für andere zu tun: „Es ist gut, dass es und gibt, aber traurig, dass es uns geben muss“, meint Nadine Klopcke. Es werde zwar nicht immer jedes Angebot angenommen, da muss man manchmal Projekte auch beenden. Dennoch erfährt Klopcke auch viel Dankbarkeit für die Arbeit, die sie und die anderen leisten.

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