Laut Meteo Schweiz gab es 2019 in der Region Bad Säckingen nach dem zweitheißesten Juni nun den sechstwärmsten Juli seit Messbeginn 1864. Mit der zweiten Hitzewelle des Jahres in der letzten Julidekade gab es in Bad Säckingen gegenüber der Norm von 1981 bis 2010 eine positive Temperaturabweichung von 2,6 Grad Celsius (°C). Mit einem Niederschlagsdefizit von 45,2 Litern pro Quadratmeter (l/m²) war es bereits der siebte zu trockene Monat in Folge und die Sonne machte vier Überstunden.
Der Juli begann unter der Nachwirkung von Hoch „Vera“, wie der Bad Säckinger Juni aufgehört hatte: schwül-heiß, trocken, sehr sonnig und als schweißfördernden Zusatz gab es in der Nacht zum 1. Juli mit einer Tiefsttemperatur von 21,9 °C die wärmste Tropennacht (die minimale Nachttemperatur sinkt nicht unter 20 °C) seit Aufzeichnungsbeginn 1997. Nach der zurückliegenden Hitzwelle mit stark gesundheitsgefährdeten Taupunkten von bis zu 25 °C sorgte Hoch „Winnie“ ab dem 3. mit nördlichen trockenen Luftmassen für trockene Wärme um 28 bis 31 °C am Tag und angenehmen, schlaffördernden Temperaturen um 15 bis 16 °C in der Nacht. Nach 13 niederschlagsfreien Tagen in Folge brachten gewittrige Schauer am 6. und 7. eine Menge von 11,8 l/m² Regen.
Nördliche Luftmassen leiteten dann ab dem 8. Juli einen kühleren, aber sehr sonnigen und niederschlagsfreien Witterungsabschnitt ein. Am 11. nahm die Bewölkung unter dem Einfluss von Tief „Quinctilius“ zu und bis zum 15. fielen bei unterschiedlich starken Schauern 17,4 l/m² Regen. Nach dieser kühleren Wetterphase war die erste Bad Säckinger Julihalbzeit immer noch 1,2 °C zu warm, mit 29,2 l/m² fielen nur 27 Prozent des normalen Juliniederschlages und die Sonne schien an 127 Stunden 49 Prozent des Julisolls.
Zum Start der zweiten Julihälfte kehrte mit Hoch „Xandra“ das sonnige, von Tag zu Tag wärmer werdende und niederschlagsfreie Hochsommerwetter zurück. Tief „Sepp“ bescherte Bad Säckingen am 21. mit gewittrigen Schauern 4,8 l/m² des dringend benötigten Regens, bevor am 22. eine Omega-Wetterlage mit Hoch „Yvonne“ eine extreme Hitzewelle einleitete. Am 25. verzeichnete Bad Säckingen mit 37,6 °C nach 2003 und 2015 die dritthöchste Temperatur seit Aufzeichnungsbeginn und in der Nacht auf den 26. Juli gab es mit einer Tiefsttemperatur von 21,8 °C die zweite Tropennacht des Monats.
Nachdem sich das Hitzehoch „Yvonne“ Richtung Norden verabschiedete, erfüllte Tief „Vincent“ den Wunsch nach Regen. Vom späten Abend des 26. bis zum 27. wurde mit 27,4 l/m² das extreme Niederschlagsdefizit etwas abgeschwächt. Mit den eingeflossenen nördlichen Luftmassen gab es am 28. mit Nachmittagstemperaturen um 17 °C circa 20 °C kühlere Temperaturen als zwei Tage zuvor. Die letzten drei Julitage zeigten sich bis auf einen kurzen Schauer am Abend des 30. mit 3,4 l/m² Regen bei einem Sonne-Wolken-Mix angenehm warm und trocken.
Der Autor
Helmut Kohler, Hobbymeteorologe aus Schwörstadt, zeichnet seit 1997 die Wetterdaten am Hochrhein auf. Dazu hat er zwei eigene Wetterstationen. Zusätzlich betreut er auch die Wetterstation im Bad Säckinger Kurgebiet. Für den SÜDKURIER gibt Kohler in regelmäßigen Abständen einen Einblick in seine Wetterstatistik und wagt ab und zu auch eine Vorhersage. Die Daten seiner Wetterstation sind hier nachzulesen.