Mit dem neuen Schuljahr beginnt für viele bisherige Vorschulkinder ein neuer Lebensabschnitt: Der Ernst des Schülerlebens. Je näher der große Tag rückt, desto mehr wächst die Aufregung bei den Kinder – aber auch die Neugierde, welche Überraschungen in der Schultüte auf sie warten.
Die Schultüte ist in Deutschland schon seit Generationen fester Bestandteil des ersten Schultags. Aber wie in vielen Bereichen, hat sich auch hier im Laufe der Zeit eine Menge verändert. Das gilt besonders im Hinblick auf den Inhalt. Wir haben nachgefragt: Wie wichtig ist die Schultüte tatsächlich, und wie lässt sie sich sinnvoll füllen, damit am Ende das Ziel erreicht wird: Die Kinderaugen strahlen zu lassen.
Gestaltung möglichst individuell
Schon die Gestaltung der Schultüte ist eine Kunst für sich. Möglichst individuell sollte sie sein, teilweise ist die Schultüte inzwischen sogar eine Art Statussymbol geworden, weiß Corina Gerspach, Leiterin des Kinderhauses Rheinau in Bad Säckingen. Auch in ihrer Einrichtung werden natürlich Schultüten gebastelt, meist in der Vorschule: „Den Kindern wird eine Palette an Schultüten zur Auswahl gestellt, aus der sie ein Design auswählen können.“ Hier geht es um die Frage nach persönlichen Interessen des Kindes. Dieses Thema wird dann in der Schultüte aufgegriffen.
Zusammen mit den Eltern wird dann die Schultüte gebastelt. Der ideelle Wert der Schultüte ist auf jeden Fall immer noch hoch, sagt Gerspach. Das zeige sich daran, wie stolz die Kinder beim Basteln bei der Sache seien.
Befüllt werden die Schultüten dann aber erst Zuhause von den Eltern. „Ich denke, es spielt auch oft eine Rolle, was man früher selbst als Kind in der Schultüte hatte,“ so Corina Gerspach. Sie empfiehlt aber, es bei den Geschenken nicht zu übertreiben: „In der Schultüte sollten, wie der Name schon sagt, vor allem Utensilien enthalten sein, die dem Start in das Schulleben dienen, wie beispielsweise Stifte und Radiergummi.“
Mehrere Stunde Bastelzeit
Auch Anne-Kathrin Dietrich, Mutter und Elternbeirätin, teilt diese Meinung: „Die Kinder erwarten natürlich Süßigkeiten in der Schultüte.“ Ansonsten seien ihrer Ansicht nach vor allem Sachgeschenke, die im Schulalltag benötigt werden, sinnvoll.
„Es war schön mit ihm zusammen die Schultüte zu basteln.“ Das Basteln an den Schultüten dauert meist, je nach Geschick und Art der Schultüte, zwischen 1,5 bis 2,5 Stunden. „Die Motive aus Moosgummi waren von den Erzieherinnen bereits vorgezeichnet, so dass wir nur noch ausschneiden und nach den ebenfalls vorliegenden Mustern ankleben mussten. Es war also sehr gut vorbereitet.

Aber einmal ganz abgesehen davon, was denn nun sinnvoll ist: Welche Erwartungen hat denn eigentlich ein Schulanfänger an seine Schultüte? Anton Dietrich, Sohn von Anne-Kathrin Dietrich, hat diesbezüglich ganz konkrete Vorstellungen, wie er sagt: „Die Schultüte sollte halb voll mit Süßigkeiten sein, und vielleicht mit einem kleinen Spielzeug.“ Anton Dietrich ist stolz auf seine Schultüte und voller Vorfreude auf die Einschulung. Genauso wie viele weitere Vorschulkinder bundesweit.