In Schwenningen kam es erneut zu einem Wasserrohrbruch. Zwischen 10.15 und 13 Uhr am Mittwoch, 12. April, waren mehrere Häuser in der Alleenstraße ohne Wasser.
Betroffen waren die Häuser 22 bis 26 und auf der anderen Straßenseite die Häuser 21 bis 27 sowie das Gebäude Hans-Sachs-Straße 27.
„In diesem Falle war es nur ein gewöhnlicher Wasserrohrbruch, wie er immer wieder mal vorkommt“, sagte Stadtwerke-Sprecherin Daniela Diedrichs auf SÜDKURIER-Anfrage. „Inzwischen haben alle Haushalte wieder Wasser“, berichtete sie.
Techniker der Stadtwerke seien gleich nach Eingang der Meldung ausgerückt und hätten den Schaden behoben. Bis 13 Uhr am Mittwochmittag war die Reparatur erledigt und alle Häuser waren wieder an der Wasserversorgung angeschlossen.
Ursache nicht nachvollziehbar
Ob es sich bei dem Rohrbruch vom Mittwoch um einen Folgenschaden der großen Störung handelt, ist unklar. „Wir können nicht nachvollziehen, ob der Wasserrohrbruch in der Alleenstraße in direktem Zusammenhang mit dem Wasserschaden in der Salinenstraße steht“, teilte Stadtwerke-Pressesprecherin Daniela Diedrichs mit.
Rohrbruch schon mehrere Tag alt
Der Rohrbruch sei schon vor ein paar Tagen festgestellt worden, konnte aber erst jetzt genau lokalisiert und behoben werden. „Die betroffenen Häuser waren in dieser Zeit weiterhin mit Wasser versorgt“, berichtete sie. Erst bei den Reparaturarbeiten am Mittwoch habe es zeitweise eine Versorgungsunterbrechung gegeben.
Schwenninger müssen Wasser nicht mehr abkochen
Die Ergebnisse der Wasserproben liegen vor. Eine Woche nach dem Wasser-Chaos gibt es nun weitere gute Nachrichten für die Schwenninger. Am Samstag heißt es zur Mittagszeit von den Stadtwerken: „Das Abkochgebot für den Stadtbezirk Schwenningen wurde vom Gesundheitsamt ab sofort aufgehoben.“

Vorsorglich werde „das Trinkwasser in Schwenningen aber weiterhin gechlort“, wird ergänzend erklärt. Damit geht der städtische Versorgungsbetrieb auf Nummer sicher. Stufenweise werden die Sicherheitsmaßnahmen zurückgenommen.
Grundlage für die Entscheidungen sei das Ergebnis der letzten Wasserproben. Diese seien am vergangenen Dienstag und Mittwoch entnommen worden. „Das positive Ergebnis der Analyse liegt nun vor. Damit ist das Abkochgebot für den Stadtbezirk Schwenningen mit sofortiger Wirkung aufgehoben“, heißt es wörtlich.
Arbeiten in den Morgenstunden erfolgreich abgeschlossen
Um 22 Uhr haben die Mitarbeiter der Stadtwerke am Mittwoch mit den Arbeiten an der Undichtigkeit der Wasserleitung an der Salinenstraße begonnen. „Unser Bestreben war es, die Unannehmlichkeiten für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten. Gegen sechs Uhr morgens konnten wir die Reparaturarbeiten erfolgreich abschließen“, so SVS-Geschäftsführer Gregor Gülpen.
„Bedanken möchte ich mich einmal mehr bei unseren Mitarbeitern für ihren tollen Einsatz. Der Dank gilt auch der Firma Rosenberger aus Villingen, den Kräften des Technischen Hilfswerks und der Polizei, die ebenfalls dafür gesorgt haben, dass die nächtlichen Arbeiten reibungslos und beinahe unbemerkt für die Bürgerinnen und Bürger abgelaufen sind“, so Gregor Gülpen weiter.

„Wir wissen, dass mit der Sperrung der Salinenstraße der Verkehr in Schwenningen erheblich beeinträchtigt wird. Nachdem wir nun erfolgreich den Schaden behoben haben, müssen und werden wir die Baustelle erneut 48 Stunden lang beobachten. Hier geht ganz klar die Versorgungssicherheit vor. Ebenfalls müssen wir die Ergebnisse des Gutachters bezüglich des Untergrunds abwarten.“
Weiterhin gilt für den Stadtbezirk Schwenningen das Abkochgebot. Am Mittwoch wurden weitere Proben durch das Gesundheitsamt entnommen. Sobald positive Ergebnisse vorliegen, wird die Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH die Öffentlichkeit umgehend informieren.
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Stadtwerke haben kleine Undichtigkeit festgestellt
Seit Sonntagabend sind alle Schwenninger wieder mit Trinkwasser versorgt. Die beschädigte Leitung wurde im Bereich der Salinenstraße ersetzt, der Betriebsdruck wurde sukzessive auf das Normalniveau erhöht und ist seit zwei Tagen nun konstant.
Vor der endgültigen Inbetriebnahme des Abschnitts in der Salinenstraße wurde eine geringe Undichtigkeit festgestellt. „Die Schadstelle wurde noch nicht geschlossen, um diese 48 Stunden lang beobachten zu können. Innerhalb dieser Zeit wurde nun eine geringe Undichtigkeit festgestellt, die am morgigen Mittwoch behoben wird“, erklärt Stadtwerke-Chef Gregor Gülpen am Dienstag, 4. April.
Die Stadtwerke planen die Arbeiten an der Wasserleitung erst am späten Abend, um eventuelle Beeinträchtigung so gering wie möglich zu halten. Betroffen sind nur wenige Häuser, die Bewohner sind direkt von den Stadtwerken informiert worden, erklärt SVS-Pressesprecher Oliver Bauer. Die SVS bittet um Verständnis für diese Maßnahme.
Salinenstraße wird unter die Lupe genommen
Parallel dazu laufen die Straßenbaumaßnahmen in der Salinenstraße weiter. Um den ordnungsgemäßen Zustand der Straße in Schwenningen wiederherzustellen, wird der Unterbau in einem Bereich geprüft. Die Asphaltdecke wird an dieser Stelle abgetragen. Nach der erfolgreichen Prüfung wird der Abschnitt verdichtet und anschließend asphaltiert.
„Wir bitten die Bevölkerung und die betroffenen Bürgerinnen und Bürger um Verständnis für diese vorbeugende Maßnahme im Bereich der Salinenstraße am Mittwochabend. Die Arbeiten werden einige Stunden andauern. Die Asphaltarbeiten sind nun notwendig, um abschließend feststellen zu können, dass der Untergrund der Salinenstraße durch die vielen Wassermengen keinerlei Schaden genommen hat. Auch hier hoffen wir, dass die Arbeiten schnell zu einem Abschluss gebracht werden können“, so SVS-Geschäftsführer Gregor Gülpen.
Schwenninger müssen weiter das Wasser abkochen
Das Abkochgebot des Gesundheitsamtes gilt weiterhin: Konkret sollte Wasser, welches zur Nahrungszubereitung, für das Waschen von Obst und Gemüse, zur Zahnreinigung und für medizinische Zwecke (Wundreinigung, Nasenspülung) verwendet wird, mindestens drei Minuten lang sprudelnd aufgekocht werden und danach mindestens zehn Minuten abkühlen. Die Körperpflege kann bedenkenlos mit nicht abgekochtem Wasser erfolgen. Hier gilt immer: Wenn Sie sich unsicher sind, lieber auf Nummer sichergehen und das Wasser vorsorglich abkochen.
Die Beprobungen durch das Gesundheitsamt des Schwarzwald-Baar Kreises haben bereits begonnen. Mit Ergebnissen wird in den kommenden Tagen gerechnet.
Feuerwehr zieht alle Register für Löschwasser

Kein Wasser aus den Hähnen in Küche und Bad, das heißt auch: kein Wasser aus dem Hydranten. Die Situation bereitet der Feuerwehr Kopfzerbrechen. Unglaublich, wo die Verantwortlichen noch weitere Löschwasserkapazitäten auftreiben. Den dicksten Tank stellt eine Baufirma zur Verfügung. Und dann gibt es tatsächlich Feueralarm.
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OB lobt die Schwenninger

OB Jürgen Roth ist beeindruckt: Die Schwenninger Bevölkerung habe die Situation hervorragend gemeistert und sich vielfach selbst geholfen und gegenseitig unterstützt. Es habe ein „wunderbares Zusammenspiel“ verschiedener Kräfte gegeben.
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+++Montag, 4. April+++

Der Tag eins nach der großen Wasserkrise in Schwenningen war der Moment für die Verantwortlichen, Bilanz zu ziehen über die Bewältigung des größten öffentliche Wasserschadens in der Region. Ihr Fazit: Bei der Krisenbewältigung hat vieles sehr gut geklappt.
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Stadtwerke informieren die Bürger
Rund 20.000 Schwenninger waren am Wochenende nach Austauscharbeiten an einem etwa sechs Meter langen Rohr ohne Wasser. Knapp 20 kamen am Montagnachmittag zur kurzfristig anberaumten Bürgerinformation in die Neckarhalle.
Das lässt nur einen Schluss zu: Bei den Betroffenen fließt das Wasser inzwischen wieder und die Krisenmanager von den Stadtwerken, Feuerwehr, Rotkreuz und technisches Hilfswerk machten offensichtlich einen so guten Job, dass Proteste oder kritische Fragen ausblieben.
Die Verantwortlichen legten den Bürgern noch einmal dar, wie es nach Routinearbeiten zu dem Desaster kommen konnte. Die wenigen Schwenninger, die dann noch Fragen stellten, interessierte vor allem, wie das Ausmaße der Havarie zu erklären sei. Doch bei der Antwort hielten sich Stadtwerkechef Gregor Gülpen und Oberbürgermeister Jürgen Roth sehr bedeckt. Immerhin müssen nun zuerst einmal Gutachter ans Werk, es geht letztendlich um die Erstattung nicht geringer Schadenssummen.

Bei der Informationsveranstaltung fiel dann auch kein kritisches Wort über die Arbeit von Stadtwerken und Helfern. Das deckte sich letztendlich mit der Beobachtung Gülpens in den sozialen Netzwerken. Auf Facebook beurteilten aus Gülpens Sicht 95 Prozent der Nutzer das Krisenmanagement „positiv oder neutral“, drei Prozent seien älter und waren mit manchen Angeboten überfordert, weil sie eben nicht Wasser schleppen oder abends noch in eine der geöffneten Hallen oder ins Neckarbad gehen konnten. „Die restlichen zwei Prozent motzen eben immer.“
Gefragt wurde zudem nach der Chlorung des Trinkwassers. Mit den ausführlichen Antworten waren die Bürger zufrieden, nach etwas über einer Stunde löste sich die Versammlung auf.
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So hat Maria Noce im Hospiz die wasserlose Zeit erlebt
Hospiz Via Luce: Hier werden 80 Patienten betreut. Das heißt unter anderem auch: tägliche Körperwäsche. Aber wie geht das ohne Wasserversorgung? „Ich habe bei der Feuerwehr angerufen“, schildert die Hospiz-Chefin ihren ersten Reflex am Freitag.
Die Feuerwehr habe am Gebäude Kunststoff-Tanks platziert. „Hier haben wir Wasser in kleine Kanister abzapfen können und dann für die Körperpflege etwas angewärmt.“ „Auch vor der Küche seien solche Tanks aufgebaut worden. „Damit war Kochen wieder gut möglich“, sagt Noce. Die Feuerwehr habe „toll reagiert“. Rotes Kreuz und Feuerwehr haben immer wieder bei uns angerufen, und sich nach der Lage erkundigt.

Ein großes Problem vieler Schwenninger gab es im Hospiz nicht. „Wir sammeln für die Toilettenspülungen bei uns das Regenwasser. Das hat natürlich jetzt gut funktioniert.“
Der eigene ambulante Pflegedienst, der aktuell 180 Patienten betreut, habe auf seine Touren Wasser in kleinen Kanistern mitgenommen. „Bei von uns versorgten Menschen ohne Angehörige haben wir die vollen Kanister dort gelassen. Sie wurden dankbar in Empfang genommen.“
Ein Problem gab es allerdings: „Unsere Geschirrspüler waren schon voll und wir hatten für den Mittag am Freitag bereits kein sauberes Geschirr mehr“, blickt Noce auf Freitag zurück. Im Prohoga habe sie Kunststoffteller und Becher erstanden, „damit wir wenigstens das Abendessen servieren können“.
So hat Thorsten Klaiber von der Großwäscherei die wasserlose Zeit erlebt
Seit 1921 gibt es die Wäscherei Klaiber in Schwenningen. Tage wie diese hat der Betrieb an der Gewerbestraße aber noch nie erlebt. Es begann vergleichsweise harmlos. „Um 8.35 Uhr zeigten unsere Maschinen Störungen an. Ich habe dann bei den Stadtwerken angerufen, aber das war kein Durchkommen mehr“, schildert Torsten Klaiber, Inhaber des 28-Mitarbeiter-Betriebs. „Wir brauchen ja 45.000 Liter Frischwasser pro Tag. Da ist es schon heftig, wenn hier plötzlich kein Tropfen mehr ankommt.“

Es sei dann rasch klar gewesen, dass am Freitag wohl kein Wasser mehr aus den Leitungen kommen würde. „Dann haben wir notgedrungen Feierabend gemacht.“ Wenn Klaiber zumacht, dann trifft das auch Kliniken und Altenheime in der Region. Unter anderem sie lassen hier ihre Wäsche reinigen.

Als er einen Verantwortlichen der Stadtwerke traf, schilderte er das Ausmaß für sein Betrieb. Und dann meldete sich die Feuerwehr und stellte ihm einen Tankwagen auf den Hof. Ein kleineres Fahrzeug habe immer wieder neues Wasser herbeigefahren und in den großen Tank eingefügt. Am Samstagmorgen konnte Klaiber wieder die Waschmaschinen laufen lassen.
„Wir konnten an dem Wochenende dennoch nur das Wichtigste erledigen. Pflegeheime und Kliniken hatten Priorität, die hatten dann am Montag früh ihre frische Wäsche, so als wäre nichts gewesen“, sagt Torsten Klaiber.
So hat Richard Acerbi im Café die wasserlose Zeit erlebt
In der Backstube des Café Acerbi brummt am Montag rund um Richard Acerbi wieder das normale Geschäft. Am Freitag ging es laut Senior-Chef Richard Acerbi mit der Kaffeemaschine los. Sie meldete eine Störung.

Im Keller sei noch etwas Wasser eingelagert gewesen, „damit haben wir dann wie früher Kaffee mit Papierfilter aufgebrüht.“ Als dieses Wasser aufgebraucht war, kam der Retter aus Weilersbach. Louis Laufer brachte einfach im Eimer Wasser mit.
Trotzdem habe das Café am Samstag schließen müssen. Ein Verdienstausfall von mehreren hundert Euro. Die Konditorei, derzeit vollgepackt mit Osterhasen, konnte der Verkauf aber weitergehen. Und dann die Erlösung am Samstag: „Um 16 Uhr kam wieder etwas Wasser bei uns an“, schildert Acerbi. „Wir konnten dann wenigstens die Spülmaschinen wieder laufen lassen.“
Stadtwerke schweigen zur Unfallursache
Über die Ursachen der Wasserleitungs-Beschädigung durch Bauarbeiten in der Salinenstraße beim Lebensmittelgroßhandel Prohoga am Freitagmorgen, die einen zweiten verhängnisvollen Folgeschaden verursachte, hüllen sich die Stadtwerke derweil in Schweigen. Vermutlich geht es hier um rechtliche Dinge, wie auch die Frage, werden Schaden bezahlt.
„Wir werden ein externes Gutachten beauftragen, was genau passiert ist und was die Ursachen sind“, erklärte SVS-Pressesprecher Oliver Bauer. „Da müssen wir geduldig sein und schauen, was dabei herauskommt.“
Salinenstraße noch gesperrt
Geduld müssen auch noch die Autofahrer in Schwenningen üben. Die Salinenstraße in Schwenningen ist nach Kenntnis von Bauer weiterhin gesperrt. „Da wird noch überprüft, ob es zu Unterspülungen der Straße kam“, teilte er mit. Wie lange das dauert? Noch ungewiss.
Leitungen halten dem Druck stand
Die Nacht wird noch einmal spannend, verkündete OB Jürgen Roth am Sonntagabend. Die Frage: Bleibt das Wassernetz stabil? Nun ist klar: Der Wasserdruck hat laut Stadtwerke standgehalten und das Wassernetz ist stabil geblieben.
Laut Stadtwerke-Chef Gregor Gülpen habe die Druckstärke von 6 Bar über 14 Stunden gehalten. „Wir gehen davon aus, dass das der Dauerzustand sein wird“, sagt Gülpen in seiner Videobotschaft um 9.19 Uhr. Das sei bemerkenswert, weil das Netz einmal komplett trocken gelaufen ist und innerhalb von 72 Stunden wieder komplett aufgefüllt worden sei. Störungen habe es drei gegeben – aber keine davon in der Nacht. Diese sind laut Gülpen bereits behoben.
Nun werden die Wasserproben mit dem Gesundheitsamt abgestimmt. „Das wird noch einige Tagen dauern, bis alle Proben sind und auch vom Labor untersucht worden sind“, erklärt Gülpen. Und erst dann werde das Abkochgebot aufgehoben.
+++Sonntag, 2. April++++
„Mit guten Nachrichten geht ein langer Sonntag langsam seinem Ende entgegen“, teilen die Stadtwerke mit. Stand 18.56 Uhr sollten alle Haushalte im Stadtbezirk Schwenningen wieder mit Wasser versorgt sein. Sollten Bürgerinnen und Bürger nicht versorgt sein, sollen sich diese laut Stadtwerke an die Hotline unter 07721 827004 wenden.
Nach wie vor wird das Wassernetz in Schwenningen auf Betriebsdruck gebracht, dieser wird weiter sukzessive erhöht.
OB Roth: „Heute Nacht wird‘s noch ein bisschen spannend werden.“
OB Jürgen Roth hat „beruhigende Nachrichten“. Es sind nun alle versorgt. Auch die Bewohner der obersten Stockwerke der Hochhäuser müssten wieder Wasser haben. „Heute Nacht wird‘s noch ein bisschen spannend werden, ob das alles stabil bleibt“, sagt er in einer Videobotschaft und fügt hinzu: „Wir sind auf der Zielgeraden.“
Info-Veranstaltung für die Bevölkerung
Am Montag, 3. April, gibt es ab 17 Uhr Uhr eine Info-Veranstaltung für die Bevölkerung in der Schwenninger Neckarhalle (Foyer). Hier werden SVS-Geschäftsführer Gregor Gülpen und weitere Mitarbeiter der Stadtwerke die 72 Stunden Revue passieren lassen und für Fragen zur Verfügung stehen.
Wie konnte es zu großen Wasser-Chaos kommen
Es ist das größte Wasserschadensereignis in der Region seit vielen Jahrzehnten: Am Wochenende war halb Schwenningen, rund 20.000 Menschen, nach einem Rohrbruch vom öffentlichen Wasserleitungsnetz getrennt. „Keiner kann sich bei den Stadtwerken erinnern, so was schon mal erlebt zu haben“, berichtet am Sonntagmittag Stadtwerke-Geschäftsführer Gregor Gülpen.
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Netz ist komplett mit Wasser befüllt
„Das Schwenninger Netz ist nun wieder ohne Lufteinschlüsse vollständig mit Wasser befüllt. Momentan erhöhen wir weiter behutsam den Druck im Schwenninger Wassernetz, sodass immer mehr Menschen wieder mit Wasser versorgt werden“, erklärt Stadtwerke-Chef Gregor Gülpen.
Neben der schrittweisen Erhöhung arbeiten die SVS-Mitarbeiter auch an Rohrbrüchen in Schwenningen. Neben der Baustelle im Mühlenweg, gibt es einen weiteren Rohrbruch im Bereich der Frühlingshalte. „Auch bei diesen Schadensfällen gehen wir planmäßig vor, klassifizieren die Störungen und beheben sie“, sagt Gülpen.
Neuer Versorgungspunkt
Die Stadt Villingen-Schwenningen hat eine mobile Trinkwasserversorgung am Mutter-Kind-Heim in der Frühlingshalde eingerichtet. Ebenfalls vor Ort ist ein Toilettenwagen, der für die Schwenninger zur Verfügung steht.
Rotes Kreuz serviert 250 Portionen Gulasch mit Nudeln
Das ist eine tolle Aktion des Roten Kreuzes in Schwenningen. Am Samstagabend hat sich der Ortsverband auf Anfrage der Stadt kurzerhand entschlossen, noch abends ein Essensangebot für die Menschen zu schaffen, die zu Hause kein Wasser haben. Zuvor hatten die Helfer des Roten Kreuzes bereits die Teilnehmer der am Samstag stattfindenden Aktion Saubere Landschaft im DRK-Heim in der Alleenstraße 2 verköstigt.

Die Aktion wurde kurzfristig am Spätnachmittag organisiert, sodass sie nur noch wenige Menschen erreicht hat. Doch immerhin: Schätzungsweise 60 bis 80 Menschen kamen abends zum Roten Kreuz, um dort eine warme Mahlzeit in der Fahrzeughalle zu verzehren oder Essensportionen mit nach Hause zu nehmen. „Die Leute haben sich am Samstag alle sehr gefreut“, berichtete Bereitsleiterin Katharina Burger.

Am Sonntagmittag war dann deutlich mehr los. Zehn Helfer und Köchin Scheble produzierten rund 250 Portionen Gulasch mit Nudeln. Nach einer guten Stunde war die Hälfte bereits ausgegeben. Immer wieder kamen Familien, Einzelpersonen oder Paare und ließen sich vom Roten Kreuz mit einer warmen Mahlzeit verwöhnen.
Auch DRK-Helfer wurden verköstigt, darunter auch rund 25 Helfer, die aus ganz Südbaden nach Schwenningen kamen, um vier Trinkwasserbehelfsstellen in dem vom Wasserausfall betroffenen Wohngebieten aufzubauen. Auch DRK-Bereitschaftsführerin Burger war von der Essensaktion sehr angetan: „Ich finde es eine schöne Geste der Stadt, sich hier zu kümmern.“
So haben Andreas und Anna Schönemann die Situation erlebt
„Es ist nicht dramatisch, aber natürlich unangenehm“, kommentiert Andreas Schönemann, der mit seiner Frau Anna beim Roten Kreuz am Sonntagmittag essen geht, den dreitätigen Wasserausfall in Schwenningen. „Wenn der Strom ausgefallen wäre, wäre es wahrscheinlich schlimmer gewesen“, sagt er. So konnte man sich doch ganz gut behelfen.

Die Schönemanns haben den Ausfall der Wasserversorgung schnell bemerkt, denn sie wohnen im elften Stock eines Hochhauses im Wohngebiete Rinelen. Größtes Problem aus ihrer Sicht: der Ausfall der Toiletten. Am Samstag „waren wir den halben Tag in Villingen und konnten dort auf die Toiletten“, berichtet Anna Schönemann. Am Samstagabend in der Dunkelheit haben Helfer für die drei Hochhäuser auf Rinnelen mit rund 140 Partien Toilettenhäuschen im Freien aufgestellt. „Ein Tag früher war besser gewesen“, sagt er. Dass das Rote Kreuz ein Essen anbieten, fand das Ehepaar „sehr lobenswert“. Und: „Es schmeckt auch super“.
Ein Hoch auf die Regentonne
„Ich habe eine eigene Regentonne“, berichtete Usula Burkhardt, die im Bereich Wasenstraße in einem Einfamilienhaus wohnt. Aus der Regentonne holte sich mit der Gießkanne das Wasser zur Spülung der Toiletten. Zum Duschen ging sie ins Neckarbad. Das Duschen habe einwandfrei funktioniert, die Mitarbeiter des Hallenbades seien alle sehr nett und hilfsbereit gewesen.

Auch das gesamte Krisenmanagement des Wassernotstands beurteilt Burhardt als gut. „Es wurde sofort reagiert, die Infos waren da.“ Und: „Ich bin dankbar für die warme Mahlzeit beim Roten Kreuz, das tut richtig gut.“ Einen kritischen Blick hat Ursula Burkhardt indes auf den Zustand des Schwenninger Wasserleitungsnetzes. Sie argwöhnt, dass bei der Instandsetzung in den vergangenen Jahren zu wenig gemacht wurde.
Wenn die Schwiegermutter hilft...
Völlig unerwartet und überraschend traf der Wassernotstand Emely Schaller und Marc Greganovic. Das Paar wohnt im Gebiet Sauerwasen. Dass sie die drei Tage gut über die Runden kamen, verdankten sie der Schwiegermutter, die am Freitag gleich einen Vorrat Trinkwasser vorbeigebracht hat, berichtet Emely Schaller. Das hat sich ausgezahlt, zumal in den Folgetagen in den umliegenden Getränkemärkten überall das Wasser ausverkauft war. Toiletten konnte das Paar an ihrem Arbeitsplatz nutzen, der vom Wasserrohrbruch nicht betroffen war.

Emely Schaller nutzte am Samstag das Angebot der Stadt, im Hallenbad zu duschen. „Das war echt cool“, lobte sie dieses Angebot. Nachdenklich machte die beiden allerdings, dass die Trinkwassernotversorgung in ihrem Quartier erst eineinhalb Tage nach dem Rohrbruch aufgebaut war. Eine lange Zeit. „Das ist schon krass“, findet Emely Schaller. Am Sonntag hatten die beiden in ihrem Haushalt wieder Wasser. „Wir sind dank Schwiegermutter ganz gut durchgekommen“, freut sie sich.
Großes Lob für die Schwenninger
Dirk Sauter, Abteilungsleiter Netzbau, ist einer der Stadtwerke-Mitarbeiter, der seit Freitag mit seinen Kollegen dafür sorgt, dass die Schwenninger möglichst schnell wieder Wasser haben. „Man muss den Schwenningern ein großes Kompliment aussprechen“, sagt er. So eine Situation komme höchstens alle 20 Jahre vor und sie würden die Herausforderungen sehr gut meistern.

Doch auch die Branche selbst zeige Zusammenhalt. „Da gab es richtige Gänsehautmomente“, sagt Sauter. Schon am Freitag hätten sich Stadtwerke aus der ganzen Region gemeldet und ihre Unterstützung angeboten.“ Selbst Leute, die eigentlich aktuell im Urlaub sind, hätten sich gemeldet.
Wasserrohbruch Mühlenweg
Die Mitarbeiter der Stadtwerke sind aktuell im Mühlenweg im Einsatz. Dort gab es auf Höhe der Postfiliale einen Wasserrohrbruch, der nun schnell beseitigt wird. Im Vergleich zu den beiden Rohrbrüchen am Freitag handelt es sich aber um einen kleinen Schaden.

Warum hat mein Nachbar Wasser und ich nicht?
„Aktuell fahren wir langsam aber kontinuierlich den Druck hoch“, erklärt Stadtwerke Mitarbeiter Benjamin Breuer per Video. Warum es nicht schneller geht? Ein Kubikmeter Wasser wiegt ungefähr eine Tonne. Würde der Druck schnell hochgefahren und das Wasser mit voller Wucht in die leeren Rohre schießen, gebe es in der Folge „viele, viele Rohrbrüche“.
Gülpen: Druck wird im Laufe des Sonntags hochgefahren
Gregor Gülpen spricht von einer guten Nacht. „Wir konnten das Netz füllen“, teilt der Chef der Stadtwerke in einer Video-Botschaft um 8.35 Uhr mit. Das Wasser sei jetzt an jedem Haus, aber der Druck reiche noch nicht für alle Etagen. „Jetzt fahren wir den Druck im Laufe des Tages weiter hoch, so dass wir diese Misere langsam aber sicher beenden können.“

+++Samstag, 1. April+++
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Viele Schwenninger warten immer noch auf Trinkwasser. Nach und nach wird die Wasserversorgung wieder aufgebaut. Wer wann Wasser bekommt, hängt davon ab, wo er wohnt. Aufgrund des Wasserdrucks, der für die Wasserversorgung notwendig ist, spielt die Höhe eine Rolle. So kann es durchaus sein, dass Menschen im ersten Stock schon Wasser haben, während die im dritten Stock immer noch warten.
Die Stadtwerke rechnen allerdings damit, dass erst am Sonntagabend alle Haushalte wieder mit Wasser versorgt werden können. „Wir wissen, dass die Situation einige Menschen vor besondere Herausforderungen stellt. Deshalb versuchen wir möglichst viel anzubieten und möglich zu machen“, teilt Oliver Baur, Pressesprecher der Stadtwerke, mit.

Weitere Versorgungsstellen eingerichtet
Beim Roten Kreuz in der Alleenstraße 3 gibt es warme Mahlzeiten. Wer kein Wasser hat, überlegt zweimal, ob er kocht und anschließend das Geschirr sich auf unbestimmte Zeit in der Küche türmt, weil das Wasser zum Kochen, sondern auch zum anschließenden Spülen fehlt. Essen gibt es am Samstag von 19 Uhr bis 21 Uhr und am Sonntag von 12 Uhr bis 14 Uhr.
Mittlerweile gibt es auch zwölf Standorte mit Toilettenwagen. Diese sind:
- Vor dem Hummelsholz 2
- Schramberger Straße DHBW
- Helene-Mauthe Kita Parkplatz
- Bürkturnhalle
- Auf Hocken Parken
- Feintechnikschule Parkplatz
- Hischbergschule
- Schubertstraße Obdachlosenheim
- Mix Markt Rietenstraße Parken
- Wasenstraße / Mühlweg
- Walldorfschule Parken
- Polizei Hochschule Parken
Weiter stehen die Anlaufstellen Neckarhalle, Schwenninger Rathaus und die Deutenberghalle rund um die Uhr zur Verfügung. Das Neckarbad hat am Samstag noch bis 20 Uhr geöffnet, die Kunsteisbahn bis 21 Uhr.
Für wichtige Fragen oder konkreten Hilfebedarf ist eine besetzte Hotline aktiviert. Zwei Mitarbeiter der Stadtwerke sind erreichbar unter: 07721/827004.
Es dauert länger
Viele Schwenninger hatten gehofft, bald wieder Wasser zu haben. Am Samstagmorgen teilten die Stadtwerke noch mit, im Laufe des Tages könnten wieder alle Bereiche in Schwenningen mit Trinkwasser versorgt werden. Doch nun schätzen die Stadtwerke, dass es Sonntagabend wird – vorausgesetzt es treten keine weiteren Schäden auf.
Das betroffene Wassernetz in Schwenningen werde mit Wasser befüllt und wieder in Betrieb genommen, heißt es in der Mitteilung von 15.30 Uhr. Dabei werde der Wasserdruck „langsamst“ aufgebaut, um weitere Rohrbrüche zu vermeiden.
Die Frage, die die Menschen, die seit Freitagmorgen gegen 8.30 Uhr auf dem Trockenen sitzen, ist: Wann ist bei mir wieder Wasser? Generell könne man sagen, dass die Wasserversorgung von unten nach oben aufgebaut wird. Das heißt, die Versorgung der höher gelegenen Straßen wird am längsten Zeit benötigen. Daher werden in verschiedenen Bereichen aktuell weitere Versorgungsangebote organisiert.
Jetzt muss das Wasser abgekocht werden
Wer dann Wasser hat, für den gilt ein Abkochgebot. „Mit der Wiederinbetriebnahme hat das Gesundheitsamt des Landkreis Schwarzwald Baar Kreis ein Abkochgebot für den gesamten Stadtbezirk Schwenningen angeordnet. Das Abkochgebot gilt bis auf Widerruf“, schreibt Daniela Dietrich, die Pressesprecherin der Stadtwerke. Denn das Wasser muss desinfiziert werden und wird aus diesem Grund mit Chlor versetzt. Das gilt auch für die Wasserversorgung in Obereschach, da der Ortsteil am selben Netz hängt. Dort gilt zwar kein Abkochgebot, die Stadtwerke empfehlen aber auch dort das Wasser abzukochen.
Zum Abtöten von Krankheitserregern muss Trinkwasser sprudelnd für mindestens drei Minuten am besten mit aufliegendem Deckel aufgekocht und langsam über mindestens zehn Minuten abgekühlt werden. Das gilt insbesondere, wenn das Trinkwasser für die Nahrungsmittelzubereitung, den Verzehr, das Zähneputzen oder medizinische Zwecke genutzt wird oder bei der Versorgung von empfindlichen Haustieren.
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Die Versorgungsstellen
Ab sofort und bis 21 Uhr ist auch die Helios-Arena geöffnet. Über den Haupteingang stehen 40 Toiletten zur Verfügung, die genutzt werden können. Die Zufahrt ist nur über den großen Parkplatz am Kreisverkehr möglich, da die Salinenstraße weiterhin gesperrt bleibt.
Weitere Versorgungsstellen sind: In der Deutenberghalle (rund um die Uhr), im Rathaus Schwenningen (rund um die Uhr), in der Neckarhalle (rund um die Uhr), im Neckarbad Schwenningen und die Sanitäranlagen im Gemeindehaus St. Franziskus.
Die ganze Nacht wurde gearbeitet. Nachdem das THW die Baustellen entsprechend ausgeleuchtet hatte, gingen die Arbeiten auch in der Dunkelheit weiter. Denn – seit Freitagmorgen gegen 8.30 Uhr sitzen tausende Schwenninger auf dem Trockenen und stellen fest, wie wichtig eine funktionierende Wasserversorgung ist.
Haushalte sollen im Laufe des Tages wieder mit Wasser versorgt werden
Nun die gute Nachricht der Stadtwerke. „Das beschädigte Rohrstück an der Haupteinspeiseleitung in der Salinenstraße wurde über die Nacht hinweg repariert. Derzeit wird dieser Bereich der Leitung mit Wasser befüllt und geprüft, ob die Rohrleitung dicht ist“, teilt Pressesprecherin Daniela Dietrich mit. Dies ist der Fall: Aktuell fährt bereits die Feuerwehr durch die Stadt und informiert die Bevölkerung durch Lautsprecherdurchsagen.

Nun wird das Wassernetz schrittweise wieder in Betrieb genommen. Dabei füllt sich das Wassernetz langsam“, sagt Dietrich. Das bedeutet, dass nicht alle Schwenninger zeitgleich wieder Wasser haben. Wann wieder etwas aus dem Hahn kommt, hängt davon ab, wo man wohnt. Aber: „Aktuell gehen wir davon aus, dass alle Haushalte im Laufe des Tages wieder mit Wasser versorgt werden können.“
Wasser wird mit Chlor versetzt
Wer Wasser hat, musst trotzdem noch einige Dinge beachten. Laut Informationshotline der Feuerwehr könnte das Wasser zuerst eine bräunliche Verfärbung aufweisen. Dann sollte so lange die Leitung durchgespült werden, bis das Wasser wieder kühl und klar ist. Perlatoren müssten vorher vom Wasserhahn abgeschraubt werden.
Außerdem muss das Wasser laut Stadtwerke auch noch desinfiziert werden. Dazu wird es in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Kreises und im Rahmen der Richtlinien der Trinkwasserverordnung mit Chlor versetzt. Da Obereschach vom gleichen Wassernetz gespeist wird, ist das Wasser dort ebenfalls gechlort. Ein leichter Chorgeruch könne wahrnehmbar sein. „Wenn Sie das Wasser zum Verzehr verwenden, empfehlen wir es vorsorglich abzukochen.“
Hauptleitung wird wieder mit Wasser gefüllt
Gregor Gülpen, Geschäftsführer der Stadtwerke, wendet sich in einer Videobotschaft an die Schwenninger. In der Hand hält er eine Kaffeetasse, auf der steht: Das wird ein wundervoller Tag. „Das kann ich uns allen nur wünschen. Die Nacht war äußerst intensiv.“ Der Geschäftsführer dankt den „Jungs und Mädels“ die draußen waren und bis in die frühen Morgenstunden an der Schadensbehebung gearbeitet haben.
Die Hauptleitung zwischen Eisstadion und Waldeck werde mit Wasser gefüllt. Außerdem sei bereits Chlor eingespeist worden. „Das Wasser riecht nach Chlor. Das ist Absicht und das wollen wir auch so“, erklärt der Geschäftsführer.
Neckarbad ist weiterhin geöffnet
Weiterhin sei das Neckarbad geöffnet, dass die Schwenninger auf die Toilette, duschen und Zähne putzen können. „Wir hätten es auch gerne anders. Es bemühen sich im Moment wirklich alle – THW, Feuerwehr, Polizei die Stadtwerke, die Dienstleister -, dass wir so schnell wie möglich wieder Wasser bekommen.“
Es wäre allerdings falsch, konkrete Uhrzeiten zu nennen, wann welcher Stadtbereich wieder Wasser hat. „Wir haben genügend Themen mit zusätzlichen Rohrbrüchen, weil das Wassernetzwerk trocken gelaufen ist.“
Bereitgestellte Sanitäranlagen werden gut angenommen
Man müsse es sich wie eine Badewanne vorstellen. Der Stöpsel ist wieder drin und das Wasser aufgedreht – langsam füllt sich die Wanne wieder. „Aber das geht eben auch nicht schwallartig.“ Außerdem müsse das Befüllen und damit der Druckaufbau in der Leitung sehr vorsichtig erfolgen, um Folgeschäden bestenfalls vermeiden zu können.
Die sanitären Anlagen und Toiletten, die von der Stadt Villingen-Schwenningen und der Bäder Villingen-Schwenningen GmbH zur Verfügung gestellt werden, werden laut Stadtwerke von der Bevölkerung sehr gut angenommen. Zusätzlich zur Deutenberghalle, dem Schwenninger Rathaus, der Neckarhalle und dem Neckarbad sind auch die Sanitäranlagen im Gemeindehaus St. Franziskus ab sofort geöffnet.
Verkehrseinschränkungen bleiben bestehen
Die Verkehrs-Umleitungen bleiben weiterhin bestehen. Das bedeutet, der Kreisverkehr an der Salinenstraße kann stadteinwärts von der Messe her kommend befahren werden. Stadtauswärts ist der Kreisverkehr gesperrt. Die Stadtwerke bitten den Bereich möglichst großräumig über die B27bitten den Bereich möglichst großräumig über die zu umfahren.
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++++Freitag, 31. März++++
Aufgrund einer beschädigten Wasserleitung ist die Wasserversorgung im Stadtbezirk Schwenningen aktuell gestört. Nach Auskunft von Daniela Dietrich von den Stadtwerken Villingen-Schwenningen (SVS) sind Mitarbeiter auch am Abend noch vor Ort und arbeiten mit Hochdruck daran, den Schaden zu beheben.
Krisenstab hat getagt
Aktuell ist wohl der westliche Teil des Stadtbezirks betroffen. Alle anderen Haushalte haben Wasser, aber zum Teil nur mit geringem Druck. Bis in die Abendstunden hat ein Krisenstab mit Stadtwerkechef Gregor Gülpen und Oberbürgermeister Jürgen Roth getagt.
Stadt richtet Anlaufstellen ein
Immerhin hat die Stadt jetzt Anlaufstellen eingerichtet, die rund um die Uhr erreichbar sind: Rathaus Schwenningen, Deutenberghalle und in der Neckarhalle. Hier sind die Toiletten und Duschen geöffnet. Neckarbad bleibt bis 21 Uhr geöffnet – auch hier können die Schwenninger duschen. Die Feuerwehr ist im Stadtgebiet unterwegs und informiert die Menschen per Lautsprecherdurchsage.
Betroffen ist die Wasserversorgung in der Schwenninger Hochzone (westlicher Teil von Schwenningen zwischen Kunsteisbahn und Altem Klinikum), hier ist alles unterbrochen. Bei Bauarbeiten im Bereich der Salinenstraße wurde eine Wasserleitung beschädigt, teilt die SVS mit.

Von der Wasserversorgung getrennt
Dies führte zu zwei Folgeschäden an der vorgelagerten Haupteinspeiseleitung der Hochzone Schwenningen in der Salinenstraße. Um die Schäden zu beheben, wurde der Bereich der Hochzone Schwenningen von der Wasserversorgung getrennt und das Wasser abgestellt.

Am Abend sind viele Straßen großräumig gesperrt, die Neckarstraße stadtauswärts, die Salinenstraße, die Schubertstraße, der Kreisel an der Bad Dürrheimer Straße. Für Lkws ist die Abfahrt Schwenningen Süd von der Bundesstraße 27 komplett gesperrt. Das Technische Hilfswerk hat Lichtmasten aufgebaut, damit auch in der Nacht weitergearbeitet werden kann.
Die Schadenstelle an der Wasserleitung in der Salinenstraße ist nach Angaben der SVS freigelegt und die Reparaturarbeiten sind weiterhin im Gange. Derzeit wird ein 6-Meter langes Rohrstück am Kreisverkehr an der Salinenstraße repariert. Wie lange die Arbeiten andauern ist weiterhin noch nicht absehbar, so Pressesprecherin Dietrich.
Wiederinbetriebnahme erfolgt Stück für Stück
Nach der Reparatur wird die Wiederinbetriebnahme des betroffenen Wassernetzes sukzessive erfolgen. Dabei wird das Wasser zur Desinfektion mit einer Chlorung nach Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und im Rahmen der Richtlinien der Trinkwasserverordnung versehen. Dabei kein ein leichter Chlorgeruch wahrnehmbar sein. Wenn das Wasser zum Verzehr verwendet wird, empfehlen die Stadtwerke, das Wasser abzukochen.

Installationen durchspülen
Außerdem sollte die Hausinstallation durchgespült werden: Dabei die Perlatoren vom Wasserhahn abschrauben und alle Wasser-Entnahmestellen solange laufen lassen, bis wieder kühles und klares Wasser aus den Leitungen fließt.
Betroffenes Gebiet
Das betroffene Gebiet (Hochzone Schwenningen) befindet sich im Westen der Stadt (zwischen Kunsteisbahn und Altem Klinikum). Es sind ungefähr die Hälfte der Schwenninger Haushalte davon betroffen. Die Straßen finden sich auf der Sie auf der Website der Stadtwerke: www.svs.energie.de – hier gibt es auch fortlaufenden alle Neuigkeiten.
Da wohl auch die Gleise des Ringszugs an der Haltestelle Eisstadion unterspült sein können, war auch ein Notfall-Manager der Bahn vor Ort.
Die Stadtwerke bittet die Bürger, da die Mitarbeiter mit vollem Einsatz an der Schadensbehebung sind, von Anrufen abzusehen. Die SVS wolle laufend informieren, wenn es Neuigkeiten gibt.

Die Stadtwerke verlegen gerade Ersatzleitungen, um den Schaden schnell zu beheben.

In der Erzbergerstraße wird eine Ersatzleitung verlegt.

In Folge der Störung könne es bei Wiederinbetriebnahme zu Trübungen des Wassers kommen. Von diesen Trübungen geht keinerlei Gefahr aus. Die SVS empfiehlt, sofern möglich, die Perlatoren vom Wasserhahn abzuschrauben und die Hausinstallationen zu spülen, bis wieder klares Wasser aus den Leitungen fließt.
Es ist weiter möglich, dass sich so genannte Luftkissen in den Leitungen gebildet haben, wodurch der Wasserdruck nicht wie gewohnt zur Verfügung steht. Diese Luftkissen werden ebenfalls durch das Spülen der Leitungen wie oben erwähnt beseitigt.
In den vergangenen Jahren gab es einige Probleme mit dem Trinkwassernetz Villingen-Schwenningen, da coliforme Keime entdeckt worden sind – die Ursache lag im Gebiet der Eckener Straße in Schwenningen. Die Wasserleitungen wurden daraufhin ausgetauscht, außerdem wurde das Trinkwassernetz gespült, das Trinkwasser in .Schwenningen wurde lange Zeit gechlort.
