Beeindruckt von den Schwenninger Bürgern
Beeindruckt äußerte sich OB Jürgen Roth von der Schwenninger Bevölkerung, die sich vielfach selbst geholfen und gegenseitig unterstütz habe. Es habe ein „wunderbares Zusammenspiel“ verschiedener Kräfte gegeben.
Dass die technische Krisenbewältigung über das vergangene Wochenende so gut auf verschiedenen Ebenen zahlreicher beteiligter Akteure funktioniert hat, führte Oberbürgermeister Jürgen Roth auch auf die Krisenzeiten in jüngster Vergangenheit zurück. „Wir sind schon durch die Corona-Pandemie und die Gasmangellage in unseren Krisenstäben gut eingespielt.“ Daher habe das „Zusammenspiel der Profis wunderbar funktioniert“.

Oberbürgermeister Jürgen Roth äußerte seinen großen Dank an die Feuerwehr, das Rote Kreuz, das THW, die Mitarbeiter der Stadtwerke und allen, die mitgeholfen haben, die Notlage zu meistern. Sein Fazit: „Was haben wir daraus gelernt? Wir haben gelernt: Nichts ist sicher. Aber: Wenn man die richtigen Leute hat, ist alles machbar.“
Feuerwehr an allen Fronten im Einsatz
Was die freiwilligen Helfer geleistet haben, wurde in besonderer Weise auch am Rückblick von Feuerwehrkommandant Markus Megerle deutlich. Insgesamt waren am Wochenende 50 Feuerwehrleute, 25 Helfer des Technischen Hilfswerks und 25 Helfer des Roten Kreuzes im Einsatz.
Die Feuerwehr der Abteilung Schwenningen musste am Freitagmorgen zu einem Brand ausrücken und dabei feststellen, dass es in der halben Stadt kein Löschwasser gibt. Zum Glück hatte in diesem konkreten Einsatz nur jemand vergessen, sein Essen vom Herd zu nehmen.
Die Gesamtfeuerwehr VS nahm dies aber zum Anlass, sofort den Brandschutz in Schwenningen sicherzustellen. Die Tankwagen aller Abteilungen wurden befüllt, die Technischen Dienste der Stadt und sogar ein Bauunternehmen stellten weitere Fahrzeuge für Löschwassereinsätze zur Verfügung.
Die Feuerwehr versorgte Altenheime und Wäschereien im Pendelverkehr mit Brauchwasser, stellte Personal für öffentliche Hallen und Bäder, in denen sich die Bevölkerung waschen und duschen konnte, versorgte das Vieh von Landwirten mit Wasser, informierte die Bevölkerung über Lautsprecherdurchsagen und die Warn-App Nina und half beim Aufbau von Trinkwasserversorgungsstellen und Toilettenwagen.
DRK bereitet 10.000 Liter Wasser auf
Gefordert war auch der Ortsverband des Roten Kreuzes in Schwenningen. Die Helfer hatten ein langes und arbeitsreiches Wochenende. Sie haben nicht nur am Samstag mehrere hundert Mitglieder der Aktion Saubere Landschaft mit Speis und Trank verköstigt. Oben drauf kam dann noch das Wasserdrama: Am Samstagabend und am Sonntagmittag boten die DRK-Helfer auch den Bürgern ein warmes Essen im Rot-Kreuz-Heim in der Alleenstraße an.
Am Sonntagmittag wurden rund 250 Portionen an die Bürger ausgegeben, berichtete Zugführer Christoph Scheble. Außerdem bauten die Helfer eine Trinkwassernotversorgung mit vier Ausgabestellen im betroffenen Stadtgebiet auf. „Wir haben rund 10.000 Liter Wasser aufbereitet und bereitgestellt“, berichtete Scheble. Die Helfer aus Schwenningen wurden dabei von rund 25 Wasseraufbereitungshelfern des DRK Südbaden unterstützt.
Stadtwerke-Mitarbeiter melden sich sogar aus dem Urlaub
Im Dauereinsatz waren am Wochenende auch rund 25 Mitarbeiter der Stadtwerke. Geschäftsführer Gregor Gülpen war voll des Lobes. Er habe schon verschiedene Krisenfälle mitgemacht. Aber noch, wie in diesem Falle erlebt, dass Menschen unter diesem Druck „so ruhig und gut zusammenarbeiten“. Er äußerte sich zudem hoch erfreut, dass viele Menschen vor Ort oder über sozialen Medien den Mitarbeitern der Stadtwerke Dank und Zuspruch haben zukommen lassen.

SVS-Betriebsleiter Benjamin Breuer zeigte sich von seiner Mannschaft ebenfalls begeistert. Einige hätten sich aus dem Urlaub und sogar aus dem Krankenstand gemeldet, und ihre Hilfe angeboten. Ein Sonderlob formulierte er die Adresse des Technischen Hilfswerks. „Ohne deren Pumpen hätten wir die Baustelle am Rohrbruch niemals leeren können.“
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