Massenhafter Diebstahl von Autokennzeichen
Auf Autokennzeichen hatten es Diebe zu Beginn des Jahres abgesehen. Vor allem in der Singener Südstadt waren in dieser Zeit hintere Nummernschilder von Autos verschwunden. Die Polizei machte dem mit Durchsuchungen in sechs Wohnungen in Singen sowie je einer Wohnung in Gottmadingen und Rielasingen ein Ende. Elf Verdächtigen, die damals im Alter zwischen 18 und 57 Jahren waren, wurde gewerbsmäßige Urkundenfälschung vorgeworfen.
Die Masche: Mithilfe der Prüfsiegel auf den Kennzeichen sollten ordnungsgemäße Hauptuntersuchungen von Autos vorgetäuscht werden – auch wenn es diese vielleicht nie gab. Es gab auch Hinweise auf manipulierte Autopapiere.
Schwere Verletzungen in der Silvesternacht
Im Hilzinger Teilort Schlatt am Randen ging das Jahr gleich mit einem schlimmen Unglück los. In der Silvesternacht kam es vor dem Clubheim des Sportvereins Schlatt am Randen zu einer Explosion. Zwei Personen im Alter von damals 62 und 75 Jahren wurden verletzt, eine davon schwer.

Wie sich später herausstellte, hatte einer der beiden Verletzten einen pyrotechnischen Gegenstand in einen metallenen Getränkekühler gesteckt. Als dieser explodierte, hat es den Getränkekühler buchstäblich zerrissen. Herumfliegende Einzelteile verursachten die Verletzungen und Schäden am Gebäude.
Massenschlägerei in der Innenstadt
Ende März krachte es in der Singener Innenstadt. Mitglieder mehrerer syrischer Großfamilien waren aneinander geraten und lieferten sich mitten in der Stadt am späten Nachmittag eine handfeste Auseinandersetzung. Zehn Personen wurden dabei verletzt und mussten auf verschiedene Kliniken verteilt werden.

Die Sache hatte ein umfangreiches juristisches Nachspiel und zog unter anderem ein zeitlich befristetes Betretungsverbot der Innenstadt für manche der Beteiligten nach sich.
Kirche wird zum Raub der Flammen
Der erste Großeinsatz der Feuerwehr im Jahr 2022 fand an der Friedenskirche in der Rielasinger Straße statt. Das Gebäude brannte im März komplett aus, die Ruine steht nach wie vor an der Straße.

In der Folge brauchte nicht nur die baptistische freikirchliche Gemeinde ein neues Zuhause, sondern auch die Kinderbetreuungsgruppe Friedolinos. Die Kinder sind schließlich in einem städtischen Gebäude in der Straße Im Moosgrund untergekommen. Die Feuerwehr konnte im März ein Übergreifen auf andere Gebäude verhindern, laut Kommandant Mario Dutzi war es aber relativ knapp.
Polizisten räumen einen Zug
Das 9-Euro-Ticket, das von Juni bis August in fast allen deutschen öffentlichen Nahverkehrsmitteln galt, hat vielen Menschen viel Geld gespart. Doch dem Ansturm der Fahrgäste waren die Verkehrsmittel nicht immer gewachsen.

Am Pfingstmontag passierte der Super-Gau: Beamte der Bundespolizei haben einen von Konstanz kommenden Zug im Singener Bahnhof teilweise geräumt. Zahlreiche Menschen blieben am Bahnsteig stehen – ein Zeichen dafür, dass der öffentliche Nahverkehr in Deutschland manch eine Verbesserung vertragen könnte.
Schlimmer Sturz im Einkaufszentrum
Hiobsbotschaft im Juni: Ein junger Mann stürzte im Einkaufszentrum Cano aus großer Höhe ins Untergeschoss. Er erlitt lebensgefährliche Verletzungen und wurde in eine Klinik gebracht. Wie später deutlich wurde, stürzte der junge Mann ohne Fremdverschulden von einer Rolltreppe.

Baulich müsse man jedoch nichts verändern, sagte Cano-Betreiber ECE damals – was die jetzige Center-Managerin Kitty Molnar später dem SÜDKURIER bestätigte. Jede technische Einrichtung im Einkaufszentrum sei vom TÜV abgenommen. Und sie sei froh, dass es dem jungen Mann wieder besser gehe.
Wohnhaus in Bohlingen wird zum Raub der Flammen
Der zweite Großeinsatz des Jahres 2022 spielte sich für die Brandbekämpfer in Singens Ortsteil Bohlingen ab. Mitten in der Nacht war ein Ökonomiegebäude zum Raub der Flammen geworden, das angrenzende Wohnhaus war unbewohnbar geworden.

Glück im Unglück: Der Bewohner des Hauses konnte sich unversehrt ins Freie retten. Der Brand löste eine große Welle der Solidarität in dem Singener Teilort aus.
Massenhaft Drogen im Hegau
Der beschauliche Hegau als Umschlagplatz für massenweise Rauschgift? Genau so war es. Das Landgericht Konstanz hat eine Gruppe von sechs Angeklagten zu teilweise langjährigen Haftstrafen verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sie große Mengen von Kokain aus Südamerika nach Mitteleuropa gebracht und mit dem Verkauf viel Geld gemacht haben. Außerdem waren noch andere Drogen im Spiel.

Eine Werkshalle in Gottmadingen war demnach ein Umschlagplatz für das Rauschgift. Dingfest gemacht hatte die Gruppe ein verdeckter Ermittler, die Verhaftung fand kurz vor Weihnachten 2021 in einer spektakulären Aktion in einer präparierten Werkshalle in Immendingen statt.
Horrorunfall am Autobahnende
Todesfälle bei Unglücken sind immer furchtbar. Besonders tragisch ist es, wenn ein Kind ums Leben kommt. Diese traurige Nachricht gab es Ende November zu vermelden. Bei einem Zusammenstoß zweier Autos am Ende der Autobahn 81 bei Gottmadingen-Bietingen ist ein sechsjähriges Mädchen gestorben, mehrere Erwachsene wurden zum Teil schwer verletzt.

Wohnhaus in der Nordstadt brennt komplett aus
Der dritte Großeinsatz des Jahres führte die Feuerwehrleute aus Singen und den Ortsteilen sowie Einsatzkräfte aus Rielasingen-Worblingen in die Nordstadt. Dort war ein Wohnhaus mitsamt Anbau komplett ausgebrannt. Die Ursache für das Feuer ist noch unklar.

Klar ist aber, dass es noch Glück im Unglück gab: Die drei Bewohner der Gebäude waren nicht zu Hause oder konnten die Häuser rechtzeitig verlassen, es kamen keine Menschen zu Schaden. Eine Spendenaktion für das Ehepaar, das im Hauptgebäude lebte, hat große Solidarität ausgelöst.