Yvonne Würth

Zum zweiten Info-Abend innerhalb einer Woche – zuvor ging es um die Mauchenbach-Renaturierung – trafen sich zahlreiche Bürger im Pfarrsaal. Diesmal ging es um die Zukunft des Betriebs der Badesee-Anlage. Laut Bürgermeister Karlheinz Gantert besteht nach monatelanger vergeblicher Suche nun doch noch Hoffnung, dass Personal für die Badeaufsicht und den Kiosk gefunden wird. Damit wäre das Badevergnügen in Eggingen auch in diesem Sommer möglich. Längerfristig soll durch einen Verein der Betrieb als Privatbad sichergestellt werden.

Bürgermeister Karlheinz Gantert freut sich über die Bereitschaft der Egginger Bürger, sich für den Badesee Eggingen einzusetzen. Bild: ...
Bürgermeister Karlheinz Gantert freut sich über die Bereitschaft der Egginger Bürger, sich für den Badesee Eggingen einzusetzen. Bild: Yvonne Würth

Gute Nachrichten

Nachdem unser Bericht über das drohende Aus für den Badesee-Betrieb auch durch Radiosender aufgegriffen wurde, haben sich am Mittwoch drei Interessenten bei der Gemeindeverwaltung gemeldet. „Es kann ganz schnell eine Lösung geben“, sagte Bürgermeister Karlheinz Gantert bei der Versammlung am Mittwochabend. Ziel ist es aber, den Badesee nicht nur in der aktuellen Saison zu öffnen, sondern den Betrieb langfristig zu sichern.

Drei Optionen

Drei Möglichkeiten gibt es, wenn der Badesee über einen Verein betrieben wird: Entweder über einen neu gegründeten Verein, oder ein bestehender Verein übernimmt einen Teil oder sämtliche Aufgaben mit Unterstützung der Gemeinde – sowohl finanziell aber auch durch Leistungen des Bauhofs. Bei der dritten Option – dem Betrieb als Privatbad – würde die Notwendigkeit einer Badeaufsicht entfallen.

Vereinsgründung: Eine Arbeitsgruppe soll sich mit der Vereinsgründung beschäftigen. Kontakte wurden mit den Vorbildern Schwimmfreunde Stühlingen und Förderverein Schwimmbad Mauchen geknüpft. Außerdem wäre denkbar, einen Verein zu gründen, bei dem der Badesee als Privatbad nur Mitgliedern offen stünde. „Jeder Badegast unterschreibt als Vereinsmitglied einen Haftungsausschluss, so dass die Badeaufsichts-Pflicht entfällt“, so Bürgermeister Gantert. Gemeinderat Holger Kostenbader verwies auf das Beispiel im südhessischen Ober-Beerbach: „Von dort können Ideen wie die Tagesmitgliedschaft, die das Schwimmen auch für Touristen möglich macht, oder die Satzung, Eins zu Eins für Eggingen übernommen werden.“ Bürgermeister Gantert stellte eine Besichtigungsfahrt in Aussicht. Eine Vereinsgründung ist aber erst bis 2020 möglich.

Appell an bestehende Vereine

Bürgermeister Gantert schlug den bestehenden Vereinen vor, sich einzubringen und abwechselnd für eine Saison den Kiosk-Betrieb zu übernehmen. „Sollte ein bestehender Verein den Kiosk, die Anlagenpflege oder die Badeaufsicht übernehmen, wird sich die Gemeinde großzügig zeigen“, so der Rathaus-Chef. Für die ehrenamtliche Badeaufsicht ist das Rettungsabzeichen in Silber erforderlich. Die Kosten will die Gemeinde übernehmen. „Bei fünf Rettungsschwimmern müsste jeder durchschnittlich 25 komplette Tage ableisten“, so der Bürgermeister.

Eggingen: Es bleibt spannend, ob sich die Türen der idyllischen Badesee-Anlage in Eggingen noch diesen Sommer öffnen werden. In der ...
Eggingen: Es bleibt spannend, ob sich die Türen der idyllischen Badesee-Anlage in Eggingen noch diesen Sommer öffnen werden. In der Info-Veranstaltung wurde beschlossen, gleich alle Optionen anzugehen. Es gibt Interessenten für die Pachtung von Kiosk samt Anlagenpflege und Badeaufsicht, dennoch sollen die Überlegungen, den Badesee über einen Verein zu betreiben, in drei möglichen Varianten vorangetrieben werden. Bild: Yvonne Würth

Festangestelltes Personal: Der Gemeinderat berät nochmals die Frage, ob nicht ein fester Badebetrieb-Mitarbeiter ganzjährig angestellt und außerhalb der Badesaison beim Bauhof eingesetzt wird. Karlheinz Gantert hatte dies bereits vorgeschlagen, der Gemeinderat wollte aber, dass weiterhin verpachtet wird.

Keine längeren Öffnungszeiten

Regina Rohr forderte Vertragsbedingungen, die einem Kiosk-Betreiber mehr Einkommen sichern. Der frühere Pächter Bernd Zimmer wünscht sich eine langfristige Lösung, um nicht jede Saison einen Pächter suchen zu müssen. Tanja Eichin wollte wissen, ob im Falle eines Privatbads die Nutzung bereits morgens ab sechs Uhr möglich sei. Das lehnte der Bürgermeister ab: „Der Zeitrahmen von 8 bis 20 Uhr soll nicht gesprengt werden.“ Markus Blum interessiert sich für den Kiosk und wollte wissen: „Darf das jeder machen?“ Ja, Voraussetzung sei eine Schulung plus Prüfung, so Ex-Pächterin Elsa Weicher.