Nun gibt es einen Termin für den Sanierungsbeginn am Wehrer Freibad: Zwischen 2025 und 2026 möchte Bürgermeister Thater neue Edelstahlbecken in das in die Jahre gekommenen Freizeitbad bauen lassen. Die Zeit drängt, denn Mängel an der bisherigen Beckenfolie werden größer und auch das Gesundheitsamt fordert eine Sanierung.

Um weiterplanen zu können stellt Thater mit dem Architekten Günter Sutter und Evi Hauser vom Planungsbüro Fritz sowie der Betriebsleiterin des Wehrer Freibads Susanne Dede dem Gemeinderat und interessierten Bürgern zwei Sanierungsvarianten vor Ort vor.
Folie zeigt bereits Schäden
Die leergepumpten Becken im Wehrer Freibad sind übersäht mit roten Klebestreifen. Sie markieren Stellen, die stark abgenutzt oder auch brüchig sind. Etwas mehr als 20 Stück sind an der langen Beckenmauer, die das Nichtschwimmerbecken vom Schwimmerbecken trennt.

Betriebsleiterin des Freibads Susanne Dede schätzt, dass das Freibad so nur noch zwei Jahre weiterbetrieben werden kann. Um eine Beckensanierung führt also kein Weg mehr vorbei.
Edelstahl langfristig günstiger
Das bis vor 20 Jahren noch aus Beton gefertigte Becken ist derzeit mit einer kostengünstigen Folie versehen, deren Haltbarkeit jedoch schon abgelaufen ist. Die könne man laut Bürgermeister Thater auch einfach erneuern, doch auf lange Sicht sei ein Edelstahlbecken die bessere Entscheidung: Denn eine neue Folie hält bis zu 20 Jahren, während ein Edelstahlbecken bis über 50 Jahre halten soll.
Zudem sei ein Edelstahlbecken pflegeleichter und spare so Kosten und Zeit. Deswegen spricht sich Michael Thater sich für die Sanierung mit Edelstahl aus: „Ich will keine vergoldeten Wasserhähne, aber auf lange Zeit ist das die beste Lösung“.

Außerdem fordert das Gesundheitsamt eine Sanierung der Durchströmung im Wehrer Freibad, da die aktuelle Längsdurchströmung nicht normgerecht sei, um eine Verkeimung zu unterbinden. Dafür soll eine Querströmung in die Becken gebaut werden, die unabhängig vom Material des Beckens eingebaut werden kann und wird. So ließe sich auch der bisherige Widerstand im Schwimmerbecken durch die Durchströmung von Norden nach Süden beheben und Wettbewerbe könnten wieder regelgerecht stattfinden.
Planung mit Vor- und Nachteilen
Die dickeren Beckenränder eines Edelstahlbeckens stehen jedoch den 50-Meterbahnen für Sportschwimmer im Weg. Die Beckenmauer zur Rasenfläche müsste eingerissen und das Becken vergrößert werden um die 50-Meterbahnen zu erhalten. Die Kosten dafür würden bis zu 50.000 Euro zusätzlich betragen. Alternativ könnten aber auch 25-Meterbahnen zu Wettbewerbszecken im Schwimmerbecken angelegt werden.

Die zwei vorgestellten Varianten unterscheiden sich erst einmal nicht nach dem Beckenmaterial, sondern nach Nutzung. Die Variante 1 beinhaltet die bisherige Aufteilung von Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken. Variante 2 ist hingegen ein Kombibecken mit einer vom Beckenrand längs ausgehenden Insel bis zu einem Übergang zwischen dem Schwimmer und Nichtschwimmerbecken im letzten Viertel.
Gemeinderat muss entscheiden
Beide Varianten seien jedoch nicht in Stein gemeißelt, sondern lediglich Pläne, auf deren Basis sich Veränderungen planen ließen, bei dem die Bürger und der Gemeinderat einbezogen werden sollen. So sagt Thater: „Heute sollen keine guten Entscheidungen getroffen werden, sondern gute Entscheidungen vorbereitet werden.“