Die Friedensdiplomatie der katholischen Kirche im Baltikum scheitert bisher nach Auffassung von Erzbischof Georg Gänswein vor allem an Moskau. „Die ausgestreckte Hand des Papstes wurde von russischer Seite nicht ergriffen“, sagte der Vatikanbotschafter im Baltikum der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“.
Der Vatikan könne nur dann erfolgreich vermitteln, wenn beide Konfliktparteien diesem gegenüber „ungeheucheltes Vertrauen und aufrichtige Bereitschaft zum Frieden“ empfänden. „Die konkrete Realität sieht leider anders aus.“
Einsatz des Papstes wird geschätzt
Der Einsatz von Papst Leo XIV. für Frieden in der Ukraine werde auch im Baltikum sehr geschätzt, fügte Gänswein hinzu. „Seine wiederholten Appelle werden als Zeichen der Solidarität mit den Opfern des Krieges und als moralische Unterstützung für den Frieden dankbar wahrgenommen.
Die Menschen empfinden seine Worte als Ermutigung und Stärkung. Nichts wird dringender ersehnt als Versöhnung und Frieden.“ Der Vatikan verfüge über die moralische Autorität, Brücken zwischen verfeindeten Lagern zu bauen. Viel „Kleinarbeit“ dazu werde im Verborgenen geleistet.
Der Geistliche ist seit einem Jahr als Apostolischer Nuntius mit Sitz in der litauischen Hauptstadt Vilnius für die baltischen Länder zuständig. (KNA)