
Endlich ist er fertig der Aussichtsturm an der Wehrabucht. Es wird noch etwas dauern, bis er geöffnet wird. Aber wir nehmen Sie schon jetzt mit auf eine Besteigung und einen Rundumblick vom Turm.

Die rund 14 Meter hohe Holzkonstruktion ist selbst schon fast ein Kunstobjekt – die Aussicht auf Wehrabucht und Rhein ist aber der eigentliche Höhepunkt. Noch müssen sich Vogelfreunde und Ausflügler gedulden: die Einweihung solle aber noch vor den Sommerferien erfolgen, so der Wehrer Umweltbeauftragte Clemens Thoma.
Über eine breite Holztreppe geht es nach oben
Es ist ein beeindruckendes Bauwerk, welches die Wehrer Handwerker hier errichtet haben. Bereits von unten ist die Konstruktion aus Holzbalken ein faszinierender Anblick. Über die breite Holztreppe geht es den Turm hinauf, kleine Sichtfenster geben immer wieder einen Vorgeschmack auf die Aussicht von der Turmspitze.

Nachträglich wurde beschlossen, den Turm auf zwei Seiten zu verkleiden. Diese Vorgabe der Naturschutzbehörde soll dafür sorgen, dass brütende Vögel nicht durch treppensteigende Beobachter irritiert werden. Dafür eröffnet sich mit jeder Stufe ein neuer Blick auf den Rhein zu Füßen des Turms.
Eröffnung vor den Sommerferien
Im Innenbereich seien noch Infotafel geplant, erklärt Thoma. Und auch eine Plakette zur Würdigung der Handwerker und als Erinnerung an das Projekt „Rheinuferweg Extended“ seien noch angedacht. Einen festen Termin zur Eröffnung gebe es allerdings noch nicht: Vor den Sommerferien solle es spätestens soweit sein, so Thoma.
Der Wunsch der Stadtverwaltung sei es, zuerst alle Wehrer Projektbeiträge fertig zu stellen. Die Sitzplätze am Rheinufer und die Stufen am Rheinufer konnten bereits im 2021 gebaut werden. Nur der Anlegesteg für Kajakfahrer lässt immer noch auf sich warten. Die Verzögerung hat einen traurigen Grund: Wegen des Angriffskriegs in der Ukraine ist Stahl knapp und damit auch der Rohstoff für den Steg aus Metall.

Schon liegen Scherben und Kippen rund um den Turm
Dass der Turm nicht schon vorab zugänglich gemacht wurde, hat ebenfalls einen traurigen Grund. Noch steht er makellos da, das helle Holz leuchtet in der Sonne. Wenigstens bis zur Einweihung solle es auch so bleiben, erklärt Clemens Thoma. Bedauerlicherweise müsse damit gerechnet werden, das bald die ersten Schmierereien den Turm verunstalten.
Bereits jetzt finden sich Scherben und Zigarettenkippen innerhalb des Bauzauns. Sachbeschädigung und illegale Müllentsorgung sind ein Problem, mit denen die Mitarbeiter des Bauhofes mittlerweile vermehrt zu kämpfen haben, so Bauhofleiter Werner Grether im April.
Nach dem Aufstieg belohnt der Blick in die Ferne
Aber diese Herausforderungen rücken wortwörtliche in weite Ferne, wenn man die Aussichtsplattform erreicht. Auf Baumgipfelhöhe gibt es hier einen unverstellten Blick nicht nur auf das Naturschutzgebiet.
Weit reicht die Sicht, bis in die Schweiz, nach Schwörstadt und Säckingen. Mit einem Fernglas können Brutplätze seltener Vögel aus sicherem Abstand beobachtet werden. Kleine Ausschnitte in der Verkleidung ermöglichen auch Kindern einen guten Blick in die Ferne.

Bis hierher war es ein langer Weg, der dank des Stegs noch nicht ganz zu Ende ist: 2017 beschloss der Gemeinderat die Teilnahme am Projekt, 2019 war Spatenstich in Rheinfelden. Insgesamt wurden in Wehr 370.000 Euro in die Aufwertung des Rheinufers investiert.
Davon kamen 70 Prozent aus Fördermitteln, der Anteil der Stadt liegt derzeit bei 111.000 Euro. Ob sich das lange Warten und die Investition gelohnt hat, kann hier spätestens zu den Sommerferien jeder Wehrer selbst beurteilen.