Orange ist nicht nur ein Farbe voller Strahlkraft und Lebendigkeit, sie steht dieser Tage auch für eine weithin sichtbare Botschaft: Nein zu Gewalt an Frauen und ja zum Recht von Frauen auf körperliche und psychische Unversehrtheit. Am Donnerstag, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, wurden um 17 Uhr in Lauchringen, Tiengen, Bad Säckingen und Waldshut öffentliche Plätze und Gebäude orange angestrahlt. 16 Tage lang, bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, werden sie ihr orangefarbenes „Gewand“ behalten.
Oberes Tor in Waldshut
Der Zonta Club Bad Säckingen-Hochrhein ist Hauptorganisator der Aktion, die von den beteiligten Gemeinden und weiteren Kooperationspartnern unterstützt wird. In Waldshut ist das Obere Tor „Botschafter“ der Aktion. Dort traf sich zum Auftakt eine größere Gruppe mit Vertretern der Organisatoren und Unterstützer. Monica von Schaesberg vom Zonta Club hob in ihrer Eröffnungsrede hervor, dass Gewalttaten an Frauen und Mädchen die häufigsten Menschenrechtsverletzungen sind.

„Jeden dritten Tag stirbt in Deutschland eine Frau an den Folgen von Gewalt“, sagte Schaesberg. Die Erziehung der Kinder, das gute oder schlechte Beispiel, das sie vorgelebt bekommen, ist für sie der Schlüssel für Veränderungen. In Schulen sollte es ihrer Ansicht nach ein Fach „Erziehungslehre“ geben.
Oberbürgermeister Philipp Frank nannte Gewalt gegen Frauen eine Schande. Der Gedenktag und die orange angestrahlten Gebäude und Plätze sind für ihn ein Signal, dass Frauen und Mädchen, die Gewalt erfahren, nicht allein gelassen sind, die Gesellschaft wachsam ist und Täter sich nicht in Sicherheit wiegen können. Ebenfalls ein paar Worte sprach der CDU-Bundestagsabgeordnete Felix Schreiner. Er nannte es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, das Thema noch mehr in die Öffentlichkeit zu tragen.
Dass nur gemeinsam eine Verbesserung der Situation erreicht werden kann, machte die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Waldshut, Anette Klaas, bewusst: „Wir müssen vernetzt arbeiten.“ Die Aktion läuft nicht nur in der Gegend, sondern ist seit 2008 eine weltweite Kampagne der Vereinten Nationen, die jedes Jahr unter dem Motto „Orange the world“ in dem genannten Zeitraum stattfindet. Die Welt „orange machen“ heißt, jeden Tag einen Schritt hin zu Veränderungen machen, damit Mädchen und Frauen irgendwann und überall ohne gewalttätige Übergriffe aufwachsen und leben können.
Storchenturm in Tiengen
Der Storchenturm in Tiengen leuchtet seit Donnerstagabend in einem kräftigen orange. Kurze Reden hielten Niklas Nüssle, Grünen-Landtagsabgeordneter, Bürgermeister Joachim Baumert und Margarete Basler, Vizepräsidentin vom Zonta-Club Bad Säckingen-Hochrhein.

Neben ein paar wenigen Bürgern waren auch Silke Padova, Leiterin des städtischen Referates für Kinder und Jugendliche, Stefanie Peitz und Roswitha Huff-Hillmann vom Zonta-Club sowie die Waldshut-Tiengener Grünen-Stadträtin Claudia Linke bei der Eröffnung der Aktion mit dabei.
Kreisverkehr in Lauchringen
Auch in Lauchringen traf sich auf Einladung des Zonta-Clubs Bad Säckingen-Hochrhein eine Delegation im Foyer des Rathauses. Ute Stoll vom Organisationsteam des Zonta-Clubs begrüßte die Teilnehmer und informierte einerseits über die weltweite Präsenz der Zonta-Organisation und im besonderen über die aktuelle Aktion „Keine Gewalt an Frauen“.

Rita Schwarzelühr-Sutter, SPD-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin, betonte die Wichtigkeit des Themas und informierte über in Südafrika gewonnene Eindrücke zur aktuellen Thematik. Bürgermeister Thomas Schäuble hatte sich über die Anfrage des Zonta-Clubs spontan gefreut und beleuchtete das Thema aus kommunaler Sicht. Nach dem Dank von Ute Stoll an alle Beteiligten, vor allem an Bürgermeister Thomas Schäuble, bei dem sie offene Türen eingerannt habe, begab sich die Delegation zur nahegelegen symbolisch in orange angestrahlten Kreisverkehrsanlage.