Wasser ist der Motor allen Lebens. Doch auch in Waldshut-Tiengen könnte es in einigen Bereichen in Zukunft knapp damit werden. Um dem vorzubeugen und die Wasserversorgung in der Stadt weiter zu gewährleisten und auszubauen, planen die Stadtwerke Waldshut-Tiengen einen neuen Hochbehälter zur Wasserspeicherung in der Großen Kreisstadt.
Mit dem Bau des neuen Hochbehälters Kaitle (HB Kaitle) in Gurtweil soll die Wasserversorgung der Stadt Waldshut-Tiengen langfristig gesichert werden. Der Hochbehälter, der die kommenden zwei Jahre im Bereich Großeich oberhalb des Pferde-Zentrums Hochrhein auf dem Gelände des Forst Baden-Württemberg gebaut wird, fasst ein Volumen von 3400 Kubikmetern. Damit könne laut Andreas Schillinger von den Stadtwerken Waldshut-Tiengen, die Wasserversorgung der halben Stadt gewährleistet werden.
Zum Spatenstich des Projektes kam neben Vertretern des Planungsbüros Fritz aus Freiburg und Rudolf Schmidt von der Baufirma Schmidt in Bernau, den beiden Stadträten Nathalie Rindt (CDU) und Dieter Flügel (SPD) auch Petra Dorfmeister in Vertretung von Oberbürgermeister Philipp Frank. Die Erste Beigeordnete der Stadt Waldshut-Tiengen: „Es ist ein besonderer Tag für Waldshut-Tiengen“, denn die Versorgung mit Trinkwasser wird auch für die Stadt immer wichtiger. „Wasser ist das wichtigste Gut in unserer Gesellschaft“, sagte sie weiter, und zielt neben der Trinkwasserversorgung und der Wichtigkeit für die Wirtschaft auch auf das Thema Brandschutz ab. Siegfried Pflüger, Geschäftsführer der Stadtwerke Waldshut-Tiengen, ergänzt: „Wasser muss auch bei einem Brand fließen.“
Warum ist der Hochbehälter notwendig?
Anlass für den Neubau des HB Kaitle ist ein Strukturgutachten über die Wasserversorgung der Stadt Waldshut-Tiengen, das im Jahr 2019 von dem Ingenieurbüro Fritz Planung erstellt wurde. Im Rahmen des Strukturgutachtens wurde der aktuelle Zustand der Wasserversorgung analysiert und die kritischen Bereiche im Hinblick auf die zukünftigen Anforderungen in der Wasserversorgungsinfrastruktur dargestellt. Für die Versorgungsbereiche Bergstadt, Gewerbegebiet Kaitle und Schmittenau, Homburg, Gurtweil, Tiengen und Breitenfeld ergab sich für die zukünftige Wasserbilanz ein deutliches Defizit.
Weitere Maßnahmen zur Sicherung der Wasserversorgung
Diesem Defizit steuern die Stadtwerke Waldshut-Tiengen durch die Fassung des neuen Tiefbrunnens Bürgerwald entgegen. Die Neufassung Tiefbrunnen Bürgerwald und dessen Anbindung an das Versorgungssystem zum Tiefbrunnen Neuwiesen werden zurzeit bautechnisch umgesetzt.
Der Neubau des HB Kaitle ist notwendig, um das Trinkwasser zu speichern und in die einzelnen Versorgungsbereiche zu verteilen. Als zentraler Behälter nimmt der HB Kaitle für die Wasserversorgung Waldshut-Tiengen eine bedeutende Rolle ein. Andreas Rutschmann von den Stadtwerken: „Wir sind froh, dass uns der Forst Baden-Württemberg das Gelände für den Bau des Hochbehälters zur Verfügung gestellt hat.“
Wo kommt das Wasser für den Hochbehälter her?
Der HB Kaitle wird als Betonbehälter mit zwei erdüberdeckten Wasserkammern, die je ein Volumen von 1700 Kubikmetern aufweisen sollen, gebaut. Dort wird dann das Wasser aus den Tiefbrunnen Bürgerwald und Untere Neuwiesen sowie von der Talbach- und Stollenquelle 1 gespeichert wird. Auf dem Pultdach des Betriebsgebäudes wird eine Photovoltaikanlage für die Stromerzeugung installiert.
Das kostet der Hochbehälter
Die Kosten für den Hochbehälter Kaitle liegen bei etwa 3,9 Millionen Euro, informiert Siegfried Pflüger. Allerdings gibt es vom Land Baden-Württemberg einen Zuschuss in Höhe von 1,7 Millionen Euro. Siegfried Pflüger. „Wir sind froh, dass wir heimische Firmen für das Projekt im Einsatz haben.“ Die Arbeiten führt die Firma Schmidt Hoch- und Tiefbau aus Bernau aus, geplant wurde das Projekt vom Planungsbüro Fritz aus Freiburg.